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Zinsdebatte und kein Ende

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11. März 2024

Zinsdebatte und kein Ende

Wohin man an den Märkten auch blickt, die Bullen scheinen das Sagen zu haben. Wall Street, Nikkei, Gold oder auch Bitcoin – die Kurse sind auf Rekordjagd.* Und diese Assets steigen allesamt vorranging wegen einem Grund: Zinssenkungsfantasien. Zwar hat die EZB auf ihrer Sitzung in der vergangenen Woche wie erwartet den Leitsatz noch nicht angetastet, doch sind sich Experten einig, dass mit dem überraschend deutlichen Rückgang der Inflation und den schwachen Konjunkturdaten die Wahrscheinlichkeit – aktuell liegt diese bei 63 Prozent – einer Zinssenkung im Juni weiter zugenommen hat. Dazu passen auch die neuen Prognosen der EZB-Ökonomen, die im laufenden Jahr nur noch eine Preissteigerung von 2.3 Prozent erwarten, im Dezember hatten sie noch 2.7 Prozent vorhergesagt. (Quelle: Refinitiv, Medienbericht, 07.03.2024)

Knappe Mehrheit

Während in der Eurozone also knapp zwei Drittel der Ökonomen eine Lockerung der Geldpolitik zum Halbjahr erwarten, sind es in den USA laut dem CME Fed Watch Tool erst eine knappe Mehrheit von 58 Prozent. Fed-Chef Jerome Powell lässt die Finanzmärkte auch weiter zappeln. So hatte er vergangene Woche vor einem Kongressausschuss klargestellt, dass die Inflation zwar deutlich nachgelassen hat, es allerdings längst nicht ausgemachte Sache sei, dass die Teuerungsrate in Richtung des Zielwerts der Notenbank von zwei Prozent falle. Das Fed benötigte seiner Ansicht „grössere Zuversicht“ in einen nachhaltigen Rückgang, bevor der Geldhahn aufgedreht werden kann. (Quelle: Refinitiv, Medienbericht, 06.03.2024)
Die starke Konjunktur macht es dem Federal Reserve zudem nicht leicht, schnell die Zinsen zu senken. Dies zeigte sich einmal mehr beim jüngsten Arbeitsmarktbericht. So legte die Zahl der neu geschaffenen Stellen ausserhalb der US-Landwirtschaft im Februar überraschend stark um 275‘000 zu, Ökonomen hatten nur 200‘000 Jobs auf der Rechnung. (Quelle: Refinitiv, Medienbericht, 06.03.2024)

Unterdurchschnittliche Rezessionsangst

Die Unternehmen senden mit Blick auf den weiteren Wirtschaftsverlauf ebenfalls positive Signale. Die Experten von FactSet haben nach dem Begriff „Rezession“ in den Telefonkonferenzen aller S&P 500-Unternehmen, die vom 15. Dezember bis 7. März im Zuge der Bilanzsaison abgehalten wurden, gesucht. Nur 47 verwendeten diesen Ausdruck. Die Zahl liegt unter dem 5-Jahres-Durchschnitt von 85 und unter dem 10-Jahres-Durchschnitt von 61. Damit markiert die abgelaufene Geschäftsperiode die niedrigste Anzahl seit dem vierten Quartal 2021. Der Höhepunkt wurde Mitte 2022 markiert, seither ist der Wert sechs Quartale in Folge zurückgegangen gesunken. (Quelle: FactSet, Pressemitteilung, 08.03.2024)

Hoch hinaus

Besonders gut scheint es derzeit in der Reisebranche zu laufen. Dass das Geld der Urlauber locker sitzt, zeigen die soeben veröffentlichten Zahlen von Deutsche Lufthansa und dem Flughafen Zürich. Die Rückkehr der Reiselust und höhere Ticketpreise haben der deutschen Airline 2023 den dritthöchsten Gewinn ihrer Geschichte beschert. Auch der Flughafenbetreiber hat deutlich mehr umgesetzt und den Gewinn kräftig gesteigert. So legten die Erlöse des Flughafen Zürich um 21 Prozent zu, der Reingewinn gar um 47 Prozent. Damit wurden die Erwartungen der Analysten auf beiden Ebenen übertroffen. (Quelle: AWP, Medienbericht, 08.03.2024)
Mit […]

11.03.2024|
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