07. November 2022
Ein Wechselbad der Gefühle
Gerade einmal 23 Zeilen umfasst das von der US-Notenbank am 2. November 2022 veröffentlichte geldpolitische Statement. Dieser kurze Text reichte, um die Börsen – quer durch die Anlageklassen – in Aufruhr zu versetzen. Während die Aktienkurse an der Wall Street nach unten drehten, wertete der US-Dollar deutlich auf. Gleichzeitig gab der 10-jährige Treasury nach, was wiederum zu einem Renditeanstieg bei der US-Benchmarkanleihe führte.* Der eigentliche Zinsentscheid durch das Federal Open Market Committee (FOMC) war wie erwartet ausgefallen: Das Entscheidungsgremium schraubte den Leitsatz um 75 Basispunkte auf die neue Zielspanne von 3.75 Prozent bis 4.00 Prozent hoch. Das Fed sprach einerseits von einem moderaten Wachstum und einer robusten Verfassung des Arbeitsmarktes. Gleichzeitig bezeichneten die Währungshüter die Teuerung als weiterhin erhöht. „Der Ausschuss achtet sehr auf die Inflationsrisiken“, steht in dem Statement zu lesen. (Quelle: US-Notenbank, FOMC-Statement, 02.11.2022)
Gemischter US-Arbeitsmarktbericht
An einer Medienkonferenz legte Fed-Präsident Jerome Powell nach. Überlegungen zu einer möglichen Pause bei den Zinserhöhungen bezeichnete er „als verfrüht“. Vielmehr könnte es mit dem Leitsatz weiter nach oben gehen, als bisher angenommen. (Quelle: Refinitiv, Medienbericht, 03.11.2022) Untermauert wurde das Szenario einer weiterhin rigorosen Geldpolitik von den jüngsten Arbeitsmarktdaten: Ausserhalb der Landwirtschaft hat die grösste Volkswirtschaft der Welt im Oktober 261.000 neue Stellen aufgebaut. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit 200.000 zusätzlichen Jobs gerechnet. Dagegen nahm die Arbeitslosenquote stärker als erwartet zu. Sie lag im Oktober bei 3.7 Prozent, nach 3.5 Prozent im Vormonat. Hier waren Ökonomen von einem kleineren Anstieg auf 3.6 Prozent ausgegangen. (Quelle: Refinitiv, Medienbericht, 04.11.2022)
Möglicherweise trug diese marginale Abweichung dazu bei, dass sich die Aktienmärkte vor dem Wochenende vom „Fed-Schock“ erholen konnten. Der S&P 500® Index beendete den Freitag mit einem Kursplus von 1.4%.* Als weiterer Grund für den Rebound wurde die Aussicht auf eine Lockerung der strengen Corona-Auflage in China genannt. Zu dieser These passt, dass die im Reich der Mitte sehr aktiven deutschen Large Caps besonders gefragt waren. Während Bundeskanzler Olaf Scholz am Freitag Peking besuchte, legt der DAX® um 2.5 Prozent zu.* (Quelle: Refinitiv, Medienbericht, 04.11.2022) In der neuen Woche steht dem deutschen Leitindex eine wahre Zahlenflut ins Haus: 16 der insgesamt 40 Mitglieder veröffentlichen ihre Zwischenberichte. Dazu zählt RWE, der Versorger gewährt am Donnerstag Einblick in den jüngsten Geschäftsverlauf.
Stromgeladenes Trio
Zusammen mit den beiden europäischen Konkurrenten Enel und Engie bildet RWE die Basis für einen neuen Callable Barrier Reverse Convertible (Symbol: KNAWDU)**. Anleger können hier fest mit der Couponzahlung in Höhe von 13.25 Prozent p.a. rechnen. Die Barriere wird jeweils bei 50 Prozent des anfänglichen Referenzkurses fixiert. Solange keiner der drei Basiswerte auf oder unter diese Marke fällt, wirft das Investment im Mai 2024 die Maximalrendite ab. Dagegen ist mit Verlusten zu rechnen, sobald wenigstens eine Aktie während der Laufzeit den Kick-In Level (Barriere) berührt. Wegen der Callable Funktion kann es zu einer vorzeitigen Kündigung und Rückzahlung dieser Emission kommen. Bitte beachten Sie auch das Emittentenrisiko: Das eingesetzte Kapital kann – unabhängig von der Entwicklung der Basiswerte – im Falle einer Insolvenz der UBS AG verloren gehen.
Gespannt dürften die Elektrizitätsunternehmen diese Tage nach Scharm El-Scheich blicken. In dem ägyptischen Badeort hat gestern die 27. UN-Klimakonferenz begonnen. Im Kampf gegen die Erderwärmung spielt der Ausbau der erneuerbaren Energieträger, allen voran Windkraft und Solar, eine entscheidende Rolle. Hier wiederum kommt es auf die Versorger an. Beispielsweise plant RWE, bis 2030 brutto insgesamt mehr als 50 Milliarden Euro in die „Erneuerbaren“ zu investieren. Zehn Jahre später möchte der Konzern klimaneutral agieren. (Quelle: RWE, Internetseite, Abfrage am 07.11.2022)
US-Leitzins: Federal Funds Rate (oberer Zielwert, in %)*
Stand: 07.11.2022; Quelle: UBS AG, Federal Reserve System
*Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.
**Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: ubs.com/keyinvest.
Wichtige Konjunkturtermine
Datum | Uhrzeit | Land | Ereignis |
08.11.2022 | k.A. | DE | Porsche Automobil Holding Quartalszahlen |
08.11.2022 | 07:00 | DE | Deutsche Post Quartalszahlen |
08.11.2022 | 07:00 | CH | PSP Swiss Property Quartalszahlen |
08.11.2022 | 07:30 | DE | Bayer Quartalszahlen |
08.11.2022 | 08:30 | DE | Münchener Rück Quartalszahlen |
08.11.2022 | 08:30 | DE | Henkel Quartalszahlen |
09.11.2022 | k.A. | DE | Siemens Healthineers Quartalszahlen |
09.11.2022 | 08.30 | DE | Brenntag Quartalszahlen |
09.11.2022 | 06:00 | DE | E.ON Quartalszahlen |
09.11.2022 | 07:00 | CH | Swiss Life Holding Quartalszahlen |
09.11.2022 | 07:30 | DE | Adidas Quartalszahlen |
10.11.2022 | k.A. | DE | Allianz Quartalszahlen |
10.11.2022 | k.A. | DE | Delivery Hero Quartalszahlen |
10.11.2022 | 06:45 | CH | Zurich Insurance Quartalszahlen |
10.11.2022 | 07:00 | DE | Deutsche Telekom Quartalszahlen |
10.11.2022 | 07:00 | DE | Merck KGaA Quartalszahlen |
10.11.2022 | 07:00 | DE | RWE Quartalszahlen |
10.11.2022 | 08:30 | DE | Continental Quartalszahlen |
10.11.2022 | 14:30 | US | Konsumentenpreise Oktober 2022 |
10.11.2022 | 17:40 | CH | Flughafen Zürich Verkehrszahlen Oktober 2022 |
11.11.2022 | k.A. | DE | Daimler Truck Quartalszahlen |
11.11.2022 | 07:00 | CH | Richemont Halbjahreszahlen |
Stand: 07.11.2022; Quelle: Refinitiv
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