10. Februar 2020 – UBS Thema im Fokus
US-Jobmotor läuft auf Hochtouren
Im Januar sind in den USA ausserhalb der Landwirtschaft 225’000 neue Stellen entstanden. Vor der Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichts am vergangenen Freitag hatten von der Nachrichtenagentur Reuters befragten Ökonomen lediglich mit 160’000 zusätzlichen Jobs gerechnet. Offenbar hat der vergleichsweise milde Winter die Beschäftigung Anfang 2020 unterstützt. Wie auch immer: Die starke Entwicklung sorgte dafür, dass die Stundenlöhne im Januar gegenüber dem Vorjahr um 3.1 Prozent gestiegen sind. Für den Dezember hatte Washington noch ein Plus von 3.0 Prozent gemeldet. Der aktuelle „Nonfarm-Payroll“-Report dürfte ganz nach dem Geschmack der US-Notenbank sein. Nach drei Zinssenkungen im vergangenen Jahr hatte das Fed den Schlüsselsatz zuletzt konstant gehalten. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 07.02.2020)
Fed-Präsident steht Rede und Antwort
In ihrem aktuellen Semesterbericht an den Kongress gibt sich die Notenbank vorsichtig optimistisch. „Die Wahrscheinlichkeit einer Rezession im kommenden Jahr ist in den vergangenen Monaten merklich zurückgegangen“, schreibt das Fed. Neben dem Arbeitsmarkt verweisen die Währungshüter auf die starken Verbraucherausgaben. Allerdings werden die Risiken nicht unterschlagen: Die Autoren nennen hier den Preisanstieg für Vermögenswerte, eine hohe Schuldenlast von Unternehmen und verweisen zudem auf die möglichen Folgen des Coronavirus. (Quelle: Thomson Reuters Medienbericht, 07.02.2020)
Die aktuelle Pandemie dürfte auch bei den anstehenden Kongress-Anhörungen von Fed-Präsident Jerome Powell eine wichtige Rolle spielen. Am Dienstag und Mittwoch wird er den Abgeordneten in zwei verschiedenen Ausschüssen Rede und Antwort stehen. Zuletzt schoben die Investoren ihren Sorgen in Bezug auf die Atemwegserkrankung und mögliche konjunkturelle Folgen etwas bei Seite: Der SMITM knackte am 5. Februar zum ersten Mal die Marke von 11’000 Punkten. Knapp über dieser Schwelle beendete der Leitindex die Woche mit einem Plus von 3.5 Prozent und damit dem stärksten Anstieg seit November 2018. Während der SMITM auf Rekordniveau notiert, bewegt sich Schwergewicht Nestlé ein Stück unterhalb der im vergangenen Herbst erreichten historischen Bestmarke (siehe Chart).¹
Nestlé legt Bilanz vor
Am Donnerstag veröffentlicht der weltgrösste Lebensmittelkonzern um 07:15 Uhr die Bilanz für das vergangene Jahr. Ab 09:00 Uhr stehen CEO Mark Schneider und CFO François-Xavier Roger der Presse Rede und Antwort. Fünf Stunden später findet eine Telefonkonferenz für Analysten statt. Laut dem vom Unternehmen selbst veröffentlichten Konsens gehen die Experten im Schnitt davon aus, dass Nestlé 2019 ein organisches Umsatzwachstum von 3.6 Prozent verbucht hat. Damit würde der Branchenprimus die eigene Prognose um 0.1 Prozentpunkte übertreffen. Bei der operativen Ergebnismarge liegt der Konsens mit 17.7 Prozent ebenfalls etwas über der minimalen Zielsetzung des Managements (17.5 Prozent).
Spannung verspricht auch der Dividendenvorschlag. Hier gehen Analysten im Schnitt von 2.65 Schweizer Franken je Aktie aus. Damit würde die Ausschüttung für 2019 gegenüber dem Vorjahr um 20 Rappen steigen. Möglicherweise macht Nestlé mit einer im vergangenen Herbst getätigten Ankündigung ernst. Mit der Vorlage der Neunmonatszahlen hatte das Management für den Zeitraum 2020 bis 2022 Sonderdividenden in Aussicht gestellt. (Quelle: Nestlé, Medienmitteilung, 17.10.2019)
Trader, die sich anlässlich des Zahlentermins kurzfristig in Nestlé positionieren möchten, finden auf UBS KeyInvest eine Fülle an Hebelprodukten. Beispielsweise handelt UBS an der SIX Swiss Exchange nahezu 100 Call und Put Warrants mit Verfällen bis 2023, die auf der Nestlé-Aktie basieren.
