USA: Neues Jahr, neues Glück

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7. Januar 2019 – UBS Wochenkommentar Rück-/Ausblick

USA: Neues Jahr, neues Glück

Die seit 2009 andauernde Bullen-Party in den USA fand 2018 ein Ende. Rund sechs Prozent tauchten der Dow Jones und S&P 500 ab. Damit geht das Jahr als das schwächste seit einer Dekade in die Analen ein. Besonders im Dezember rauschten die Kurse in die Tiefe: Gemessen an Punkten verzeichneten der Dow Jones (-2’211 Punkte) und der S&P 500 (-254 Punkte) zuletzt im Jahr 1931 einen derartig ausgeprägten Rücksetzer.

Bullen vs. Bären

«Schlägt die Hausse nun in eine Baisse um?», lautet die Frage, die sich Börsianer nun rund um den Globus stellen. US-Präsident Donald Trump liefert gleich zu Jahresbeginn die Antwort: Er stuft die jüngsten Kursverluste am US-Aktienmarkt lediglich als «Panne» ein und geht davon aus, dass es nach den Unterzeichnungen der verschiedenen Handels-Verträge der USA mit anderen Ländern an den Märkten wieder bergauf gehen wird.

Anleger sollten dieses politische Gepolter allerdings nicht zu Ernst nehmen, sondern sich lieber selbst einen Eindruck über die aktuelle fundamentale Lage machen. Auf der einen Seite zeigt sich die Wirtschaft noch überaus robust. So wird das Wachstum seitens des privaten Verbrauchs von der guten Lage am Arbeitsmarkt weiterhin unterstützt. Auf der anderen Seite trüben sich die Aussichten in der US-Industrie ein. Der Einkaufsmanager-Index fiel im Dezember auf 54,1 Punkte von 59,3 im Vormonat. Einen derartig starken Einbruch verzeichnete das Barometer seit Oktober 2008 nicht mehr. Nach Schätzungen des IWF wird der Aufschwung 2019 etwas an Dynamik verlieren. Nach geschätzten 2,9 Prozent in 2018 prognostizieren die Experten für das neue Jahr nur noch ein Plus von 2,5 Prozent. (Quelle: imf.org)

Die Gewinndynamik ebbt ab

Im Zuge dessen werden sich auch die Unternehmensgewinne abschwächen, was allerdings nach einem erwarteten Anstieg von 20,3 Prozent in 2018 nicht unbedingt verwundern sollte. Derzeit geht der Konsens für den S&P 500 mit einem Ergebniswachstum von 7,9 Prozent sowie einem Umsatzanstieg von 5,3 Prozent aus. Den Schätzungen zufolge soll der Industriesektor mit einem Zuwachs von 11,4 Prozent am besten abschneiden. Lediglich ein unterdurchschnittliches Plus von sieben Prozent erwartet die Analystenzunft im Technologiesektor. (Quelle: Facset, Earnings Insight, 28.12.2018)

Dass die Vorsicht gegenüber den langjährigen Zugpferden berechtigt sein könnte, zeigte die Umsatzwarnung von Apple am ersten Börsentag des neuen Jahres. Insbesondere aufgrund eines schwachen Geschäfts in China kürzte der Kultkonzern seine Erwartungen für das erste Quartal. Wurden bisher Erlöse zwischen 89 bis 93 Milliarden erwartet, lautet die Prognose nun nur noch auf 84 Milliarden US-Dollar.

Wenn auch die S&P 500-Unternehmen 2019 etwas kleinere Brötchen backen müssen, die Profitabilität soll darunter nicht leiden. Im Gegenteil: Der Konsens rechnet bei der Nettomarge mit einem neuen Rekordwert von durchschnittlich 11,8 Prozent. Das wäre eine Steigerung im Vergleich zum erwarteten Vorjahreswert um 0,3 Prozentpunkte. (Quelle: Facset, Earnings Insight, 28.12.2018)

Das Fed wird vorsichtiger

Grösseren Marktkorrekturen gehen gewöhnlich makroökonomische Schocks, starke Gewinn-Revisionen oder auch unerwartet hohe Sprünge bei den Leitsätzen voraus. Von all dem ist allerdings derzeit nichts zu sehen. So kommt in den Handelskonflikt mit China diese Woche sogar etwas Bewegung. Eine US-Delegation unter der Führung des stellvertretenden Handelsbeauftragten Jeffrey Gerrish wird am 7. und 8. Januar mit der Regierung in Peking eine neue Gesprächsrunde eröffnen. In Hinblick auf die Zinsen könnte es sogar zu positiven Überraschungen für die Aktienmärkte kommen. Denn war vor einigen Monaten noch von drei Erhöhungen in 2019 die Rede, ruderte das Fed in ihrer letzten Sitzung im Dezember klar zurück. Den neuen Prognosen zufolge, die auf Einschätzungen der Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses FOMC basieren, rechnet die Notenbank 2019 nur mit zwei Zinsanhebungen und im Jahr 2020 dann noch mit einer.

