Geldpolitischer Showdown
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11. Dezember 2023
Geldpolitischer Showdown
Innert weniger als 20 Stunden treffen am kommenden Mittwoch und Donnerstag US-Fed, Schweizerische Nationalbank (SNB), Bank of England (BoE) und Europäische Zentralbank (EZB) die letzten geldpolitischen Beschlüsse in diesem Jahr. Den Anfang macht die US-Notenbank. Am morgigen Dienstag startet sie in eine zweitägige Sitzung. Es gilt an den Märkten als ausgemachte Sache, dass das Fed den Leitsatz auf der Spanne von 5.25 bis 5.50 Prozent belässt. Im Fokus dürften das begleitende Statement, die aktualisierten ökonomischen Projektionen sowie die Medienkonferenz mit Jerome Powell stehen. Der Fed-Präsident hat zuletzt immer wieder betont, dass der Kampf gegen die Inflation nicht gewonnen sei und hat auf diese Weise die Hintertür für weitere Zinserhöhungen offengelassen. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 01.12.2023)
Robuster US-Arbeitsmarkt
Und doch hat sich die allgemeine Erwartungshaltung in Richtung Zinssenkungen verschoben. Geht es nach dem CME FedWatch Tool, könnte es im Mai 2024 soweit sein. Die auf Basis der Konditionen an den Terminmärkten ermittelte Wahrscheinlichkeit für eine Reduzierung der Target Rate um 25 Basispunkte beträgt gut 50 Prozent. Noch vor wenigen Tagen zeichnete sich sogar eine erste Zinssenkung für die Fed-Sitzung im März 2024 ab. (Quelle: CME FedWatch Tool, Abfrage am 11.12.2023) Doch dann dämpfte der Arbeitsmarktbericht aus den USA die entsprechenden Hoffnungen etwas. Im November 2023 wurden in den Staaten ausserhalb der Landwirtschaft 199’000 Stellen aufgebaut. Von Reuters befragte Ökonomen hatten im Schnitt 19’000 zusätzliche Jobs weniger erwartet. Die Arbeitslosenrate ging im November um 0.2 Prozentpunkte auf 3.7 Prozent zurück. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 08.12.2023)
An den europäischen Aktienmärkten konnte der für eine weiterhin straffe Geldpolitik sprechende „Nonfarm-payrolls“-Report die Kauflaune nur kurz dämpfen. Der EURO STOXX 50® Index notierte vor dem Wochenende zum ersten Mal seit Ende 2007 über der Marke von 4’500 Punkten.* In der Eurozone laufen Spekulationen auf einen EZB-Kurswechsel im ersten Quartal des kommenden Jahres. Fest eingepreist haben die Geldmärkte eine Zinssenkung im April 2024. Genährt wurde diese Erwartung durch die jüngsten Inflationsdaten: Im November 2023 sind die Konsumentenpreise in der Eurozone auf Jahressicht um 2.4 Prozent gestiegen – das war die niedrigste Rate seit Juli 2021. Zwar haben hochrangige EZB-Vertreter daraufhin signalisiert, dass eine weitere Straffung nicht mehr nötig sei. „Allerdings ist die Erwartung einer Senkung im ersten Quartal 2024 Science Fiction“, erklärte der slowakische Notenbankchef und Mitglied des EZB-Rates, Peter Kazimir. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 06.12.2023)
SNB vor Kurswechsel?
Während die Inflation im Euroraum nach wie vor über dem von der Zentralbank angestrebten Niveau von zwei Prozent liegt, hat sie sich in der Schweiz in die von der SNB gewünschte Spanne von null bis zwei Prozent abgekühlt. Im November 2023 übertraf der Landesindex der Konsumentenpreise den Stand des Vorjahresmonats um 1.7 Prozent – der Preisauftrieb lag damit bereits das sechste Mal nacheinander in Zielbereich der Nationalbank. UBS CIO GWM hatte für den November mit einer höheren Inflationsrate gerechnet. Die Experten gehen jetzt […]