11. April 2023
Börsenwetter: Von heiter bis wolkig
„April, April, der macht, was er will“, lautet eine alte Bauernregel. Diese erklärt sich mit dem sprunghaften Wetter während des Übergangs von Winter zu Frühling. Auch im laufenden Jahr lösen sich bis dato Sonne und düstere Wolken im Eiltempo ab. Dieses Bild lässt sich bestens auf die Börse übertragen. Einerseits trieben vergangene Woche Förderkürzungen des Ölkartells Opec+ die Energiepreise in die Höhe und heizten damit gleichzeitig die Sorgen über einen erneuten Inflationsschub an. Andererseits ebbte die Angst unter den Investoren vor einem Stress im Bankensystem nach und nach ab. Die Märkte gingen unterschiedlich mit den Geschehnissen um: Der S&P 500 verlor in der ersten Woche im April 0.5 Prozent, der EURO STOXX 50 drehte eine Nullrunde und der SMI legte um 1.2 Prozent zu.*
Relativ hohe Krisenresistenz
Zurück zu den Banken: Die europäischen Geldhäuser arbeiteten, nach den starken Turbulenzen in der ersten März-Hälfte, in den vergangenen Tagen weiter an ihrem Comeback. Der STOXX Europe 600 Banks Index avancierte im April bislang um 1.3 Prozent.* Die sinkende Nervosität der Anleger geht Markteilnehmern auch mit der Ansicht einher, dass die relativ zu den USA günstigeren europäischen Banken widerstandsfähiger sind als ihre Pendants. Die Institute in Übersee sehen sich möglicherweise höheren Abflüssen, niedrigeren Kapitalrenditen und mehr Regulierung ausgesetzt. Darüber hinaus wird der Branche im STOXX Europe 600 auch eine stärkere Gewinnentwicklung zugetraut. Nach Schätzungen von Refinitiv werden die Ergebnisse der europäischen Finanzunternehmen im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 37.3 Prozent zulegen, während Analysten für den Sektor im S&P 500 nur ein Wachstum von 5.2 Prozent veranschlagen. (Quelle: Refinitiv, Medienbericht, 06.04.2023)
Wer auf eine weitere Erholung bei den Finanztiteln setzen möchte, kann einen Blick auf den ETT (Symbol: ETBAN) auf den STOXX Europe 600 Banks EUR Net Return Index riskieren. Das Produkt bietet eine 1:1-Partizipation und kommt aktuell ohne jährliche Verwaltungsgebühr aus.** Bitte beachten Sie dennoch, dass Tracker Zertifikate nicht kapitalgeschützt sind: Eine negative Entwicklung des Basiswerts führt zu entsprechenden Verlusten beim Tracker. Zudem trägt der Anleger das Emittentenrisiko, so dass das eingesetzte Kapital – unabhängig von der Entwicklung der Basiswerte – im Falle einer Insolvenz der UBS AG verloren gehen kann.
Unterschiedliche ökonomische Entwicklungen
Von konjunktureller Seite kam es vor Ostern zu einer gemischten Berichterstattung. Für eine gewisse Beruhigung sorgten die etwas langsamer steigenden Erzeugerpreise im Euroraum. In der Industrie erhöhten sich die Preise im Februar um 13.2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und damit etwas weniger als erwartet. Im Januar lag das Plus noch bei 15.1 Prozent, im Dezember gar bei knapp einem Viertel. Zugleich sorgte eine kräftige Nachfrage aus den USA und China dafür, dass die deutschen Exporte im Februar so stark stiegen wie seit zehn Monaten nicht mehr. (Quelle: Refinitiv, Medienbericht, 04.04.2023) In den USA kam es dagegen zu einigen Enttäuschungen. Nach einem Auftragsminus der US-Industrie, einem Einkaufsmanagerindex unter Erwartungen sowie schwachen Daten des Personaldienstleisters ADP lagen auch die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe unter den Prognosen aus. Der offizielle Arbeitsmarktbericht der Regierung am Freitag fiel dann aber wieder etwas versöhnlicher aus. Die Beschäftigung ausserhalb der Landwirtschaft nahm im vergangenen Monat um 236‘000 Stellen zu und lag damit sehr nahe an den 239‘000, die von den von Reuters befragte Ökonomen erwartet hatten. (Quellen: Refinitiv, Medienberichte, 06./07.04.2023)
Neue Inflationsdaten
Auf die US-Arbeitsmarktdaten können Anleger hierzulande erst am Dienstag handeln, da am Karfreitag und Ostermontag die Börsen geschlossen blieben. Am Mittwoch steht mit den US-Inflationszahlen aber bereits das nächste Grossereignis an. Erwartet wird auf Monatsbasis ein Anstieg der Preise um 0.3 Prozent, die Teuerungsrate auf Jahressicht soll den Prognosen zufolge einen Wert von 5.2 Prozent aufweisen. Die tatsächliche Rate wird einen entscheidenden Hinweis darauf geben, ob das Fed den Leitzins Anfang Mai über die jetzige Spanne von 4.75 bis 5.00 Prozent hinaus weiter anheben wird. (Quelle: Refinitiv, Medienbericht, 06.04.2023) Die Wetten der Händler auf eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte im Mai liegen laut dem Fedwatch-Tool der CME Group derzeit bei 71,2 Prozent. Damit hat die Wahrscheinlichkeit deutlich zugenommen, Ende März sprachen sich erst 53.8 Prozent der Marktteilnehmer für eine Erhöhung aus.
STOXX Europe 600 Banks EUR Net Return Index (5 Jahre, Angaben in EUR)
Stand: 10.04.2023; Quelle: Refinitiv
*Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.
**Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: ubs.com/keyinvest.
Wichtige Termine
Datum | Uhrzeit | Land | Ereignis |
11.04.2023 | 11:00 | EZ | Einzelhandelsumsätze |
12.04.2023 | 14:30 | US | Verbraucherpreisindex |
12.04.2023 | 16:00 | CA | BoC Zinssatzentscheidung |
12.04.2023 | 20:00 | US | FOMC Protokoll |
13.04.2023 | 03:00 | CN | Handelsbilanz |
13.04.2023 | 08:00 | GB | Industrieproduktion |
13.04.2023 | 08:00 | GB | Bruttoinlandsprodukt |
13.04.2023 | 08:00 | DE | Verbraucherpreisindex |
13.04.2023 | 11:00 | EZ | Industrieproduktion |
13.04.2023 | 14:30 | US | Erstanträge Arbeitslosenhilfe |
14.04.2023 | 08:30 | CH | Erzeuger- und Importpreise |
14.04.2023 | 14:30 | US | Einzelhandelsumsätze |
14.04.2023 | 16:00 | US | Reuters/Uni Michigan Verbrauchervertrauen |
Stand: 10.04.2023; Quelle: Refinitiv
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