Wer daran glaubt, dass der US-Aktienmarkt 2019 wieder Fahrt aufnehmen wird, kann einen Blick auf den UBS ETT (Symbol: ETSPX) werfen. Damit lässt sich der Leitindex ohne Verwaltungsgebühren ins Portfolio holen. Anfallende Dividenden werden auf Netto-Basis berücksichtigt.*

*Die Konditionen der ETTs werden jährlich überprüft und können mit einer Frist von 13 Monaten nach Bekanntgabe angepasst werden.

Gewinnentwicklung S&P 500

Stand: 28.12.2018; Quelle: Factset; e = erwartet
Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.

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Am Puls der Konsumenten

Die Jahresauftaktrallye am Schweizer Aktienmarkt ist aus dem Tritt geraten. Beim SMI® fiel am vergangenen Freitag zum ersten Mal in diesem Jahr eine Wochenbilanz negativ aus. Immerhin konnte sich der heimische Leitindex deutlich über der runden Marke von 11'000 Punkten halten.*

Das „Goldlöckchen“ ist zurück

An den ersten drei Handelstagen im Februar war an den Börsen einiges geboten. Zu Beginn des Monats blickten die Investoren gebannt nach Washington D.C. Dort hat die US-Notenbank ihren jüngsten geldpolitischen Beschluss veröffentlicht.

Überraschendes Signal aus dem hohen Norden

Um einschätzen zu können, in welcher Verfassung die Weltwirtschaft ist und wie sich die Märkte in Zukunft verhalten werden, richtet das Gros der Investoren ihren Blick in der Regel auf die USA.

USA: Neues Jahr, neues Glück2019-01-07T10:12:41+01:00

Bühne frei für die Notenbanken

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17. Dezember 2018 – UBS Wochenkommentar Rück-/Ausblick

Bühne frei für die Notenbanken

Donald Trump, Xi Jinping, Theresa May, Giuseppe Conte – die Staats- respektive Regierungschefs der USA, Chinas, Grossbritanniens und Italiens haben dem zu Ende gehenden Börsenjahr ihren Stempel aufgedrückt. Dieses Quartett ist fest mit den prägenden Themen Handelsstreit, Brexit und italienische Fiskalpolitik verbunden. Zwar muss auch auf der Zielgeraden des Jahres mit weiteren Handlungen und Aussagen dieser vier Protagonisten gerechnet werden. In den Fokus rückt vor Weihnachten allerdings ein anderes Quartett: Mit Jerome Powell, Mark Carney, Thomas Jordan und Mario Draghi betreten die Chefs von US-Fed, Bank of England (BoE), Schweizerischer Nationalbank (SNB) und Europäischer Zentralbank (EZB) die Bühne.

SNB: Bis auf weiteres expansiv

Die beiden letztgenannten Währungshüter haben ihre Statements bereits abgegeben. Wie erwartet bleibt die SNB ihrer expansiven Linie treu. «Der Negativzins sowie unsere Bereitschaft, bei Bedarf am Devisenmarkt zu intervenieren, sind unverändert notwendig», brachte SNB-Präsident Thomas Jordan die geldpolitische Ausrichtung auf den Punkt. Er hält den Schweizer Franken nach wie vor für hoch bewertet und bezeichnet die Lage am Devisenmarkt als fragil.

 
Was die Konjunkturaussichten anbelangt, rechnet die SNB mit einem soliden Wachstum der Weltwirtschaft. Allerdings sieht Jordan neben diesem Basisszenario bedeutende Risiken, insbesondere in Form politischer Unsicherheiten sowie protektionistischer Tendenzen. «Diese Risiken haben grosses Schadenspotenzial», sagte Jordan. Wenig überraschend verwies er in diesem Zusammenhang auf das «Problem-Trio» Handelskonflikt, Brexit und italienische Fiskalpolitik. Aufhorchen liess die SNB mit einer gegenüber der Lagebeurteilung vor 3 Monaten reduzierten Inflationsprognose für die beiden kommenden Jahre. Dieser Schritt spricht dafür, dass für die Nationalbank beim möglichen Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik keine Eile besteht. (Quelle: SNB, Mediengespräch: Einleitende Bemerkungen von Thomas Jordan, 13.12.2018)

