Was wird aus der Zinswende?
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15. April 2024
Was wird aus der Zinswende?
In den USA sind die Verbraucherpreise im März 2024 noch etwas stärker nach oben gegangen, als erwartet. Der Consumer Price Index (CPI) übertraf das Niveau des Vorjahresmonats um 3.5 Prozent. Damit lag die Teuerung um 0.3 Prozentpunkte über dem Niveau von Februar 2024 und übertraf die Erwartungen der Analysten um 0.1 Prozentpunkte. Diese Nachricht aus Washington D.C. verpasste der Hoffnung auf baldige Zinssenkungen in den USA einen weiteren Dämpfer. Zuvor hatten die Terminmärkte einen solchen Schritt durch das Fed für den Juni 2024 indiziert. Jetzt könnte es dem CME FedWatch Tool zufolge frühestens im Juli soweit sein. (Quellen: Thomson Reuters, Medienbericht, 10.04.2024, CME FedWatch Tool, Abfrage am 15.04.2024)
Eskalation am Wochenende
Obwohl die Inflation auf dem alten Kontinent stärker abgeklungen ist, als in den Staaten, bleibt die Europäische Zentralbank (EZB) ihrem Kurs treu. An der jüngsten Sitzung beliess sie den Leitsatz wie erwartet bei 4.5 Prozent. Die EZB deutete zwar einmal mehr an, dass sie die Zügel bald lockern könnte. Doch wollte ihre Präsidentin, Christine Lagarde, nicht sagen, ob die Zinswende im Euroraum früher als in den USA eingeläutet werden könnte. (Quelle: Reuters, Medienbericht, 11.04.2024)
Die Inflationsdaten aus den USA und der EZB-Zinsentscheid liessen die Investoren relativ verunsichert zurück. Diesseits wie jenseits des Atlantiks gerieten die Aktienkurse unter Druck, während die Volatilitäten nach oben gingen.* Ein Übriges tat die Lage im Nahen Osten. Nach dem Israel zugeschriebenen Luftangriff auf die iranische Botschaft in Damaskus, hat die Islamische Republik einen Gegenschlag ausgeführt. In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde Israel mit Drohnen und Raketen angegriffen. Durch die Luftabwehr konnten die Flugkörper grösstenteils zerstört werden. Dennoch bleibt die Frage, ob und gegebenenfalls wie Israel auf die Attacke reagiert. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 15.04.2024).
US-Banken im Fokus
Während dieses Thema die Märkte weiter beschäftigen dürfte, stehen in der neuen Woche kaum neue Indikatoren an, die das Bild hinsichtlich der weiteren Geldpolitik schärfen könnten. Umso mehr dürfte der Fokus auf der Bilanzsaison liegen. In den USA präsentiert heute Nachmittag mit Goldman Sachs eine weitere Grossbank ihr Zahlenwerk. Am Freitag hatte Citigroup einen deutlichen Gewinnrückgang gemeldet. Unterm Strich verdiente das Institut in den ersten drei Monaten des Jahres 3.4 Milliarden US-Dollar, nach 4.6 Milliarden Dollar Anfang 2023. Neben hohen Abfindungen drückte der Beitrag für den staatlichen Einlagensicherungsfonds auf den Profit. Allerdings hatten Analysten für das erste Quartal 2024 ein noch deutlicheren Ergebnisschwund erwartet. Obwohl Citigroup auch beim Umsatz die Erwartungen übertraf, ging die Aktie mit einem Kursabschlag von 1.7 Prozent in das Wochenende. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 12.04.2024)
Ein Minus von knapp einem Prozent verzeichnete Netflix.* Der Streaminganbieter veröffentlicht am Donnerstag seine Ergebnisse für das erste Quartal 2024. Im Januar hat Netflix eine optimistische Prognose vorgelegt: Für das erste Quartal 2024 stellte das Management auf währungsneutraler Basis ein Umsatzwachstum von 16 Prozent in Aussicht. Gleichzeitig wollten die […]