Sell in May…
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15. Mai 2023
Sell in May…
…and go away, lautet eine altbekannte Börsenregel. Wer sich nun Anfang des Monats aus dem SMI verabschiedet hat, dem ist aber einiges entgangen. Bis dato legten die heimischen Bluechips 1.5 Prozent zu. Ein Blick in den Rückspiegel zeigt, dass der Mai auch gar nicht einmal so schlecht ist wie sein Ruf. Seit 2005 beendete der SMI den Wonnemonat in elf Jahren mit positiven Vorzeichen. Zwischen 2013 und 2017 zeigt sich sogar eine lange Serie von fünf Jahren, in dem der Index die Frühlingswochen regelmässig mit Kursgewinnen abschloss. Ermittelt man allerdings die Durchschnittsperformance in den letzten 18 Jahren, zeigt sich ein anderes Bild. Aufgrund einiger deutlicher Rückgänge in 2006, 2010, 2012 sowie auch 2018 und 2022 errechnet sich eine negative Performance von 3.8 Prozent über den untersuchten Zeitraum.*
Gipfeljagd
Die Statistik verrät nicht, ob es sich nun lohnt im Mai 2023 am Aktienmarkt engagiert zu bleiben. Wie bereits erwähnt, verlief der Start durchaus zuversichtlich, selbst wenn der Kursanstieg seit Anfang des Monats relativ volatil ausfällt. Die jüngste Klettertour führt den SMI auch immer näher an das Jahreshoch bei 11‘808 Punkten heran. Aktuell fehlen dem Index nur noch etwas mehr als 200 Zähler oder 2.1 Prozent auf den Gipfel. Ob die Bluechips diesen erreichen, hängt massgeblich von den weiteren Rahmenbedingungen ab.
Weitere Zinserhöhungen
Dazu gehören neben makroökonomischen Aspekten die wirtschaftlichen Aussichten sowie die weitere Inflations- und Zinsentwicklung. Dass der Teuerungsdruck noch nicht gebannt ist, zeigte sich vergangene Woche in Grossbritannien. Die Bank of England (BoE) erhöhte nach der EZB und dem Fed nun ebenfalls ihren geldpolitischen Schlüsselsatz um einen weiteren Viertel-Punkt auf 4.50 Prozent. Das ist das höchste Niveau seit 2008. Chef-Währungshüter Andrew Bailey betonte, falls nötig, würden die Zinsen weiter angepasst, um die Inflation nachhaltig zum Ziel von 2.0 Prozent zu bringen. (Quelle: Refinitv, Medienbericht, 11.05.2023)
Die EZB scheint ebenfalls noch nicht am Ende des Aufwärtszyklus angekommen zu sein. Laut Direktorin Isabel Schnabel ist der Preisauftrieb im Euroraum weiterhin eine Herausforderung. Ihrer Meinung nach gibt es keinen Zweifel, dass die EZB mehr unternehmen muss, um die Inflation bald auf ihren Zielwert zu senken. Am Geldmarkt wird erwartet, dass die Notenbank die Zinsen um weitere 40 Basispunkte anheben wird. Dabei ist eine Erhöhung um 0.25 Prozentpunkte im Juni Teil des Szenarios. (Quelle: Refinitv, Medienbericht, 09.05.2023) Wie es um die Konjunktur bestellt ist, wird sich am Dienstag mit den Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt für das erste Quartal in der Eurozone zeigen. Experten gehen davon aus, dass die Wirtschaftsleistung zum Jahresstart im Vergleich zu 2022 um rund ein Prozent gewachsen ist. Am gleichen Tag werden zudem die US-Einzelhandelsumsätze für April erwartet. Hier wird ein Anstieg um 0.7 Prozent prognostiziert. (Quelle: Refinitv, Medienbericht, 12.05.2023)
Überraschend gute Quartalssaison
Auch die Unternehmensbilanzen spielen eine Rolle bei der Frage, wie sich die Aktienmärkte in den kommenden Wochen verhalten werden. Die Quartalssaison neigt sich dem Ende […]