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26. August 2019 – UBS Wochenkommentar Rück-/Ausblick

Schwingkampf mit offenem Ausgang

Der Handelsstreit zwischen den USA und China hat eine weitere Stufe der Eskalation erreicht. Nachdem sich die beiden Supermächte gegenseitig mit neuen Zöllen belegt haben, gingen die Börsen in die Knie. Derweil griffen die Investoren bei der Krisenwährung Gold zu. Die neue Woche könnte neue Hinweise darauf liefern, inwieweit der Zank die US-Wirtschaft ausbremst.

In Zug wurde am vergangenen Wochenende Superlative geschrieben. Beim Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest 2019 strömten rund 300’000 Besucher auf das mehr als 70 Hektare umfassende Veranstaltungsgelände. Am Ufer des Zugersees hatten die Verantwortlichen die weltweit grösste temporäre Arena aufgebaut. Sie gab 56’500 Besuchern die Gelegenheit, die Schwingwettkämpfe in den sieben Sägemehlringen live vor Ort zu erleben. Im Schlussgang holte sich der Berner Christian Stucki den Königstitel.

US-Präsident in Rage

Während beim «Eidgenössischen» Tradition, Sport und Fortschritt eine perfekte Symbiose erleben, spielt sich auf dem politischen Parkett gerade ein Schwingkampf der unschönen Art ab. Als Kontrahenten stehen sich dabei US-Präsident Donald Trump und Chinas Machthaber Xi Jinping gegenüber. Ohne erkennbare Regeln und mit völlig offenem Ausgang ringt das Duo um die zukünftigen Handelsbeziehungen der beiden Supermächte.
Ende vergangener Woche ging der Zollstreit in eine neue Runde. Zunächst kündigte die Regierung in Peking neue Sonderabgaben auf Waren im Wert von etwa 75 Milliarden US-Dollar an. Davon ist erstmals auch Rohöl betroffen. Washington reagierte prompt: Die USA möchten bestehende Zölle für chinesische Importwaren anheben. Für noch nicht betroffene Güter im Wert von 300 Milliarden Dollar soll ein höherer Obolus als bislang geplant erhoben werden. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 24.08.2019).

In diesen neuerlichen Scharmützeln ging die mit Spannung erwartete Rede von Fed-Präsident Jerome Powell fast unter. An der Notenbankkonferenz in Jackson Hole gab er kaum Hinweise darauf, ob und gegebenenfalls in welchem Umfang das Fed die Zinsen im September ein weiteres Mal senken könnte. Vielmehr wiederholte der Währungshüter sein Mantra, wonach der Offenmarktausschuss angemessen handeln werde, um den Aufschwung der weltgrössten Volkswirtschaft zu stützen. Aktuell sieht Powell die US-Wirtschaft trotz der bestehenden Risiken in einer «günstigen Position». Donald Trump liess nicht lange mit seiner Replik auf diesen Auftritt warten. «Meine einzige Frage lautet, wer ist unser grösserer Feind, Jay Powell oder der Vorsitzende Xi?», tobte Trump auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Er warf dem Fed vor, «Nichts» zu tun. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 23.08.2019)

Gefragte Krisenwährung

Die jüngsten Eskalationen im Zollstreit und die verbalen Attacken des US-Präsidenten rückten am G7-Gipfel in Biarritz etwas in den Hintergrund. Da China bei dem Treffen der sieben wichtigsten westlichen Industrienationen im französischen Badeort nicht dabei war, kann der heute zu Ende gehende Anlass hier kaum für Entspannung sorgen. Alles in allem sind die Voraussetzungen für den Start in die neue Börsenwoche daher nicht besonders günstig. Bereits am vergangenen Freitag standen die Aktienmärkte unter Druck. Derweil profitiert Gold von der brisanten geopolitischen Grosswetterlage. Das Edelmetall startete mit einem neuen Verlaufshoch in die Woche. Erstmals seit April 2013 notierte die Feinunze bei mehr als 1’550 US-Dollar.1 Mit einem ETC (Symbol: CGCCIU) auf den UBS Bloomberg CMCI Gold CHF Monthly Hedged TR Index können sich Anleger die Krisenwährung einfach und kostengünstig in das Portfolio holen.

Sowohl Aktien- als auch Edelmetallanleger dürften in der neuen Woche penibel darauf achten, inwieweit der Handelsstreit die Wirtschaft ausbremst. Vor allem am Freitag laufen diesbezüglich bedeutende Indikatoren über die Nachrichtenticker. In der Schweiz präsentiert die Konjunkturforschungsstelle KOF am Vormittag ihr viel beachtetes Barometer. Wenige Stunden später folgen zwei der wohl wichtigsten Frühindikatoren der USA. Neben dem Einkaufsmanagerindex aus Chicago wird das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan publiziert (siehe Terminkalender).

Gold (US-Dollar je Feinunze) 5 Jahre1

Quelle: Thomson Reuters

*Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.

Wichtige Konjunktur- und Unternehmenstermine

Datum Zeit Land Ereignis
26.08.2019 10:00 DE Ifo Geschäftsklima August
27.08.2019 08:00 DE BIP 2. Quartal
27.08.2019 15:00 US CaseShiller Häuserpreisindex Juni
27.08.2019 22:00 US Hewlett Packard Quartalszahlen
27.08.2019 22:00 US Autodesk Quartalszahlen
28.08.2019 08:00 DE GfK Verbrauchervertrauen September
28.08.2019 08:00 DE Importpreise Juli 2019
28.08.2019 10:00 EZ Geldmenge M3 Juli
28.08.2019 16:30 US Rohöl-Lagerbestände Woche
29.08.2019 k.A. CH Givaudan Investorenkonferenz
29.08.2019 09:55 DE Arbeitsmarkt August
29.08.2019 11:00 EZ Geschäftsklima August
29.08.2019 11:00 EZ Verbrauchervertrauen August
29.08.2019 14:30 US BIP 2. Quartal
29.08.2019 16:00 US Anstehende Häuserverkäufe Juli
30.08.2019 08:00 DE Detailhandelsumsätze Juli
30.08.2019 09:00 CH KOF Konjunkturbarometer August
30.08.2019 15:45 US Chicago Einkaufsmanagerindex August
30.08.2019 16:00 US Universität Michigan Verbrauchervertrauen August
30.08.2019 11:00 EZ Konsumentenpreise August

Quelle: Thomson Reuters

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