Konjunkturnews zum Wochenende
Während am Donnerstag weitere europäische Grosskonzerne ihre jüngsten Resultate vorlegen, rückt zum Wochenende die Makroökonomie in den Mittelpunkt des Newsflows. Am Freitagvormittag laufen die Schnellrechnungen zur Wirtschaftsleistung Deutschlands und der Eurozone im vergangenen Jahr über die Ticker. In den USA werden wenige Stunden später die Detailhandelsumsätze sowie die Industrieproduktion für Januar veröffentlicht. Fazit: Die neue Woche wird sowohl tiefe Einblicke in die Verfassung von Europas grösstem Börsenkonzern als auch einen Zustandsbericht der grössten Volkswirtschaft der Welt mit sich bringen.
Nestlé
(5 Jahre)¹
¹) Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.
Stand: 07.02.2020; Quelle: Bloomberg
Wichtige Wirtschafts- und Unternehmenstermine
Datum |
Uhrzeit |
Land |
Ereignis |
11.02.2020 |
07:00 |
DE |
Delivery Hero Trading Update 4. Quartal 2019 |
11.02.2020 |
07:30 |
DE |
Daimler Jahreszahlen |
11.02.2020 |
10:30 |
GB |
BIP-Schnellrechnung 4. Quartal 2019 |
12.02.2020 |
k.A. |
CH |
Temenos Jahreszahlen |
12.02.2020 |
08:30 |
FR |
Kering Jahreszahlen |
12.02.2020 |
11:00 |
EZ |
Industrieproduktion Dezember 2019 |
12.02.2020 |
17:30 |
CH |
Flughafen Zürich Verkehrszahlen Januar |
12.02.2020 |
22:00 |
US |
Cisco Systems Quartalszahlen |
12.02.2020 |
22:00 |
US |
Applied Materials Quartalszahlen |
13.02.2020 |
06:30 |
NL |
Airbus Jahreszahlen |
13.02.2020 |
06:45 |
CH |
Zurich Insurance Jahreszahlen |
13.02.2020 |
07:00 |
CH |
Credit Suisse Jahreszahlen |
13.02.2020 |
07:00 |
CH |
Clariant Jahreszahlen |
13.02.2020 |
07:15 |
CH |
Nestlé Jahreszahlen |
13.02.2020 |
08:30 |
FR |
Orange Jahreszahlen |
13.02.2020 |
12:00 |
DE |
Linde Jahreszahlen |
13.02.2020 |
14:30 |
US |
Konsumentenpreise Januar |
13.02.2020 |
16:00 |
FR |
Vivendi Jahreszahlen |
14.02.2020 |
07:30 |
DE |
Wirecard Jahreszahlen |
14.02.2020 |
08:00 |
DE |
BIP-Schnellrechnung 4. Quartal 2019 |
14.02.2020 |
08:30 |
CH |
Produzenten-/Importpreise Januar |
14.02.2020 |
11:00 |
EZ |
BIP-Schnellrechnung 4. Quartal 2019 |
14.02.2020 |
14:30 |
US |
Detailhandelsumsätze Januar |
14.02.2020 |
15:15 |
US |
Industrieproduktion Januar |
Stand: 10.02.2020; Quelle: Thomson Reuters
Weitere Blogeinträge:
Alle Jahre wieder
Traditionell treten die Notenbanken auf der Zielgeraden eines Börsenjahres noch einmal auf den Plan.
Shoppingfieber – bei Verbrauchern und Investoren
Der November 2024 hatte es an den Börsen und darüber hinaus in sich.
Volatiles Marktgeschehen
Positive und negative Überraschungen geben sich bei den heimischen Grosskonzernen in der laufenden Berichtssaison die Klinke in die Hand.