EZB: Ein erster Schritt, nicht mehr

Derweil hat die EZB den ersten Schritt in Richtung einer strafferen Gangart formell vollzogen. Wie erwartet kündigte sie vergangene Woche an, die milliardenschweren Anleihenkäufe per Ende Jahr einzustellen. Allerdings sollen auslaufende Papiere ersetzt werden, wodurch ein Schrumpfen der Bilanz nicht absehbar ist. Ähnlich wie Jordan verwies EZB-Präsident Mario Draghi auf verschiedene Risiken wie den Handelsstreit oder die Turbulenzen an den Finanzmärkten. Die Ökonomen der Zentralbank haben die Wachstumsprognose für die Eurozone erneut nach unten angepasst. Vor diesem Hintergrund möchte die EZB ihren Leitzins noch bis mindestens über den Sommer 2019 hinaus nicht antasten. Die Märkte gehen momentan davon aus, dass es frühestens 2020 zu ersten Erhöhung seit 2011 kommt. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 13.12.2018)

Fed und BoE: Grande Finale

Im Gegensatz dazu dürfte die US-Notenbank am kommenden Mittwoch, 19. Dezember ein weiteres Mal an der Zinsschraube drehen – es wäre die bereits vierte Erhöhung in diesem Jahr. Um 20:00 Uhr unserer Zeit wird das Federal Reserve die aktuellen Beschlüsse publizieren. Anschliessend stellt sich Fed-Präsident Jerome Powell an einer Medienkonferenz den Fragen der Journalisten. Mit Spannung warten die Märkte darauf, ob und inwieweit er die so genannte Forward Guidance anpasst. Bis dato stell das Fed für 2019 drei weitere Zinserhöhungen in Aussicht.

 
Gegenwind bekommt die Notenbank aus dem Weissen Haus. Seit Monaten kritisiert Donald Trump die Geldpolitik. Vor der letzten Fed-Sitzung des Jahres legte er nach und bezeichnete eine weitere Zinserhöhung als unklug. «Ich denke, das wäre töricht, aber was kann ich sagen?», erklärte der Republikaner in einem Reuters-Interview. Um die US-Wirtschaft im Handelsstreit mit China zu stützen, brauche er die Flexibilität tiefer Zinsen. (Quelle: Reuters, Medienbericht, 12.12.2018)

 
Einen Tag nach dem Fed beendet die BoE den Reigen der Notenbanksitzungen. Dabei dürfte der Brexit das bestimmende Thema sein. BoE-Governor Mark Carney hat in den vergangenen Wochen eindringlich vor einem ungeordneten Ausstieg Grossbritanniens aus der EU gewarnt. In diesem Fall drohe der Wirtschaft ein mit dem Ölpreisschock in den 1970er-Jahren vergleichbarer Schaden. (Quelle: Reuters, Medienbericht, 20.11.2018) Noch ist das Worst-Case-Szenario nicht vom Tisch. Da keine Mehrheit für den mit der EU ausgehandelten Brexit-Vertrag in Sicht war, musste Premierministerin Theresa May die Abstimmung im Parlament verschieben. Daraufhin sackte das Britische Pfund in Relation zum US-Dollar auf den tiefsten Stand seit April 2017 ab (siehe Grafik).

 
Übrigens: GBP/USD zählt im Schweizer Markt für Strukturierte Produkte zu den gängigsten Basiswerten aus dem FX-Bereich. Tradingaffinge Anleger können sich mit Hebelprodukten sowohl auf der Long- als auch der Short-Seite positionieren. UBS handelt auf der OTC-Plattform Swiss Dots beispielsweise eine Reihe von Open End Turbos, welche auf diesem viel beachten Währungspaar basieren.

GBP/USD 5 Jahre

Stand: 14.12.2018; Quelle: UBS AG, Bloomberg
Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.

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Am Puls der Konsumenten

Die Jahresauftaktrallye am Schweizer Aktienmarkt ist aus dem Tritt geraten. Beim SMI® fiel am vergangenen Freitag zum ersten Mal in diesem Jahr eine Wochenbilanz negativ aus. Immerhin konnte sich der heimische Leitindex deutlich über der runden Marke von 11'000 Punkten halten.*

Das „Goldlöckchen“ ist zurück

An den ersten drei Handelstagen im Februar war an den Börsen einiges geboten. Zu Beginn des Monats blickten die Investoren gebannt nach Washington D.C. Dort hat die US-Notenbank ihren jüngsten geldpolitischen Beschluss veröffentlicht.

