26. September 2022
Der Herbst ist da
Zum Herbstanfang meinte es das Wetter mit den Bewohnern von weiten Teilen Europas und Nordamerikas gut. In vielen Regionen strahlte die Sonne. Dagegen gab der Herbst an den Börsen diesseits wie jenseits des Atlantiks einen gebührenden Einstand. Die Märkte erlebten eine ziemlich stürmische Woche. In der Schweiz sackte der SMI® auf ein 52-Wochen-Tief ab.* Neben dem Ukrainekonflikt sorgten die jüngsten geldpolitischen Beschlüsse für Verunsicherung. In den USA hat die Notenbank den Leitzins wie erwartet und zum dritten Mal nacheinander um einen Dreiviertel-Prozentpunkt auf die neue Spanne von 3.00 bis 3.25 Prozent erhöht. Fed-Präsident Jerome Powell betonte, dass das Fed weiter eine restriktive Gangart verfolgen möchte. „Wir werden dran bleiben, bis wir zuversichtlich sind, dass die Arbeit in Sachen Inflation erledigt ist“, sagte er. Das Fed hat ausserdem die Konjunkturprognose deutlich zurückgeschraubt. Für 2022 erwartet es nun in den USA nur noch ein Wachstum von 0.2 Prozent. Im Juli waren die Währungshüter noch von einer Expansion des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1.7 Prozent ausgegangen. (Quelle: Refinitiv, Medienbericht, 21.09.2022)
Abschied vom Negativzins
Die Schweizerische Nationalbank setzte ebenfalls den Rotstift an ihren Projektionen an. Sie geht neuerdings für 2022 von einem BIP-Wachstum von rund zwei Prozent anstelle der bisherigen 2.5 Prozent aus. Gleichzeitig schraubte die SNB ihre Inflationserwartungen nach oben. Für das laufende Jahr rechnet sie mit einer Teuerung von drei Prozent. Zuvor war die Nationalbank von 2.8 Prozent ausgegangen. Als Reaktion auf den zunehmenden Inflationsdruck hat die SNB ihren Leitzins um 75 Basispunkte auf 0.50 Prozent erhöht. Mit der stärksten Erhöhung seit dem März 2000 geht im Frankenraum die Phase der Negativzinsen nach mehr als sieben Jahren zu Ende. Ähnlich wie das Fed stimmt auch die SNB die Märkte auf weiter steigende Raten ein. „Wenn sie unsere neue bedingte Inflationsprognose betrachten, sehen sie, dass es am Ende des Prognosezeitraums eine Dynamik gibt, die nach oben zeigt“, erklärte SNB-Präsident Thomas Jordan. (Quelle: Refinitiv, Medienbericht, 22.09.2022)
Partizipation und Kapitalschutz
Die steigenden Renditen machen den Technologieaktien besonders stark zu schaffen. An der Wall Street hat der NASDAQ 100® Index im September bis dato annähernd acht Prozent an Wert verloren. Zum Vergleich: Beim marktbreiten S&P 500®Index beträgt das Minus 6.6 Prozent.* Unmittelbare Auswirkungen hat der allgemeine Zinsanstieg auch auf die Konditionen von Kapitalschutz-Zertifikaten. Neben anderen Parametern nimmt das Zinsniveau massgeblichen Einfluss auf die Konditionen dieser Struktur. Dabei gilt folgende Faustformel: Je höher die Renditen in der zugrunde liegenden Währung ausfallen, desto attraktivere Konditionen sind möglich – gleiches gilt umgekehrt.
UBS hat ein Kapitalschutz-Zertifikat mit Barriere (Symbol: KMTEDU)** auf den NASDAQ 100® Index in Zeichnung gegeben. Zum Laufzeitende ist das Nominal in Höhe von 1’000 US-Dollar vollständig garantiert. Gleichzeitig partizipieren Anleger an steigenden Kursen beim Basiswert. Dieser Mechanismus gilt, solange der NASDAQ 100® nicht auf oder über die Barriere bei indikativ 16’734.59 Punkten steigt, was 40% über der Anfangsfixierung liegt. Sobald der Technologieindex diese massgebliche Schwelle erreicht oder überschreitet, schaltet sich die Partizipationsfunktion ab. Neben dem investierten Kapital erhalten Anleger in diesem Fall zum Rückzahlungstermin eine zusätzliche Ausschüttung (Rebate) in Höhe von 5.00 Prozent der Denomination. Bitte beachten Sie, dass – wie immer bei Strukturierten Produkten – das Emittentenrisiko berücksichtigt werden muss.
Spannender Monatsausklang
Ob und inwieweit das schwierige Umfeld tatsächlich auf die Geschäfte der im NASDAQ 100® geballt anzutreffenden Technologieunternehmen durchschlägt, erfahren Anleger in etwa ab Mitte Oktober. Dann nimmt an der Wall Street die Berichtssaison Fahrt auf. In der neuen Woche stehen einige wichtige makroökonomische Daten an. Das gilt vor allem für den Freitag, wenn die Konjunkturforschungsstelle KOF ihr aktuelles Konjunkturbarometer für die Schweiz präsentiert. Zwei Stunden später veröffentlicht die Statistikbehörde Eurostat erste Zahlen zur jüngsten Inflationsentwicklung in der Eurozone. Am Freitagnachmittag unserer Zeit werden in den USA der Einkaufsmanagerindex aus Chicago sowie der PCE Preisdeflator vorgelegt.
NASDAQ 100® Index (5 Jahre, Angaben in USD)*
Stand: 23.09.2022; Quelle: UBS AG, Refinitiv
*Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.
**Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: ubs.com/keyinvest
Wichtige Konjunkturtermine
Datum | Uhrzeit | Land | Ereignis |
28.09.2022 | 08:00 | DE | GfK Verbrauchervertrauen Oktober 2022 |
28.09.2022 | 15:00 | US | CaseShiller Häuserpreisindex Juli 2022 |
29.09.2022 | 11:00 | EZ | Wirtschafts- und Geschäftsklima September 2022 |
30.09.2022 | 09:00 | CH | KOF Konjunkturbarometer |
30.09.2022 | 09:00 | CH | Währungsreserven August 2022 |
30.09.2022 | 11:00 | EZ | Konsumentenpreise September 2022 |
30.09.2022 | 09:55 | DE | Arbeitslosenrate September 2022 |
30.09.2022 | 11:00 | EZ | Arbeitslosenrate August 2022 |
30.09.2022 | 14:00 | DE | Konsumentenpreise September 2022 |
30.09.2022 | 14:30 | US | PCE Preisdeflator August 2022 |
30.09.2022 | 15:45 | US | Chicago Einkaufsmanagerindex |
Stand: 26.09.2022; Quelle: Refinitiv
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