KeyInvest Blog

6. Dezember 2021

Ungewisses Finale

Von einem Endspurt kann an den Börsen noch keine Rede sein. Im Gegenteil, in der vergangenen Woche setzte sich die Phase der Verunsicherungen weiter fort. Es herrschte vor allem Sorge darüber, dass die steigenden Corona-Zahlen zu konjunkturbremsenden Einschränkungen führen könnten. Ein schwacher Arbeitsmarktbericht am Freitag gab den Bären dann weiteres Futter. In den USA entstanden im November nur 210‘000 neue Jobs ausserhalb der Landwirtschaft, Ökonomen hatten dagegen 550‘000 auf dem Zettel. Selbst die Entscheidung der Opec+, an ihrer monatlichen Ausweitung der Produktionskapazitäten festzuhalten, konnte nicht beruhigen. Während der Ölpreis daraufhin unerwartet zulegte kamen die Aktienmärkte weiter unter Druck. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 03.12.2021)

„Glamouröser“ Aufstieg

Trotz einer Achterbahnfahrt der Kurse, welche den SMI sogar knapp an die 12‘000er-Marke abtauchen liess, gingen die heimischen Blue Chips nur mit einem kleinen Minus im Wochenvergleich aus dem Handel. Von Unternehmensseite kam es derweil zu gemischten Nachrichten. Während beispielsweise Übernahmespekulationen Vifor zu einem Kurssprung verhalfen, wurde die Aktie von Meyer Burger nach einer Umsatzwarnung abgestraft. Einen Ritterschlag dagegen erhielt Richemont. Der hiesige Luxusgüterkonzern wurde vom Index-Anbieter Qontigo in den STOXX Europe 50 befördert. Ab Montag den 20. Dezember werden mit ABB, Nestlé, Novartis, Roche, UBS, Zurich Insurance und neu auch Richemont insgesamt sieben Schweizer Konzerne im währungsgemischten STOXX Europe 50 vorhanden sein. Änderungen sind insbesondere für Fonds wichtig, welche die Indizes nachbilden und nun entsprechend umschichten müssen. (Quelle: AWP, Medienbericht, 02.12.2021)

Anleger können sich den Aufsteiger Richemont zusammen mit den bereits bewährten STOXX Europe 50-Mitgliedern ABB und Zurich Insurance renditeoptimiert ins Depot holen. Der Early Redemption Kick-In GOAL (Symbol: KJQYDU) stellt aktuell eine Seitwärtsrendite von 12.36 Prozent respektive 6.29 Prozent p.a. in Aussicht. Der Risikopuffer beläuft sich beim derzeitigen Worst Performer Zurich auf 36.9 Prozent.**

Überwiegend positiver Abschluss

Doch zurück zum SMI: Welche Chance hat das heimische Blue-Chip-Barometer, den Dezember insgesamt mit positiven Vorzeichen abzuschliessen? Ein Blick in die Historie zeigt, dass zumindest statistisch betrachtet die Aussichten durchaus rosig sind. In den vergangenen 15 Jahren schnitt der SMI neun Mal im letzten Monat des Jahres mit einem Plus ab. Allerdings gab es auch herbe Rücksetzer, den grössten im Dezember 2018 mit einem Verlust von 6.7 Prozent gefolgt von 2008, wo im Zuge der Finanzkrise die Notierungen um knapp 4.9 Prozent einbrachen. Insgesamt errechnet sich für den Dezember seit 2006 ein durchschnittliches Plus von 0.24 Prozent.*

Wichtige Termine

Was den Kursverlauf in den kommenden Tagen angeht, wird wohl die neu entdeckte Corona-Variante Omikron dem Marktgeschehen erneut ihren Stempel aufdrücken. Mit Spannung wird erwartet, wie die Untersuchungen zur Effektivität des bisherigen Impfstoffs ausfallen werden. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass vielleicht Ende der Woche Klarheit herrscht. Am Freitag stehen zudem von ökonomischer Seite wichtige Daten an. Dann werden in den USA die Inflationsdaten veröffentlicht. Je nachdem wie hoch diese ausfallen, können Rückschlüsse gezogen werden, welches Tempo das Fed bei der Drosselung der Wertpapierkäufe gehen und wann es womöglich zur ersten Zinserhöhung kommen wird. Erwartet wird ein Wert von 6.8 Prozent nach 6.2 Prozent im Vormonat, das wäre der höchste Stand seit Juni 1982. Bereits einen Tag zuvor wird das ökonomische Gegengewicht zur USA, China, seine Teuerungsrate offenlegen.

Auch in der Eurozone stehen zwei wichtige Termine auf dem Kalender: Zum einen die Ergebnisse der ZEW-Umfrage zu den Konjunkturerwartungen, zum anderen das Bruttoinlandsprodukt für das dritte Quartal. Allerdings handelt es sich dabei schon um die dritte Veröffentlichung. Laut der zweiten Schätzung betrug das Wachstum 2.2 Prozent im Quartalsvergleich. Dieser Wert sollte Ökonomen zufolge erneut bestätigt werden. Beim ZEW-Indikator für den November wird mit einem Rückgang zum Vormonat von 31.7 auf 25.3 Punkte gerechnet. (Quellen: Thomson Reuters, Datenbank und Medienbericht, 03.12.2021) „Last but not least“ steht noch ein wichtiger Börsengang in Deutschland an. Am 10. Dezember debütiert die Daimler-Abspaltung Daimler Trucks an der Börse und wird dabei für einen Tag im DAX notieren. Einen Tag später nimmt die Deutsche Börse den Neuling dann wieder aus dem Index und passt das Gewicht von Daimler entsprechend an. (Quelle: Dow Jones, Medienbericht, 03.12.2021)

SMI-Kursentwicklung im Monat Dezember*

Quelle: Thomson Reuters, 03.12.2021
*Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.
**Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: ubs.com/keyinvest

Wichtige Termine

Datum Zeit Land Ereignis
06.12.2021 10:30 EZ Sentix Investorenvertrauen
07.12.2021 04:30 AUS RBA Zinssatzentscheidung
07.12.2021 07:45 CH Arbeitslosenquote
07.12.2021 08:00 DE Industrieproduktion
07.12.2021 11:00 EZ ZEW Umfrage Konjunkturerwartungen
07.12.2021 11:00 EZ Bruttoinlandsprodukt
07.12.2021 14:30 US Handelsbilanz
08.12.2021 00:50 JP Bruttoinlandsprodukt
08.12.2021 16:00 CA BoC Zinssatzentscheidung
09.12.2021 02:30 CN Verbraucherpreisindex
09.12.2021 08:00 CH SECO Wirtschaftsprognosen
09.12.2021 14:30 US Erstanträge Arbeitslosenunterstützung
10.12.2021 08:00 GB Bruttoinlandsprodukt
10.12.2021 14:30 US Verbraucherpreisindex
10.12.2021 08:30 CH Reuters/Uni Michigan Verbrauchervertrauen

Quelle: Thomson Reuters, Stand: 03.12.2021

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