Überraschendes Signal aus dem hohen Norden

Um einschätzen zu können, in welcher Verfassung die Weltwirtschaft ist und wie sich die Märkte in Zukunft verhalten werden, richtet das Gros der Investoren ihren Blick in der Regel auf die USA.

Bühne frei für die Notenbanken2018-12-17T07:44:24+01:00

Hektische Vorweihnachtszeit

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10. Dezember 2018 – UBS Wochenkommentar Rück-/Ausblick

Hektische Vorweihnachtszeit

Der «Samichlaus» hat es mit den Anlegern in diesem Jahr nicht besonders gut gemeint. Anstelle von süssen Geschenken gab es am 6. Dezember eine herbe Kurskorrektur. Der SMI gab um 3.1 Prozent nach und fiel dabei zum ersten Mal seit Ende Oktober unter die Marke von 8’700 Punkten. Gegenüber dem noch drei Tage zuvor erreichten Zwei-Monats-Hoch hatte der heimische Leitindex damit 5.6 Prozent verloren. Gleich dem «Schmutzli» sorgt einmal mehr der Handelsstreit zwischen den USA und China unter Investoren für Angst und Schrecken. Dabei sah es nach dem G20-Gipfel noch ganz nach einer Entspannung aus. US-Präsident Donald Trump und Chinas Machthaber Xi Jinping hatten sich in Buenos Aires auf eine 90-tägige Atempause verständigt und damit das jüngste Top beim SMI erst ermöglicht.

Wie brüchig der Burgfrieden ist, zeigte sich am 5. Dezember, als Meng Wanzhou, Finanzchefin des chinesischen Smartphone-Herstellers Huawei, in Kanada verhaftet wurde. Die Aktion steht unbestätigten Medienberichten zufolge im Zusammenhang mit der Missachtung der US-Sanktion gegen den Iran. Die Managerin muss demnach mit einer Auslieferung in die USA rechnen. Marktbeobachter befürchten nun, dass Peking mit einem Widerruf der jüngsten Vereinbarungen im Zollstreit reagiert. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 06.12.2018)

Angstbarometer schlägt nach oben aus

Wie auch immer: Die mögliche Jahresendrallye wurde zunächst im Keim erstickt. Stattdessen hat die Intensität der Kursausschläge an den Aktienmärkten noch einmal zugenommen. Beispielsweise schnellte der VSMI, dieser Gradmesser zeigt die Volatilität der im SMI Index enthaltenen Aktien, am 6. Dezember um mehr als ein Viertel nach oben (siehe Grafik). Laut dem Chief Investment Office von UBS Global Wealth Management (CIO GWM) dürfte die Börsenhektik im kommenden Jahr generell zunehmen. Will heissen, Anleger werden sich 2019 auf eine höhere Volatilität einstellen müssen. Dieses Urteil ist Teil von «Year Ahead», dem Ausblick des weltweit führenden Vermögensverwalters. Am 6. Dezember hat UBS diese viel beachtete Publikation vorgelegt.

So viel vorab: Eine Rezession halten die Experten für unwahrscheinlich. Gleichwohl rechnen sie damit, dass sich das globale Wirtschaftswachstum von 3.8 Prozent im laufenden Jahr auf 3.6 Prozent im 2019 abschwächt. Gleichzeitig werden die Unternehmensgewinne langsamer steigen. Laut CIO GWM reflektieren die Kurse vieler finanzieller Vermögenswerte die ungewissen Aussichten bereits. Vor diesem Hintergrund geht die UBS Vermögensverwaltung mit einer übergewichteten Position in globalen Aktien in das neue Jahr. Gleichzeitig raten die Kapitalmarktprofis angesichts eines fortschreitenden Marktzyklus zur Diversifizierung und Absicherung. «Anleger sollten an ihren Positionen in globalen Aktien festhalten, sich aber auch auf Volatilität am Markt vorbereiten», bringt Mark Haefele, Chief Investment Officer bei CIO GWM, den Ausblick auf den Punkt. Den gesamten Bericht «Year Ahead» mit detaillierten Prognosen und Anlageempfehlungen finden Sie unter ubs.com/cio. (Quelle: UBS, Medienmitteilung, 06.12.2018)

