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3. Februar 2020 – UBS Thema im Fokus

Die Börsenrallye stockt

Jetzt ist es amtlich: Am 31. Januar, pünktlich um Mitternacht, hat Grossbritannien die Europäische Union verlassen. Damit wurde die Scheidung zwischen dem Inselreich und der EU dreieinhalb Jahre nach dem massgeblichen Brexit-Referendum vollzogen. Gleichzeitig startete die bis Ende Jahr laufende Übergangsphase. Während dieser Zeit möchten die Briten und die EU klären, wie ihre künftige Beziehung aussehen soll. Im Kern der Verhandlungen dürfte ein Freihandelsabkommen stehen. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 31.01.2020) Auch wenn das Negativszenario eines chaotischen Brexits vorerst vom Tisch ist: Beschäftigen dürfte dieses Dauerthema die Märkte auch in den kommenden Monaten.

WHO schlägt Alarm

Als eine Art neues Schreckgespenst entpuppt sich derweil mehr und mehr das Coronavirus. Die Weltgesundheitsorganisation WHO rief nach einem Expertentreffen den internationalen Gesundheitsnotstand aus. Bei zwei vorhergehenden Sitzungen hatte sie noch auf diesen Schritt verzichtet. Mittlerweile haben sich allein in China mehr als 14’000 Menschen angesteckt. Damit droht die Atemwegserkrankung die Weltwirtschaft stärker auszubremsen als Sars. Während dieser Pandamie in den Jahren 2002/2003 wurden weitaus weniger Erkrankte gezählt. (Quelle: Thomson Reuters, Medienberichte, 31.01.2020, 02.02.2020) Wenig überraschend ist vor diesem Hintergrund die jüngste Börseneuphorie verflogen. Allerdings hält sich die Korrektur bis dato in Grenzen. Beispielsweise bewegt sich der SMI™ lediglich drei Prozent unter dem vor knapp zwei Wochen erreichten Allzeithoch.

Unterstützung bekamen die Aktienmärkte von Seiten der Unternehmen. Hier zu Lande kündigte Novartis eine Erhöhung der Dividende für 2019 um vier Prozent an. Gleichzeitig prognostizierte der Pharmakonzern für das neue Geschäftsjahr ein deutliches Wachstum von Umsatz und Ergebnis. Über den Erwartungen liegende Resultate hat einmal mehr Apple präsentiert. Im Weihnachtsquartal konnte der Tech-Riese zudem erstmals seit einem Jahr wieder mehr iPhones absetzen. (Quellen: Thomson Reuters, Medienberichte, 29.01.2020) Die Apple-Aktie reagierte mit einem Allzeithoch auf den Zwischenbericht.¹

Mittwoch der Industriegiganten

In der neuen Woche melden sich im Rahmen der Berichtssaison zwei der grössten europäischen Industriekonzerne zu Wort. Am Mittwochmorgen veröffentlicht zunächst ABB die Ergebnisse des vierten Quartals sowie des Gesamtjahres 2019. Pünktlich zum Zahlentermin konnte ABB mit Björn Rosengren den zukünftigen CEO im Unternehmen begrüssen. Der Schwede trat Anfang Februar seine Einarbeitungszeit an. Ab dem 1. März steht er an der Konzernspitze. Genau 90 Minuten nach ABB meldet sich Konkurrent Siemens zu Wort. Das europäische Branchenschwergewicht legt die Resultate für das erste Quartal der Geschäftsperiode 2019/20 (per 30. September) vor. Ausserdem findet in München die Generalversammlung des Konzerns statt.

Das prominente Duo könnte wichtige Einblicke in die Verfassung der Weltwirtschaft liefern. In den vergangenen Monaten schob die Hoffnung auf eine trotz Handelsstreit und Brexit robuste Konjunktur den zyklischen Sektor an. Der STOXX™ Europe 600 Industrial Goods & Services Index rückte auf Sicht von einem Jahr um 25 Prozent vor. Damit bauten die Industrieaktien ihren längerfristigen Vorsprung gegenüber dem breiten Markt aus (siehe Chart).¹ Konjunkturoptimisten können sich mit einem ETT (ETIND) diversifiziert in dieser Schlüsselbranche positionieren. Das strukturierte Produkt bildet den mit insgesamt 103 Aktien bestückten STOXX™ Europe 600 Industrial Goods & Services Index ohne Laufzeitbegrenzung und Verwaltungsgebühr ab.

US-Jobdaten im Fokus

Auf der makroökonomischen Ebene warten an den kommenden Tagen unter anderem die Konsumentenstimmung in der Schweiz sowie die Daten zu Auftragseingang und Produktion der deutschen Industrie auf die Investoren. Den Höhepunkt bildet der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Laut einer Erhebung der Nachrichtenagentur Reuters gehen Ökonomen davon aus, dass im Januar ausserhalb der Landwirtschaft 156’000 neue Stellen geschaffen wurden. Für den letzten Monat 2019 hatte die Regierung 145’000 zusätzliche Jobs gemeldet.

STOXX Europe 600 Industrial Goods & Services Index vs. STOXX Europe 600 Index span>
(5 Jahre, nur zu illustrativen Zwecken, Angaben in %)¹

¹) Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.
Stand: 31.01.2020; Quelle: Bloomberg

Wichtige Wirtschafts- und Unternehmenstermine

Datum

Uhrzeit

Land

Ereignis

03.02.2020

22:00

US

Alphabet Quartalszahlen

04.02.2020

11:00

EZ

Produzentenpreise Dezember 2019

04.02.2020

16:00

US

Auftragseingang Industrie Dezember 2019

04.02.2020

22:00

US

Walt Disney Quartalszahlen

05.02.2020

07:00

CH

ABB Jahreszahlen

05.02.2020

07:30

DE

Infineon Technologies Quartalszahlen

05.02.2020

07:45

CH

Konsumentenstimmung 1. Quartal

05.02.2020

08:30

DE

Siemens Quartalszahlen

05.02.2020

11:00

EZ

Detailhandelsumsatz Dezember 2019

05.02.2020

14:15

US

ADP Arbeitsmarktbericht Januar

05.02.2020

14:30

US

Merck & Co. Quartalszahlen

05.02.2020

16:00

US

ISM Einkaufsmanagerindex Dienstleister Januar

06.02.2020

07:15

CH

Swisscom Jahreszahlen

06.02.2020

08:00

DE

Auftragseingang Industrie Dezember 2019

07.02.2020

k.A.

CH

EMS Chemie Jahreszahlen

07.02.2020

08:00

DE

Industrieproduktion Dezember 2019

07.02.2020

14:30

US

Offizieller Arbeitsmarktbericht Januar

03.02.2020

15:00

US

ISM Einkaufsmanagerindex Industrie Januar

Stand: 03.02.2020; Quelle: Thomson Reuters

Weitere Blogeinträge:

Alle Jahre wieder

Traditionell treten die Notenbanken auf der Zielgeraden eines Börsenjahres noch einmal auf den Plan.

Volatiles Marktgeschehen

Positive und negative Überraschungen geben sich bei den heimischen Grosskonzernen in der laufenden Berichtssaison die Klinke in die Hand.