13. Dezember 2021
Die Notenbanker haben das Wort
Langeweile oder gar vorweihnachtliche Ruhe war an den Märkten in der vergangenen Woche nicht zu spüren. Während die neue Corona-Variante Omikron immer noch über das Parkett spukt, scheint sich aber die Angst davor immer mehr zu verflüchtigen. Das sind positive Nachrichten, die letztlich zu einer Erleichterungsrally führten. So legten wichtige Indizes wie der SMI, DAX, EURO STOXX 50 und S&P 500 im Wochenvergleich deutlich zu. Mit einem Plus von 3.8 Prozent war der S&P 500 der Spitzenreiter.*
Allerdings sind damit nicht alle Sorgen gleichzeitig aus der Welt geschafft. Besorgniserregend ist zum einen immer noch die Lage des hochverschuldeten chinesischen Baukonzern Evergrande. Die Ratingagentur Fitch stufte das Rating weiter zurück und bewertet die Kreditwürdigkeit des Immobilienentwicklers nun mit „Restricted Default“, also der zweitniedrigsten Stufe und damit kurz vor dem Totalausfall. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 09.12.2021) Zum anderen könnte auch die Spannung zwischen dem Westen und Russland wegen der Ukraine allmählich zu einer ernstzunehmenden Beunruhigung führen. Zwar hat sich der US-Präsident in einem Gespräch seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin um Deeskalation bemüht, doch eine militärische Eskalation ist damit trotzdem nicht vom Tisch. Die Ukraine strebt einen Beitritt zur Nato an, womit für Russland eine rote Linie überschritten wäre. Auch wenn es noch keinen genauen Termin gibt, möchten Russland sobald wie möglich weitere Unterredungen mit den USA führen. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 08.12.2021) Zeitgleich verschlechtert sich das Verhältnis zwischen den USA und China. Nachdem das Weisse Haus die Olympischen Spiele diplomatisch boykottieren möchte, drohte China Vergeltungsmassnahmen an. Australien, Grossbritannien und Kanada schlossen sich dem Boykott bereits an, Europa verhandelt noch über eine gemeinsame EU-Position. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 09.12.2021)
„Glamouröse“ Aufstiege
Zu einem Stühlerücken kommt es in der neuen Woche, genauer gesagt nach Börsenschluss am Freitag, bei den wichtigen europäischen Börsen-Indizes EURO STOXX 50 und STOXX Europe 50. Während in letztgenanntem Index der heimische Luxuskonzern Richemont den britischen Telekomriesen Vodafone ersetzen wird, steigt das französische Pendant Hermes in den EURO STOXX 50 auf. Damit steht Hermes ab dem 20. Dezember börsentechnisch auf Augenhöhe mit seinen Konkurrenten Kering und LVMH. Anleger können sich das neue EURO STOXX 50-Dreigespann mit dem Early Redemption Kick-In GOAL (Symbol: KINWDU) teilgeschützt ins Depot holen.**
Zieleinlauf bei den Notenbanken
Von Konjunkturseite haben Anleger in den kommenden Tagen nicht viel zu erwarten, nur wenige Termine stehen auf der Agenda. Zu den bedeutsamsten zählen die Verbrauchpreisindizes in China, Grossbritannien und der Eurozone sowie das von der Federal Reserve Bank von Philadelphia veröffentlichte Konjunkturbarometer. Bei letztgenanntem erwarten Experten einen Wert, der unter den 39 Punkten im Vormonat liegt.
Deutlich wichtiger für die weitere Stimmung an den Kapitalmärkten sind die Entscheidungen der Währungshüter in dieser Woche, die quasi in Serie anstehen. So werden am Mittwoch und Donnerstag binnen 24 Stunden die geldpolitischen Entscheidungen der Federal Reserve Bank (Fed), der Bank of England (BoE), der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie der Schweizerische Nationalbank (SNB) veröffentlicht. Während die europäischen Notenbanken voraussichtlich nicht an ihrer Politik rütteln wird, gehen Experten davon aus, dass das Fed seine Gangart aus dem Krisenmodus etwas beschleunigen könnte. Aufgrund einer anhaltend hohen Inflation – die Verbraucherpreise lagen im November mit einem Plus von 6.8 Prozent erneut weit über dem Ziel von 2.0 Prozent – gehen viele Experten davon aus, dass der Abbau der Anleihenkäufe beschleunigt wird. Die Kursreaktionen könnten im Umfeld der Notenbanksitzungen also durchaus volatil ausfallen. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 10.12.2021)
Hermes vs. Kering vs. LVMH
(5 Jahre, nur zu illustrativen Zwecken, Umbasierung auf 100%)*
Quelle: Thomson Reuters, 10.12.2021
*Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.
**Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: ubs.com/keyinvest
Wichtige Termine
Datum | Zeit | Land | Ereignis |
14.12.2021 | 05:30 | JP | Industrieproduktion |
14.12.2021 | 08:00 | GB | Arbeitslosenquote |
14.12.2021 | 08:30 | CH | Erzeuger- und Importpreise |
14.12.2021 | 11:00 | EZ | Industrieproduktion |
14.12.2021 | 14:30 | EZ | Erzeugerpreisindex |
15.12.2021 | 03:00 | CN | Industrieproduktion |
15.12.2021 | 08:00 | GB | Verbraucherpreisindex |
15.12.2021 | 20:00 | US | Fed Zinssatzentscheidung |
15.12.2021 | 20:30 | US | FOMC Pressekonferenz |
16.12.2021 | 02:30 | CN | Verbraucherpreisindex |
16.12.2021 | 09:30 | CH | SNB Zinssatzentscheidung |
16.12.2021 | 10:00 | CH | SNB Pressekonferenz |
16.12.2021 | 13:00 | GB | BoE Zinssatzentscheidung |
16.12.2021 | 13:45 | EZ | EZB Zinssatzentscheidung |
16.12.2021 | 14:30 | US | Philly-Fed-Herstellungsindex |
16.12.2021 | 14:30 | US | Einzelhandelsumsätze |
17.12.2021 | 04:00 | JP | BoJ Zinssatzentscheidung |
17.12.2021 | 11:00 | EZ | Verbraucherpreisindex |
Quelle: Thomson Reuters, Stand: 10.12.2021
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