20. Dezember 2021
Showdown vor Heiligabend
„Die Notenbanker haben das Wort“, so lautete der Titel in der vergangenen Woche an dieser Stelle. Damit bekamen wir sogar mehr Recht als erwartet. Am „Super-Zentralbank-Donnerstag“ hielten die Währungshüter gleich zwei dicke Überraschungen bereit. Eine galoppierende Inflation zwingt die Notenbanken dies- und jenseits des Atlantiks nämlich zum Handeln. Die grösste Sensation lieferte die Bank von England (BoE), die völlig unerwartet als erste der grossen Zentralbanken weltweit die Zinsen seit Ausbruch der Corona-Pandemie erhöhte. Die BoE schraubte den Leitsatz von 0.1 auf 0.25 Prozent nach oben.
Das Fed gibt Gas…
Nicht minder interessant war der geldpolitische Entscheid des Fed. Die Federal Reserve gab bekannt, das Tempo beim Abbau der Wertpapierkäufe ab Januar zu verdoppeln und so die monatlichen Konjunkturspritzen bis März komplett einzustellen. Der Vorsitzende Jerome Powell geht davon aus, dass die US-Wirtschaft keine Hilfen mehr benötigt und der Arbeitsmarkt rasche Fortschritte auf dem Weg zur Vollbeschäftigung macht. Damit ist der Weg für eine restriktivere Geldpolitik frei. Im Mittel erwartet die Notenbank drei Zinsschritte nach oben im kommenden Jahr. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 16.12.2021)
…EZB und SNB bleiben dagegen vorsichtig
Deutlich vorsichtiger agierten die EZB und SNB. Angesichts der hohen Inflation beschloss die EZB zwar das Ende der Anleihen-Zukäufe über das 1.85 Billionen Euro schwere Pandemie-Notprogramm PEPP ab dem Frühjahr. Doch machte Chefin Christine Lagarde keinen Hehl daraus, dass es unter den gegenwärtigen Umständen sehr unwahrscheinlich sei, dass die Zinsen im Jahr 2022 steigen werden. Auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) hält an ihrer bisherigen expansiven Geldpolitik fest. Die Zinsen bleiben bei minus 0.75 Prozent. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 16.12.2021)
Die SNB stellte aber klar, dass der Franken weiterhin hoch bewertet ist. Zuletzt stieg die Währung gegenüber dem Euro auf den höchsten Stand seit mehr als sechs Jahren. Man sei weiterhin bereit, bei Bedarf mit Devisenmarktinterventionen eine wirtschaftsschädliche Aufwertung der Landeswährung zu unterbinden, heisst es im Statement der SNB. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 16.12.2021) An einer Wende des Währungspaares EUR/CHF würde der Open End Turbo Call Warrant (Symbol: CEURNU) profitieren (Turbo Warrants sind mit einer Knock-Out-Barriere ausgestattet. Wird diese Marke vom zugrundeliegenden Basiswert berührt, verfallen Turbo Warrants sofort wertlos. In diesem Fall erleidet der Anleger einen Totalverlust des eingesetzten Kapitals).**
Rare Konjunkturdaten
Nach dem „Notenbanken-Showdown“ in der Woche vor Weihnachten droht bis Silvester nun eine eher Nachrichten arme Zeit. Von Unternehmensseite wird nur der weltgrösste Sportartikelhersteller Nike über den jüngsten Geschäftsverlauf berichten. Daneben stehen auch nur wenige Konjunkturdaten in den kommenden Tagen auf dem Programm. Zum Start der Woche werden die US-Frühindikatoren für November veröffentlicht, bei denen ein Anstieg um 0.8 Prozent erwartet wird. Mitte der Woche kommen dann die US-Konsumausgaben hinzu. Hier prognostizieren Analysten einen Zuwachs von 0.6 Prozent, was nur rund halb so viel wie im Vormonat ist. Daneben stehen noch die endgültigen Schätzungen des Bruttoinlandsprodukts in den USA und Grossbritannien an. Kurz vor Weihnachten bildet dann noch das Reuters/Uni Michigan Verbrauchervertrauen an. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 17.12.2021)
Zum Ende des Jahres bedanken wir uns für Ihr Interesse, wünschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfest, einen guten und gesunden Start in das neue Jahr sowie weiterhin ein glückliches Händchen bei allen (Anlage-) Entscheidungen in 2022!
EUR/CHF (5 Jahre)*
Quelle: Thomson Reuters, 17.12.2021
*Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.
**Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: ubs.com/keyinvest
Wichtige Termine
Datum | Zeit | Land | Ereignis |
20.12.2021 | 16:00 | US | Wirtschaftsindikator LEI-Index |
20.12.2021 | k.A. | US | Nike Quartalszahlen |
21.12.2021 | 08:00 | CH | Handelsbilanz |
21.12.2021 | 08:00 | DE | GfK Verbrauchervertrauen |
21.12.2021 | 14:30 | CA | Einzelhandelsumsätze |
22.12.2021 | 08:00 | GB | Bruttoinlandsprodukt |
22.12.2021 | 14:30 | US | Konsumausgaben |
22.12.2021 | 14:30 | US | Bruttoinlandsprodukt |
22.12.2021 | 15:00 | CH | SNB Quartals Bulletin |
22.12.2021 | 16:00 | US | Verbrauchervertrauen |
23.12.2021 | 14:30 | US | Erstanträge Arbeitslosenunterstützung |
23.12.2021 | 14:30 | US | Auftragseingänge langlebiger Güter |
23.12.2021 | 14:30 | US | Reuters/Uni Michigan Verbrauchervertrauen |
Quelle: Thomson Reuters, Stand: 17.12.2021
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