KeyInvest Blog

18. Januar 2021

Machtwechsel

In der vierten Woche des neuen Jahres steht eine Zeitenwende an: Am 20. Januar wird Joe Biden als 46. US-Präsident vereidigt. Bereits am ersten Tag im Weissen Haus möchte Biden wichtige politische Vorhaben umsetzen. Dazu zählt unter anderem der Wiedereintritt in das Pariser Klimaabkommen. Der Präsident beschreitet aber nicht nur in Sachen Umweltschutz neue Wege, auch rekordverdächtige Konjunkturhilfen sollen so schnell wie möglich umgesetzt werden. Dazu schnürt die neue Regierung ein 1.9 Billionen schweres Hilfspaket zur Bewältigung der Corona-Krise. Die US-Bank Goldman Sachs nahm dieses zum Anlass, zum zweiten Mal innerhalb eines Monats die Schätzung für das Wirtschaftswachstum anzuheben. Die Experten gehen nun von einem BIP-Plus in den USA von 6.6 Prozent für dieses Jahr aus, zuvor hatte das Institut 6.4 Prozent prophezeit. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 16.01.2021)

Kein einheitlicher Trend

Auch wenn Konjunkturhilfen an der Börse in der Regel gerne gesehen werden, bescherte die vergangene Woche Anlegern abwechselnde Gemütsverfassungen: Zuerst ging es an den Märkten steil nach oben und Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq markierten sogar neue Rekordhochs.* Ein schwacher Arbeitsmarktbericht Mitte der Woche beendete allerdings die Rallye. Deutlich mehr Menschen als erwartet hatten zuletzt einen Antrag auf eine staatliche Stütze gestellt. Auch Europas Börsen starteten mit der Aussicht auf weitere Impferfolge in der Pandemie positiv in die Woche.* Jedoch stellten sich den Kursen auf dem alten Kontinent gleich zwei Regierungskrisen in den Weg: Zum einen ist die Koalition in Italien geplatzt, zum anderen trat wenige Wochen vor der Parlamentswahl im März die niederländische Regierung um Premier Mark Rutte im Zuge einer Affäre um Kinderbeihilfen zurück. (Quelle: Thomson Reuters, Medienberichte, 15.01.2021)

In Kursen ausgedrückt endete die Woche folgendermassen: Der EURO STOXX 50 verlor 1.2 Prozent, der S&P 500 gar 1.4 Prozent. Besser lief es hierzulande. Unbeeindruckt von der Aussenwelt gelang dem SMI ein Plus von 0.7 Prozent.* Unterstützung bekam der Index vor allem von defensiven Pharmatiteln. Weltweit in den Fokus der Anleger geriet dagegen der Halbleitersektor. Nach vorläufigen Zahlen des Beratungsunternehmens Gartner erzielte die Branche im vergangenen Jahr einen Umsatz von 449.8 Milliarden US-Dollar, das waren 7.3 Prozent mehr als 2019. Vor allem die Bereiche Home-Office sowie E-Learning sorgten in dem Pandemiejahr für eine steigende Nachfrage. Mit einem Marktanteil von 15.6 Prozent bleibt den Experten zufolge Intel der führende Halbleiterhersteller. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 14.01.2021)

Die fortschreitende Digitalisierung könnte den Sektor weiter antreiben. Wer teilgeschützt in die Branche investieren möchte, kann einen Blick auf den Kick-In GOAL (Symbol: KGZVDU) auf Intel, NVIDIA und Qualcomm werfen. Bei einem Risikopuffer von 46.7 Prozent stellt das Trio eine Renditechance von 9.00 Prozent p.a. in Aussicht. Trotz des Polsters ist der Kick-In GOAL nicht kapitalgeschützt: Notiert einer der Basiswerte während der Laufzeit einmal auf oder unter dem jeweiligen Kick-In Level (Barriere), ist mit Verlusten zu rechnen. Zudem trägt der Anleger das Emittentenrisiko, so dass das eingesetzte Kapital – unabhängig von der Entwicklung der Basiswerte – im Falle einer Insolvenz der UBS AG verloren gehen kann.**

Gewinne im Rückwärtsgang

Die Chip-Konzerne werden in der soeben begonnen Berichtssaison ebenfalls eine hohe Aufmerksamkeit geniessen. Als erstes wird Intel am 21. Januar die Bücher öffnen. Ingesamt blicken die Analysten skeptisch auf die Zahlenpräsentationen. Im Zuge steigender Infektionszahlen sowie einer abnehmenden Dynamik am Arbeitsmarkt wird beim S&P 500 für das vierte Quartal 2020 ein Gewinnrückgang gegenüber dem Vorjahr um 6.8 Prozent erwartet. Das ist allerdings eine Verbesserung zu den Schätzungen am Anfang des Quartals. Damals hatte der Konsens noch ein Minus von 12.7 Prozent auf dem Zettel. In den Sektoren „Metals & Mining“ und „Healthcare“ erwarten die Analysten die höchsten Wachstumsraten mit 8.6 respektive 7.3 Prozent. Beim Energiesektor wird dagegen das grösste Minus prognostiziert. (Quelle: Factset, Earnings Insight, 15.01.2021)

Notenbanken melden sich zu Wort

Neben dem Start in die Zahlensaison richten Investoren in der neuen Woche ihre Aufmerksamkeit auch auf die Europäische Zentralbank (EZB), bei der am Donnerstag die erste geldpolitische Sitzung in 2021 ansteht. Am selben Tag kommt es auch in Japan zu einem Zinsentscheid und in den USA wird die Federal Reserve Bank von Philadelphia ihr Konjunkturbarometer veröffentlichen.

Intel vs. NVIDIA vs. Qualcomm

(5 Jahre, nur zu illustrativen Zwecken, Umbasierung auf 100%)*

Quelle: Thomson Reuters, Stand: 15.01.2021
*Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.
**Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: ubs.com/keyinvest

Wichtige Termine

Datum Zeit Land Ereignis
19.01.2021 08:30 CH Erzeuger- und Importpreise
19.01.2021 11:00 EZ ZEW Umfrage – Konjunkturerwartungen
19.01.2021 k. A. US Netflix Quartalszahlen
19.01.2021 k. A. US Logitech Quartalszahlen
20.01.2021 08:00 GB Verbraucherpreisindex
20.01.2021 11:00 EZ Verbraucherpreisindex
20.01.2021 k. A. NL ASML Quartalszahlen
20.01.2021 k. A. US Morgan Stanley Quartalszahlen
21.01.2021 04:00 JP BoJ Zinssatzentscheidung
21.01.2021 13:45 EZ EZB Zinssatzentscheidung
21.01.2021 14:30 US Erstanträge Arbeitslosenunterstützung
21.01.2021 14:30 US Philly-Fed-Herstellungsindex
21.01.2021 k. A. US Intel Quartalszahlen
21.01.2021 k. A. US IBM Quartalszahlen
22.01.2021 08:00 GB Einzelhandelsumsätze
22.01.2021 10:00 EZ Einkaufsmanagerindex

Quelle: Thomson Reuters, Stand: 15.01.2021

Weitere Blogeinträge:

Alle Jahre wieder

Traditionell treten die Notenbanken auf der Zielgeraden eines Börsenjahres noch einmal auf den Plan.

Volatiles Marktgeschehen

Positive und negative Überraschungen geben sich bei den heimischen Grosskonzernen in der laufenden Berichtssaison die Klinke in die Hand.