31. Juli 2023
Sommerpause lässt auf sich warten
Eine turbulente Woche liegt hinter Börsianern. Die Kurse hüpften im Zuge von Notenbankentscheidungen, Wirtschaftsdaten und Unternehmensbilanzen munter auf und ab. Unter dem Strich ging der SMI mit einem Plus von knapp einem Prozent aus dem Handel, die Wall Street, gemessen am Dow Jones Index, beendete die vergangenen fünf Tage mit einem etwas kleineren Anstieg um 0.6 Prozent.*
Unsicherer Ausblick
Die grösste Aufmerksamkeit zogen vergangene Woche die Währungshüter auf sich. Diese haben sowohl diesseits als auch jenseits des Atlantiks exakt das getan, was von ihnen im Vorfeld erwartet worden ist. EZB sowie auch die Federal Reserve hoben jeweils ihre Leitsätze noch einmal vor der Sommerpause um 0.25 Prozentpunkte an. Viel wichtiger als der tatsächliche geldpolitische Entscheid war allerdings der Ausblick. Dabei lag vor allem in den USA im Vorfeld die Hoffnung auf ein Ende des Zinserhöhungszyklus, nachdem sich das Zielband für den Leitzins mit 5.25 bis 5.50 Prozent inzwischen auf den höchsten Stand seit 22 Jahren befindet. Ganz so wie erhofft äusserte sich Fed-Chef Jerome Powell aber nicht. Er bekräftigte weiterhin den datenabhängigen Ansatz und liess damit die Tür für eine weitere Erhöhung im Herbst offen. (Quelle: Refinitiv, Medienberichte, 26.07.2023)
Dagegen wurde der restriktive Grundton der vorangegangenen EZB-Pressemitteilung etwas abgeschwächt. Ebenso wie ihr Amtskollege in den USA verfolgt auch Christine Lagarde eine datenbasierte Zinspolitik, gab sich aber auf Fragen nach einer möglichen Zinsanhebung im September etwas gelassener: „Wir könnten die Zinsen erhöhen, aber auch eine Pause einlegen.“ Hoffnung schöpft die EZB-Präsidentin aus der Tatsache, dass die verschärfenden Finanzierungsbedingungen zunehmend die Nachfrage dämpfen und der Preisdruck dadurch nachlassen könnte. Zwar gingen die Inflationsraten in den vergangenen Monaten tatsächlich bereits zurück, mit Werten über fünf Prozent liegt das EZB-Ziel aber noch weit entfernt. Ein klares Signal, dass nun der Zinsgipfel erreicht ist, lieferten letztendlich also beide Notenbanken nicht. (Quelle: Refinitiv, Medienbericht, 27.07.2023)
Unterschiedliches Wachstum
Deutliche Differenzen zeigen sich derweil beim Wirtschaftswachstum für das abgelaufene Quartal. Während Europas grösste Volkswirtschaft, Deutschland, keine Expansion von April bis Juni gelang, hat sich die Konjunktur in den USA überraschend stark präsentiert. Das BIP legte mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 2.4 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu. Von Reuters befragte Ökonomen hatten ein Plus von 1.8 Prozent erwartet. (Quelle: Refinitiv, Medienbericht, 27.07.2023) Auch die Unternehmen konnten in Übersee mit ihren Bilanzen punkten. Dabei schnitten vor allem die Tech-Konzerne gut ab. Von Alphabet über Intel bis hin zu Meta lagen die Zahlensets über den Erwartungen. Letztgenannter konnte seine Werbeeinnahmen sogar stärker steigern als Konkurrent Alphabet. Nächste Woche steht mit Apple noch ein Highlight in der Bilanzsaison an. Der Tech-Riese wird Am Donnerstag seine Bücher öffnen.
Der in Zeichnung stehende BRC (Symbol: KOQTDU) mit einem Coupon von 11.00 Prozent p.a. fasst die beiden Tech-Grössen Apple und Meta zusammen und ermöglicht ein bedingt teilgeschütztes Investment, das bereits bei einem Seitwärtskurs respektive moderaten Kursrückgängen eine attraktive Rendite in Aussicht stellt. Der Risikopuffer beträgt bei Emission 50 Prozent. (Stand: 28.07.2023) Bitte beachten Sie: Der BRC ist nicht kapitalgeschützt. Notiert einer der Basiswerte während der Laufzeit einmal auf oder unter dem jeweiligen Kick-In Level (Barriere), ist mit Verlusten zu rechnen. Zudem trägt der Anleger das Emittentenrisiko, so dass das eingesetzte Kapital – unabhängig von der Entwicklung der Basiswerte – im Falle einer Insolvenz der UBS AG verloren gehen kann.
