Währungshüter im Fokus
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04. März 2024
Währungshüter im Fokus
Die Teuerung in der Eurozone gibt weiter nach. Laut vorläufigen Berechnungen lagen die Konsumentenpreise im Februar 2024 um 2.6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im Januar hatte die Teuerungsrate noch 2.8 Prozent, nach 2.9 Prozent im Dezember 2023, betragen. Zwar befindet sich Inflation damit immer noch über dem von der Europäischen Zentralbank angestrebten Niveau von zwei Prozent. Gleichwohl steigt aufgrund des Abwärtstrends (siehe Grafik) die Hoffnung auf eine baldige Zinssenkung. Signale in diese Richtung erwarten sich Anleger von der am Donnerstag anstehenden EZB-Sitzung.
Experten gehen davon aus, dass die Währungshüter den Leitsatz unverändert bei 4.5 Prozent belassen. Die Geldmärkte indizieren lediglich eine Wahrscheinlichkeit von sieben Prozent für eine Senkung. Laut den dort geltenden Konditionen könnte es im Juni 2024 so weit sein. Für die dann anstehende EZB-Sitzung liegt die Quote für eine Reduzierung des Leitzinses bei annähernd drei Vierteln. Einfluss auf diese Perspektive dürften neben den Äusserungen der EZB auch ihre aktualisierten Konjunktur- und Inflationsprognosen nehmen. (Quelle: Reuters, Medienbericht, 01.03.2024)
SNB-Präsident tritt ab
Die Schweizerische Nationalbank legt ihre geldpolitische Lagebeurteilung am 21. März 2024 vor. Für Schlagzeilen sorgte die SNB bereits am vergangenen Freitag. Ihr Präsident, Thomas Jordan, kündigte überraschend seinen Abschied an. Nach zwölf Jahren im Amt möchte er seinen Posten Ende September abgeben. Eigentlich sollte die Amtszeit bis 2027 laufen. Doch sieht Jordan nach der Bewältigung mehrere Krisen den richtigen Zeitpunkt für seinen Abschied schon jetzt gekommen. „Wir haben wieder Preisstabilität und Finanzstabilität“, erklärte der 61-jährige an einer Medienkonferenz.“ Die SNB machte zunächst keine Angaben zu Jordans Nachfolge. (Quelle: Reuters, Medienbericht, 01.03.2024)
Die am Montagmorgen von Bundesamt für Statistik (BfS) veröffentlichten Inflationsdaten untermauern die Einschätzung des scheidenden SNB-Präsidenten – zumindest teilweise. Der Landesindex der Konsumentenpreise lag im Februar 2024 um 1.2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im Januar war die Teuerungsrate noch um 0.1 Prozentpunkte höher ausgefallen. Gleichwohl sind die Konsumentenpreise relativ zum Januar 2024 im Berichtsmonat um 0.6 Prozent gestiegen. Dieser kurzfristige Satz hatte Anfang Jahr lediglich 0.2 Prozent betragen. Im Februar mussten die Verbraucher für Wohnungsmieten, den Luftverkehr, Pauschalreisen ins Ausland sowie die Parahotellerie tiefer in die Tasche greifen. (Quelle: BfS, Medienmitteilung, 04.03.2024)
Man darf gespannt sein, wie die SNB den BfS-Report sowie den jüngsten Verlauf des Schweizer Frankens interpretiert. Relativ zum Euro hat die heimische Valuta im Februar um 2.55 Prozent abgewertet – der stärkste monatliche Rückgang seit Juli 2017.* Offenbar setzen die FX-Märkte darauf, dass die SNB in der übernächsten Woche vorangeht und als erste westliche Notenbank die Zinsen senkt. (Quelle: Reuters, Medienbericht, 01.03.2024) Nach dem heutigen Inflationsbericht machte der Franken jedoch relativ zum Euro Boden gut.*
Rekordjagd geht weiter
Weltweit schiebt die Aussicht auf eine geldpolitische Lockerung die Aktienmärkte an. Darüber hinaus sorgt das Thema Künstliche Intelligenz (KI) für Kauflaune. Das gilt insbesondere für die Wall Street. Dort hat der auf KI-Anwendungen spezialisierte Halbleiterkonzern Nvidia am […]