Notenbanken im Fokus

Natürlich spielt die Geldpolitik beim Blick nach vorne eine wichtige Rolle. Bereits in der neuen Woche dürfte dieses Thema die Märkte beschäftigen. Am Donnerstag, 13. Dezember melden sich EZB und SNB zu Wort. Um 9:30 Uhr publiziert zunächst die Schweizerische Nationalbank ihre finale Geldpolitische Lagebeurteilung des Jahres. Ausserdem nimmt sie an einem Mediengespräch zur aktuellen Beschlusslage und den weiteren Aussichten Stellung. Um 13:45 Uhr ist die Europäische Zentralbank an der Reihe. Es wird allgemein erwartet, dass sie nach der Sitzung des EZB-Rats das Auslaufen der milliardenschweren Anleihenkäufe per Ende Jahr bekannt gibt. Dadurch würde der Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik formell eingeläutet. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 05.12.2018) Spannung verspricht die Medienkonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi. Der Italiener könnte wichtige Fingerzeige dahingehend liefern, ob und gegebenenfalls in welchem Ausmass die Zentralbank den Straffungskurs 2019 intensiviert.

Showdown in London

Sowohl auf Draghis Aussagen als auch die Wortwahl der SNB könnte die bereits am morgigen Dienstag, 11. Dezember, im britischen Parlament anstehende Brexit-Abstimmung Einfluss nehmen. Um 20:00 Uhr unserer Zeit soll im Unterhaus das Votum zu dem von Theresa May mit der EU ausgehandelten Vertrag über einen geregelten EU-Austritt beginnen. Vor diesem mit Spannung erwarteten Termin war keine Mehrheit für den Vorschlag der Premierministerin in Sicht. Sollte May tatsächlich scheitern, hätte ihre Minderheitsregierung 21 Tage Zeit, um das weitere Verfahren zu erläutern. Zu den denkbaren Szenarien zählt ein Rücktritt der Premierministerin genau so, wie ein Misstrauensvotum gegen sie oder ein zweites Brexit-Referendum. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 04.12.2018) Fest steht: Weihnachtliche Ruhe ist an den Börsen vorerst nicht in Sicht.

VSMI 1 Jahr

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Am Puls der Konsumenten

Die Jahresauftaktrallye am Schweizer Aktienmarkt ist aus dem Tritt geraten. Beim SMI® fiel am vergangenen Freitag zum ersten Mal in diesem Jahr eine Wochenbilanz negativ aus. Immerhin konnte sich der heimische Leitindex deutlich über der runden Marke von 11'000 Punkten halten.*

Das „Goldlöckchen“ ist zurück

An den ersten drei Handelstagen im Februar war an den Börsen einiges geboten. Zu Beginn des Monats blickten die Investoren gebannt nach Washington D.C. Dort hat die US-Notenbank ihren jüngsten geldpolitischen Beschluss veröffentlicht.

Überraschendes Signal aus dem hohen Norden

Um einschätzen zu können, in welcher Verfassung die Weltwirtschaft ist und wie sich die Märkte in Zukunft verhalten werden, richtet das Gros der Investoren ihren Blick in der Regel auf die USA.

Hektische Vorweihnachtszeit2018-12-10T08:58:36+01:00

The Final Countdown

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3. Dezember 2018 – UBS Wochenkommentar Rück-/Ausblick

The Final Countdown

Der Kalender zeigt nun Dezember an und spätestens jetzt nimmt die viel zitierte Frage um eine mögliche Jahresendrallye ihren Lauf. Bis dato sieht es nicht sonderlich berauschend aus: Im vierten Quartal liegt der SMI bis Ende November deutlich in den Miesen. Auf 1,2 Prozent belaufen sich derzeit die Verluste bei den Schweizer Blue Chips. Seit Jahresbeginn gerechnet, trübt sich das Bild sogar noch mehr ein. In diesem Zeitraum weist der Index Verluste von rund vier Prozent auf.

Ein Blick auf die historischen Daten zeigt aber, dass sich Anleger trotz allem Hoffnungen auf einen Schlussspurt machen dürfen. In den vergangenen 15 Jahren gelang dem Index im letzten Monat des Jahres ein positiver Abschluss, nur in einem Drittel der Fälle endete der Dezember am Silvesterabend mit einer kalten Dusche. Die höchsten Verluste türmten sich im Jahr 2008, als die Finanzkrise in vollem Gange war, mit Minus 4,85 Prozent auf. Den stärksten Jahresabschluss in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten feierte der SMI dagegen in 2011 mit einem Plus von 5,02 Prozent. Im Durchschnitt weist der SMI in den zurückliegenden 15 Jahren einen Zuwachs von 1,14 Prozent im Dezember auf.