Prall gefüllter Terminkalender
Nicht nur in den USA geht die Berichtssaison in der neuen Woche weiter, auch hierzulande stehen erneut Zwischenberichte an, unter anderem von den beiden SMI-Mitgliedern Swisscom und Sika. Aber auch von konjunktureller Seite finden sich wichtige Termine im Kalender. Den Anfang macht das BIP für die Euro-Zone am Montag, bei dem nach zwei Minus-Quartalen ein geringfügiges Wachstum von 0.2 Prozent erwartet wird. Am selben Tag wird sich auch zeigen, wie sich die Verbraucherpreise im Juli im gemeinsamen Währungsraum entwickelt haben. Im Juni lag die Inflationsrate bei 5.5 Prozent. (Quelle: Refinitiv, Medienbericht, 28.07.2023)
In den USA steht unter anderem der Arbeitsmarkt im Fokus. Einer Umfrage von Reuters zufolge geht die Mehrzahl der Volkswirte für den Juli mit einer weiteren leichten Abkühlung des heiss gelaufenen Jobmarkts aus. Insgesamt sollen 184‘000 Stellen erschaffen worden sein, im Vormonat waren es noch 209‘000. Die Arbeitslosenquote für den Juli wird bei 3.6 Prozent erwartet. Auch von Notenbank-Seite ist diese Woche erneut etwas zu hören. So trifft sich die Bank of England (BoE) und berät über ihre Geldpolitik. Prognostiziert wird aufgrund der anhaltend hohen Inflation eine Anhebung um einen viertel Punkt auf 5.25 Prozent – das wäre der 14. Zinsschritt der BoE in Folge. Angesichts des prall gefüllten Terminkalenders ist eine Sommerpause für Anleger noch nicht drin. (Quelle: Refinitiv, Medienbericht, 28.07.2023)
Apple vs. Meta Platforms (5 Jahre, nur zu illustrativen Zwecken, Umbasierung auf 100%)
Stand: 28.07.2023; Quelle: Refinitiv
*Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.
**Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: ubs.com/keyinvest
Wichtige Termine
Stand: 28.07.2023; Quelle: Refinitiv
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Volatiles Marktgeschehen
Positive und negative Überraschungen geben sich bei den heimischen Grosskonzernen in der laufenden Berichtssaison die Klinke in die Hand.
Datum | Uhrzeit | Land | Ereignis |
31.07.2023 | 11:00 | EZ | Bruttoinlandsprodukt |
31.07.2023 | 11:00 | EZ | Verbraucherpreisindex |
31.07.2023 | 15:45 | US | Chicago Einkaufsmanagerindex |
31.07.2023 | k.A. | NL | Heineken Quartalszahlen |
01.08.2023 | 03:45 | CN | Einkaufsmanagerindex |
01.08.2023 | 11:00 | EZ | Arbeitslosenquote |
01.08.2023 | 16:00 | US | Einkaufsmanagerindex |
01.08.2023 | k.A. | US | Pfizer Quartalszahlen |
01.08.2023 | k.A. | US | Starbucks Quartalszahlen |
01.08.2023 | k.A. | JP | Toyota Quartalszahlen |
02.08.2023 | 09:00 | CH | SECO Verbraucherklima |
02.08.2023 | 09:30 | CH | SWME Einkaufsmanagerindex |
02.08.2023 | k.A. | US | PayPal Quartalszahlen |
02.08.2023 | k.A. | DE | Siemens Quartalszahlen |
03.08.2023 | 08:30 | CH | Verbraucherpreisindex |
03.08.2023 | 10:00 | EZ | S&P Global PMI Gesamtindex |
03.08.2023 | 13:00 | GB | BoE Zinssatzentscheidung |
03.08.2023 | 15:45 | US | S&P Global PMI Gesamtindex |
03.08.2023 | k.A. | US | Apple Quartalszahlen |
03.08.2023 | k.A. | DE | BMW Quartalszahlen |
03.08.2023 | k.A. | DE | Infineon Quartalszahlen |
03.08.2023 | k.A. | CH | Lufthansa Quartalszahlen |
03.08.2023 | k.A. | US | Moderna Quartalszahlen |
03.08.2023 | k.A. | CH | Swisscom Quartalszahlen |
04.08.2023 | 11:00 | EZ | Einzelhandelsumsätze |
04.08.2023 | 14:30 | US | Arbeitslosenquote |
04.08.2023 | k.A. | DE | Commerzbank Quartalszahlen |
04.08.2023 | k.A. | CH | Sika Quartalszahlen |
04.08.2023 | k.A. | US | Vonovia Quartalszahlen |