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Powell gibt den Falken

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13. November 2023

Powell gibt den Falken

Jerome Powell ist in der vergangenen Woche mehrmals öffentlich aufgetreten. Am Mittwoch sprach der Fed-Präsident ein Grusswort zur 100-Jahr-Feier der Notenbankabteilung für Forschung und Statistik. Dabei blieb die aktuelle Geldpolitik aussen vor. Was sich schon tags darauf ändern sollte, als Powell an einer Konferenz des Internationalen Währungsfonds (IWF) teilnahm. Der oberste Währungshüter der USA nutzte seine Rede, um den vorsichtigen Kurs zu untermauern. Seinen Worten zufolge ist das Fed nicht davon überzeugt, dass der Kampf gegen die Inflation gewonnen ist. „Wenn es angemessen sein sollte, die Geldpolitik weiter zu verschärfen, werden wir nicht zögern, dies zu tun“, erklärte Powell. Das Fed würde seine Entscheidungen von Sitzung zu Sitzung treffen. „Natürlich wollen wir nicht zu weit gehen“, betonte der Chairman. (Quelle. Refinitiv, Medienbericht, 09.11.2023)

Showdown um den Shutdown

Mit dieser eher falkenhaften Haltung konnte Powell der Wall Street nur kurz den Schwung nehmen. Nachdem der S&P 500® Index am Donnerstag im späten Handel nach unten gedreht hatte, verabschiedete er sich am Freitag mit einem Tagesplus von 1.6 Prozent in das Wochenende.* Morgen steht ein für die US-Geldpolitik bedeutender Indikator an. Das U.S. Bureau of Labor Statistics veröffentlicht den Consumer Price Index (CPI) für den Oktober 2023. Von Reuters befragte Ökonomen gehen im Schnitt davon aus, dass die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0.1 Prozent gestiegen sind. Im September lag der CPI – vor allem wegen deutlich höherer Mieten – noch um 0.4 Prozent über dem August-Wert. Derweil setzte sich die Abkühlung der Kerninflation fort. Wobei die Teuerung auf Jahressicht immer noch deutlich über dem von der Notenbank angestrebten Zwei-Prozent-Niveau lag. (Quelle: Refinitiv, Medienbericht, 10.11.2023)
Die Fed-Verantwortlichen dürften sich einen zweiten Termin der neuen Woche dick im Kalender angestrichen haben. Streng genommen handelt es sich hierbei um eine „Deadline“: Bis zum Freitag haben Repräsentantenhaus und Senat noch Zeit, sich zumindest auf einen vorübergehenden Haushalt respektive eine Zwischenfinanzierung zu einigen. Gelingt dies nicht, droht ein „Shutdown“, sprich, der Stillstand der Regierungsgeschäfte – mit unabsehbaren Folgen für die grösste Volkswirtschaft der Welt. (Quelle: Refinitiv, Medienbericht, 13.11.2023)

Deutlich unter dem Konsens

Nicht gerade rund läuft nach wie vor die Schweizer Berichtssaison. Am Freitag sorgte Richemont für eine weitere Enttäuschung. Der Luxusgüter-Hersteller bekommt die konjunkturelle Abkühlung sowie die hohe Inflation zu spüren. Zwar verbuchte Richemont im ersten Semester 2023/24 ein um Währungseinflüsse bereinigtes Umsatzwachstum von zwölf Prozent auf 10.2 Milliarden Euro. Analysten hatten mit rund 140 Millionen Euro mehr gerechnet. Beim Gewinn war die Abweichung vom Konsens noch grösser. Unterm Strich hat Richemont im Berichtszeitraum 1.51 Milliarden Euro verdient, während die Experten im Schnitt 2.17 Milliarden Euro auf dem Zettel gehabt hatten. Obwohl sich der am Genfer See beheimatete Luxuskonzern zum längerfristigen Ausblick positiv äusserte, war die Richemont-Aktie am Freitag mit einem Minus von 5.2 Prozent der grösste Verlierer im SMI®.* (Quelle: Refinitiv, Medienbericht, 10.11.2023)
Auf eine Stabilisierung des Large […]

13.11.2023|
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