14. März 2022
Im Bann von Geld- und Geopolitik
Die Europäische Zentralbank macht mit der Normalisierung ihrer Geldpolitik ernst. Nach der jüngsten Sitzung kündigte die EZB an, die milliardenschweren Anleihenkäufe schneller zurückzufahren als bisher geplant. Im Sommer soll das Bondprogramm „APP“ auslaufen, sofern der Inflationsausblick dies zulässt. Allerdings machte EZB-Präsidentin Christine Lagarde deutlich, dass auf diesen Schritt nicht zwangsläufig eine Zinserhöhung folgen muss. Hier stehe die Wende erst „einige Zeit nach dem Ende“ der Käufe an. Der Französin zufolge könnte das „eine Woche oder auch Monate“ bedeuten.
Fest steht, dass die EZB mit einem dauerhaften und starken Preisauftrieb rechnet. Ihre Ökonomen haben die Inflationsprognose deutlich nach oben geschraubt: Sei erwarten für 2022 auf dem Gebiet der Eurozone nun eine Teuerungsrate von 5.1 Prozent. Noch im Dezember hatte die EZB 3.2 Prozent veranschlagt. Im kommenden Jahr soll die Inflation auf 2.1 Prozent sinken. In den bisherigen Projektionen standen hier 1.8 Prozent. Erst für 2024 erwartet die EZB einen Rückgang der Teuerung auf 1.9 Prozent und damit unter die Zielmarke von rund zwei Prozent. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 10.03.2022)
Rebound vor dem Wochenende
Der Euro reagierte mit deutlichen Aufschlägen – sowohl in Relation zum US-Dollar als auch gegenüber dem Schweizer Franken – auf diesen geldpolitischen Entschluss. Dagegen geriet die Erholung der europäischen Aktienmärkte zunächst ins Stocken. Erst am Freitag drehten die Kurse auf breiter Front nach oben. Marktteilnehmer erklärten den Rebound mit Hoffnungen auf eine Waffenruhe in der Ukraine.* (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 11.03.2022)
Auch in der neuen Woche dürfte der Russland-Ukraine Konflikt im Osten Europas die Börsen beschäftigen. Am Dienstag rückt zudem die US-Notenbank in den Fokus. Sie kommt dann zu einer zweitägigen Sitzung zusammen. Laut Reuters gehen Ökonomen mehrheitlich davon aus, dass das Fed eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte beschliesst. Die aktuellen Inflationsdaten aus den USA haben dieses Szenario untermauert: Wie erwartet sind die Konsumentenpreise in den Staaten im Februar um 7.9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen – der höchste Stand seit 40 Jahren. (Quelle: Thomson Reuters, Medienberichte, 10.03.2022) Der Zinsentscheid aus Washington D.C. sowie die Medienkonferenz mit Fed-Präsident Jerome Powell am Mittwochabend unserer Zeit ragen aus dem makroökonomischen Terminkalender für die neue Woche heraus.
Autobauer im Rampenlicht
Auf der Unternehmensseite geht die Berichtssaison allmählich zu Ende. Dabei betreten zwei grosse Automobilkonzerne die Bühne. Am Dienstag stellt Volkswagen die Bilanz für 2021 vor. Bereits am Freitag hat der Konzern daraus Eckdaten publiziert. Demnach konnte Volkswagen den Betriebsgewinn im vergangenen Jahr trotz knapper Halbleiter auf 19.3 Milliarden Euro nahezu verdoppeln und damit die Erwartungen übertreffen. An den Medien- und Analystenkonferenzen der Wolfsburger dürfte neben dem Ausblick der geplante Börsengang des Sportwagenbauers Porsche ein Thema sein. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 11.03.2022)
BMW präsentiert die Bilanz für 2021 am Mittwoch vor Journalisten. Am Donnerstag stellt der bayerische Autobauer den Jahresabschluss sowie den Ausblick in einer separaten Veranstaltung für Analysten und Investoren noch einmal vor. Wie der Konkurrent hat auch BMW bereits am Freitag Ergebniskennziffern publiziert. Das Unternehmen konnte für 2021 einen Rekordgewinn verbuchen. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 11.03.2022)
Zusammen mit Mercedes-Benz bilden BMW und Volkswagen die Basis für einen neuen Barrier Reverse Convertible (Symbol: KKNDDU).** Bei einem Coupon von 10.00 Prozent p.a. geht das DAX®-Trio mit Barriereabständen von jeweils 45 Prozent in die Laufzeit. Bitte beachten Sie: Der BRC ist nicht kapitalgeschützt ist: Notiert einer der Basiswerte während der Laufzeit einmal auf oder unter dem Kick-In Level (Barriere), ist mit Verlusten zu rechnen. Zudem trägt der Anleger das Emittentenrisiko, so dass das eingesetzte Kapital – unabhängig von der Entwicklung der Basiswerte – im Falle einer Insolvenz der UBS AG verloren gehen kann.
BMW vs. Mercedes-Benz vs. Volkswagen
(5 Jahre, nur zu illustrativen Zwecken, Umbasierung auf 100 Prozent)*
Stand: 11.03.2022; Quelle: Reuters
*Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.
**Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: ubs.com/keyinvest
Wichtige Termine
Datum | Uhrzeit | Land | Ereignis |
15.03.2022 | 07:00 | CH | Clariant Jahreszahlen |
15.03.2022 | 09:00 | DE | Volkswagen Jahreskonferenz |
15.03.2022 | 08:30 | CH | Produzenten-/Importpreise Februar 2022 |
15.02.2022 | 11:00 | DE | ZEW Index März 2022 |
16.03.2022 | k.A. | ES | Inditex Jahreszahlen |
16.03.2022 | 08:30 | CH | Zur Rose Jahreszahlen |
16.03.2022 | 10:00 | DE | BMW Jahreskonferenz |
16.03.2022 | 15:00 | US | Lagerbestand Detailhandel Januar 2022 |
16.03.2022 | 19:00 | US | Fed: Zinsentscheidung |
17.03.2022 | k.A. | CH | Swatch Group Jahreszahlen |
17.03.2022 | k.A. | IT | ENEL Jahreszahlen |
17.03.2022 | 08:00 | CH | Handelsbilanz Februar 2022 |
17.03.2022 | 08:00 | DE | KFZ-Zulassungen Februar 2022 |
17.03.2022 | 08:30 | IT | ENI Jahreszahlen |
17.03.2022 | 13:30 | US | Philly Fed Index März 2022 |
17.03.2022 | 14:15 | US | Industrieproduktion Februar 2022 |
17.03.2022 | 21:00 | US | Fedex Quartalszahlen |
18.03.2022 | 08:30 | DE | Vonovia Jahreszahlen |
18.03.2022 | 15:00 | US | Frühindikatoren Februar 2022 |
Stand: 14.03.2022; Quelle: Thomson Reuters
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