Das „Goldlöckchen“ und die Notenbanken
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25. März 2024
Das „Goldlöckchen“ und die Notenbanken
Ein regelrechter geldpolitischer Marathon fand in der vergangenen Woche statt: Die Währungshüter von Fed, BoJ, SNB und BoE trafen zusammen und stimmten über die künftige Zinsrichtung ab. Dabei hätten die Unterschiede nicht grösser sein können. So liess das Federal Reserve den Geldhahn zu, zeigte sich aber weiter zu drei Senkungen in diesem Jahr bereit. Die Bank of England verhielt sich ähnlich und wartet mit einem Abwärtsschritt noch ab. Ganz anders die Bank of Japan, die für einen historischen Moment sorgte. Erstmals seit 17 Jahren hob die japanische Zentralbank den Leitsatz an. Einen Überraschungscoup landete die SNB, indem sie die Zinswende nach unten einläutete. Als erste grössere Notenbank senkte die SNB ihren Leitsatz um 0.25 Prozentpunkte auf 1.50 Prozent. Damit übernehmen die Währungshüter der Schweiz erneut eine Vorreiterrolle. Auch 2022 war die SNB mit einer ersten Anhebung vorweg marschiert. (Quellen: Refinitiv, Medienberichte, 19./20./21.03.2024)
Märkte im Rallye-Modus
Doch egal, wie die Währungshüter auch abstimmten, an den Aktienmärkten wurden alle Entscheidungen gleichermassen gefeiert. Rekorde gab es sowohl an der Wall Street als auch in Japan und Deutschland. Selbst wenn es für den SMI noch zu keinem neuen Hoch reichte, zeigt auch hier die Kurskurve stramm nach oben.* Es scheint also noch viel Geld an der Seitenlinie zu sein, das investiert werden möchte. Ein Grund dafür könnte das sogenannte „Goldilocks“-Szenario sein. Ökonomen sprechen davon, wenn die Wirtschaft brummt, die Preise nur moderat zulegen und die Zinsen niedrig sind.
Eben zu diesen märchenhaften Bedingungen könnte es nun in den USA kommen. Auf ihrer Sitzung vergangene Woche hat das Fed die Goldlöckchen-Stimmung verstärkt. Die Prognose für das Wirtschaftswachstum für das laufende Jahr wurde von 1.4 auf 2.1 Prozent kräftig nach oben revidiert. Dabei soll die Arbeitslosigkeit bei rund vier Prozent auf historisch tiefem Niveau verharren. Bei der Inflation sehen die Fed-Projektionen bis 2026 eine stetige Entwicklung in Richtung dem vorgegebenen Zwei-Prozent-Ziel. (Quelle: Refinitiv, Medienbericht, 21.03.2024)
Stolzes Gewinnwachstum
Dieses theoretisch ideale makroökonomische Umfeld wird für Investoren noch mit deutlich steigenden Gewinnen garniert. Im ersten Quartal 2024 rechnet er Analystenkonsens mit einem Ergebnisanstieg beim S&P 500® von 3.4 Prozent. Danach geht es weiter nach oben, sodass sich letztlich eine Jahresrate von stolzen 10.9 Prozent für 2024 errechnet. Im kommenden Jahr sind den Experten zufolge sogar 13.3 Prozent drin. Auch die Umsätze ziehen spürbar an. Nach geschätzten 5.1 Prozent Wachstum in diesem Jahr sollen es 5.9 Prozent in 2025 werden. Angesichts solcher Aussichten scheint auch das Kurspotenzial trotz der jüngsten Rallye noch nicht ausgereizt zu sein. Der Konsens sieht den S&P 500® Ende des Jahres bei 5’589 Punkten und damit knapp sieben Prozent über dem aktuellen Indexstand. (Quelle: FactSet, Earnings Insight, 21.03.2024)
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