Eifrige Notenbanken

Das Umfeld für Aktien lässt aktuell aber zu wünschen übrig. Neben den bekannten politischen Unsicherheiten nehmen die Zinsen eine zentrale Rolle im noch verbleibenden Wochen des Jahres ein. So wird erwartet, dass das Fed in ihrer letzten Sitzung im Dezember noch einmal an der Zinsschraube drehen wird. Marktteilnehmer rechnen mit einer Anhebung um weitere 0,25 Prozent auf 2,25 bis 2,50 Prozent. Bevor die Währungshüter in den USA am 19. Dezember aber ihre Zinskeule schwingen können, tagt die SNB und EZB. Beide Notenbanken kommen bereits am 13. Dezember zusammen und werden über ihre Entscheidungen berichten. Eine Änderung der Nullzinspolitik gilt in hiesigen Breitgraden als höchst unwahrscheinlich, da die wirtschaftlichen Entwicklungen zuletzt enttäuschten.

Auf dem Boden der Tatsachen

Nach aktuellen Daten ist nämlich das eidgenössische Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal ebenso wie das Deutsche geschrumpft. Um 0,2 Prozent reduzierte sich die Wirtschaftsleistung gegenüber dem Vorquartal. Dies kam völlig unerwartet, schliesslich expandierte das BIP zwischen April und Juni noch das fünfte Quartal in Folge überdurchschnittlich um 0,7 Prozent. Ökonomen hatten für den Zeitraum Juli und September ein Wachstum von 0,4 Prozent auf dem Zettel. (Quellen: Seco, Medienmitteilung 29.11.2018; Investing.com, 29.11.2018) Zum negativen Quartalsergebnis trugen sowohl der Industrie- als auch der Dienstleistungssektor bei. Aber es spielten auch Sonderfaktoren wie das trockene Wetter eine Rolle. So ging die Wertschöpfung im Energiesektor aufgrund von Produktionsausfällen bei Wasserkraftwerken nach zwei positiven Vorquartalen zurück.

 
Aber nicht nur in der Schweiz könnte allmählich der Wachstumszenit überschritten sein, auch in den USA scheinen diesbezüglich Sorgen aufzukommen. „Wir wissen, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen unserer Zinserhöhungen unsicher sind“, sagte Fed-Chef Jerome Powell vergangene Woche und betonte, dass es bis zu ein Jahr oder länger dauern könnte, bis die Wirkungen sichtbar würden. (Quelle: dpa, Medienbericht, 28.11.2018) Diese plötzliche neue Rhetorik des mächtigsten Notenbankers der Welt wurde an der Börse als eine Zinspause im kommenden Jahr interpretiert. Bis dato waren in den Preisen der Fed Fund-Futures noch eine Erhöhung in 2019 eingepreist und damit jedoch schon weniger als die bisher angedeuteten drei des Federal-Reserve-Vorsitzenden Powell. An der Wall Street wurde diese Nachricht mit deutlichen Aufschlägen gefeiert.

Vorweihnachtliche Ruhe

Grosse, bedeutende unternehmerische und volkswirtschaftliche Daten stehen in dieser Woche nicht an. Einen Termin sollten sich Anleger aber dennoch im Kalender markieren: Freitag, den 7. Dezember. An diesen Tag wird um 11:00 Uhr das Bruttoinlandsprodukt für die Eurozone für das dritte Quartal veröffentlicht. Ökonomen erwarten im Schnitt ein Wachstum im Vergleich zum Vorquartal um 0,2 Prozent. Nach den deutlichen Bremsspuren bei der europäischen Konjunkturlokomotive Deutschland eine durchaus optimistische Prognose.

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Am Puls der Konsumenten

Die Jahresauftaktrallye am Schweizer Aktienmarkt ist aus dem Tritt geraten. Beim SMI® fiel am vergangenen Freitag zum ersten Mal in diesem Jahr eine Wochenbilanz negativ aus. Immerhin konnte sich der heimische Leitindex deutlich über der runden Marke von 11'000 Punkten halten.*

Das „Goldlöckchen“ ist zurück

An den ersten drei Handelstagen im Februar war an den Börsen einiges geboten. Zu Beginn des Monats blickten die Investoren gebannt nach Washington D.C. Dort hat die US-Notenbank ihren jüngsten geldpolitischen Beschluss veröffentlicht.

Überraschendes Signal aus dem hohen Norden

Um einschätzen zu können, in welcher Verfassung die Weltwirtschaft ist und wie sich die Märkte in Zukunft verhalten werden, richtet das Gros der Investoren ihren Blick in der Regel auf die USA.

