Tag der (Zins-)Wahrheit
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03. Juni 2024
Tag der (Zins-)Wahrheit
Die Quartalsberichterstattung ist zu Ende und schon richten sich wieder alle Blicke auf die Makroökonomie – und dabei insbesondere auf die Zinsen. Vergangene Woche kamen an der Wall Street diesbezüglich Befürchtungen vor einer anhaltend hohen Inflation und einer damit einhergehenden Verzögerung bei der Zinswende auf. Dies führte wiederum zu einer Wende auf den Bondmärkten. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen markierten mit 4.62 Prozent ein Monatshoch, der S&P 500 ein Zwei-Wochen-Tief bei 5‘222 Punkten.* Steigende Renditen spiegeln in der Regel die Erwartung höherer Zinssätze wider, was für die Unternehmen höhere Finanzierungskosten und geringere Gewinnspannen bedeutet. (Quellen: Refinitiv, Medienbericht, 30.05.2024)
Inflation vs. Zinsen
In Europa weiss man es mittlerweile schwarz auf weiss, dass die Verbraucherpreise wieder anziehen. Die am Freitag veröffentlichten Daten zur Inflation für den Mai zeigten einen Anstieg um 2.6 Prozent binnen Jahresfrist. Das war mehr als noch im April mit 2.4 Prozent und auch über den durchschnittlichen Schätzungen der Volkswirte von 2.5 Prozent. Aus Sicht von Italiens Notenbankchef Fabio Panetta stellen die Werte aber keine Überraschung dar. Und so geht die Mehrheit der Ökonomen weiter davon aus, dass die EZB in der neuen Woche auf ihrer Sitzung den Geldhahn erstmals wieder aufdrehen wird. Erwartet wird am Donnerstag eine Senkung um 25 Basispunkte. Wie es anschliessend weitergehen wird, bleibt dagegen offen. Die zuletzt am Markt diskutierten weiteren Schritte im September und Dezember sind nach den jüngsten Daten ungewisser geworden. Denn vor allem der Anstieg der Kerninflationsrate, bei der die schwankungsanfälligen Preise für Energie- und Lebensmittel sowie für Alkohol und Tabak ausgeklammert werden, nahm auf 2.9 Prozent zu nach 2.7 Prozent im April. (Quellen: Refinitiv, Medienbericht, 31.05.2024)
Der Blick nach vorne
Aus makroökonomischer Sicht stehen in den kommenden Tagen zahlreiche Neuigkeiten an. Eröffnet wird die neue Konjunkturdatenwoche von den Exportzahlen aus China. Ein Plus bei den Ausfuhren und ein über den Erwartungen liegendes Importwachstum hatten im April zuletzt Hoffnungen auf eine Erholung der Wirtschaft im Reich der Mitte genährt. Mit den neuen Daten wird sich jetzt zeigen, ob die Kurve für die chinesische Konjunktur weiter nach oben zeigt. Auch Europas grösste Volkswirtschaft, Deutschland, steht im Fokus. Nachdem die hiesige Industrie drei Monate in Folge ein Auftragsminus ausweisen musste, wird es spannend, ob im Mai die Wende gelingt. Von Reuters befragte Experten erwarten ein Auftragsplus von 0.5 Prozent. (Quelle: Refinitiv, Medienbericht, 31.05.2024)
In den USA steht am Freitag der Arbeitsmarktbericht für den Mai auf der Agenda. Daraus erhoffen sich Marktteilnehmer weitere Hinweise auf den Zeitpunkt der ersten Zinssenkung durch das Fed. Der sogenannte PCE-Index der Konsumausgaben, der ebenfalls als wichtiges Inflationsmass für die US-Notenbank bildet, sendete zuletzt keine negative Überraschung. Dieser legte im April um 2.7 Prozent zu und entsprach damit den Erwartungen. (Quelle: Refinitiv, Medienbericht, 31.05.2024)
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