The Final Countdown2018-12-03T07:52:27+01:00

Das Rezessionsgespenst geht um

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26. November 2018 – UBS Wochenkommentar Rück-/Ausblick

Das Rezessionsgespenst geht um

Haben Sie es schon gehört, das «R»-Wort macht wieder die Runde. Mit Blick auf die aktuellen Geschehnisse ist das auch kein Wunder. Beispielsweise ging das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach ersten Schätzungen im dritten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 0,2 Prozent zurück. Zudem ist der Handelskonflikt zwischen den USA und China längst nicht beigelegt. Auf einem jüngsten Meeting der Welthandelsorganisation beschuldigten sich die beiden Weltmächte gegenseitig der Heuchelei in Bezug auf den Zollstreit. Und auch die Auseinandersetzung der EU mit Italien sowie die ungeklärte Brexit-Situation könnten durchaus das Potenzial haben, die Weltwirtschaft in Richtung Rezession zu drücken. Einer Umfrage von Thomson Reuters zufolge unter 70 Ökonomen ist die durchschnittliche Wahrscheinlichkeit eines Abschwungs in den kommenden zwei Jahren von 30 Prozent im Oktober auf aktuell 35 Prozent gestiegen.

Bären vs. Bullen

Damit stellt sich für Anleger die Frage: Ist das Ende der 2009 eingeläuteten Börsenhausse nun gekommen? Eines steht fest, die Bären sind derzeit klar überlegen. Allein in den vergangenen zwei Wochen tauchte der SMI um rund fünf Prozent ab. Die Technologieaktien, gemessen am Nasdaq 100, gaben um mehr als acht Prozent nach. Prominente Titel wie Amazon, Apple oder Netflix verbuchten während der jüngsten Marktturbulenzen sogar prozentual zweistellige Verluste. Da sich allerdings die Entwicklung disruptiver Technologien fortsetzen sollte, könnten sich auf dem reduzierten Bewertungsniveau allmählich Kaufgelegenheiten auftun. Ob die Tech-Titel ihren absoluten Tiefststand bereits gefunden haben, ist selbstverständlich nicht vorherzusehen, das Chance-Risiko-Verhältnis ist aber in jedem Fall nun günstiger. Eine diversifizierte Anlage in dem Sektor würde der ETT (Symbol: ETINFU) auf den Standard & Poor’s 500 Information Technology Index ermöglichen.

UBS CIO WM sieht mit Blick auf die erwarteten Unternehmensergebnisse in 2019 nicht nur in den USA Chancen, die Experten verweisen auch darauf, dass die Aktienbewertungen im Vergleich zu hochgradigen Anleihen zudem in den Schwellenländern und Europa relativ attraktiv erscheinen. So werden Emerging-Markets-Aktien derzeit mit dem rund 11-fachen der prognostizierten Gewinne gehandelt, was deutlich unter ihrem 30-jährigen Durchschnitt von 13 liegt. In der Eurozone zeigt sich mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 13 im Vergleich zum langfristigen Durchschnitt von 14 ein ähnliches Bild.

Das «schwarze Gold» im freien Fall

Nicht nur die Aktienkurse fahren derzeit rückwärts, auch die Rohstoffpreise haben sich zuletzt deutlich verbilligt – allen voran Öl. Ein Fass der Sorte Brent markierte in der vergangenen Woche ein neues Jahrestief bei 60,36 US-Dollar. Ausgelöst wurde der Preissturz neben zunehmenden Sorgen um die Weltwirtschaft auch von den unerwarteten Verkaufszugeständnissen an den Iran durch die USA. Wer den tiefen Fall von knapp 30 Prozent seit dem 3. Oktober als Überreaktion der Märkte wertet, für den könnte sich eine taktische Kaufgelegenheit beim «schwarzen Gold» ergeben. Eine 1:1-Partizipation erlaubt zum Beispiel der ETC auf den UBS Bloomberg CMCI Brent Crude Oil USD TR Index (Symbol: TCOCI).

Delle im Konjunkturzyklus

Die vielerorts geschürten Abschwung-Ängste könnten zu weit gegriffen sein. Eine baldige globale Rezession ist allein schon aufgrund der starken wirtschaftlichen Lage in den USA fraglich. Der IWF geht für dieses von einem Wachstum von 2,9 Prozent aus, 2019 soll das BIP immerhin noch um 2,5 Prozent expandieren. Ebenso ist in China und Europa nicht schlagartig alles negativ. So hat beispielsweise die italienische Regierung vergangene Woche beschwichtigende Signale in Richtung Brüssel ausgesandt. Man suche keinen Konflikt mit der Europäischen Union, sagt Vize-Regierungschef Matteo Salvini im italienischen Fernsehen. Auch wenn sich die Wachstumsdynamik aufgrund der zahlreichen Brandherde rund um den Globus etwas abschwächen könnte, bedeutet das noch lange nicht, dass eine Rezession vor der Tür steht. Denkbarer ist, dass es sich bei den aktuellen Entwicklungen um eine Delle im Konjunkturzyklus handelt.

Wirtschaftliche Entwicklungen im Fokus

Wie es um die Konjunktur bestellt ist und ob das «R»-Wort tatsächlich seine Berechtigung hat, darüber geben zahlreiche Termine in der laufenden Woche Aufschluss. Am 28. November werden die BIP-Zahlen in den USA veröffentlicht, einen Tag später folgen die Werte aus der Schweiz. Am Freitag bekommen Anleger dann noch Einblick in die Verfassung der Emerging Markets, mit Brasilien und Indien veröffentlichen zwei der wichtigsten Nationen der Schwellenländer ihre Daten zum Wirtschaftswachstum. Hinzu kommen noch jede Menge Frühindikatoren. Unter anderem steht am Montag der ifo-Geschäftsklimaindex in Deutschland auf der Agenda, am Mittwoch werden der ZEW-Erwartungen in der Schweiz publiziert und am Freitag, der Chicago Einkaufsmanagerindex in den USA. Ausreichend volkswirtschaftliche Termine also, um Licht ins Dunkel zu bekommen.

Wichtige volkswirtschaftliche Termine

26.11.2018 DE Ifo Geschäftsklimaindex Deutschland
27.11.2018 US Immobilienpreisindex
28.11.2018 CH ZEW Umfrage Konjunkturerwartungen
28.11.2018 DE GfK Verbrauchervertrauen
28.11.2018 US BIP 3. Quartal
29.11.2018 JP Einzelhandelsumsätze
29.11.2018 CH BIP 3. Quartal
29.11.2018 EZ Wirtschaftliches Vertrauen
29.11.2018 EZ Geschäftsklimaindex
29.11.2018 US Veröffentlichung FOMC Protokolle
30.11.2018 JP Verbraucherpreisindex
30.11.2018 UK GfK Verbrauchervertrauen
30.11.2018 CH KOF Leitinidkator
30.11.2018 EZ Verbraucherpreisindex
30.11.2018 US Chicago Einkaufsmanagerindex
30.11.2018 BR BIP 3. Quartal
30.11.2018 IN BIP 3. Quartal

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Am Puls der Konsumenten

Die Jahresauftaktrallye am Schweizer Aktienmarkt ist aus dem Tritt geraten. Beim SMI® fiel am vergangenen Freitag zum ersten Mal in diesem Jahr eine Wochenbilanz negativ aus. Immerhin konnte sich der heimische Leitindex deutlich über der runden Marke von 11'000 Punkten halten.*

Das „Goldlöckchen“ ist zurück

An den ersten drei Handelstagen im Februar war an den Börsen einiges geboten. Zu Beginn des Monats blickten die Investoren gebannt nach Washington D.C. Dort hat die US-Notenbank ihren jüngsten geldpolitischen Beschluss veröffentlicht.

Überraschendes Signal aus dem hohen Norden

Um einschätzen zu können, in welcher Verfassung die Weltwirtschaft ist und wie sich die Märkte in Zukunft verhalten werden, richtet das Gros der Investoren ihren Blick in der Regel auf die USA.

Das Rezessionsgespenst geht um2018-11-26T08:55:25+01:00

Globale Börsen: Von Unsicherheiten geprägt

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19. November 2018 – UBS Wochenkommentar Rück-/Ausblick

Globale Börsen: Von Unsicherheiten geprägt

Einer wahren Themenflut sehen sich Investoren derzeit ausgesetzt. Auf der einen Seite halten geopolitische Auseinandersetzungen wie der Haushaltsstreit in Italien sowie der Brexit die Börsen in Atem, auf der anderen Seite liefert die allmählich zu Ende gehende Berichtssaison weiterhin Impulse. Oben drauf kommt noch ein starker US-Dollar, der zuletzt gegenüber dem Euro auf den höchsten Stand seit Juni 2017 kletterte. Auch in Relation zum Schweizer Franken zog der Greenback wieder an und erreichte die Paritätsgrenze.

Italien provoziert…

Doch der Reihe nach: In europäischen Gefilden sind es vor allem die Unsicherheiten rund um den Brexit und Italien, welche die Anleger vergangene Woche in die Defensive drängten. Sowohl die Lage in Grossbritannien wie auch der Haushaltsstreit in Italien mit der EU-Kommission könnten weiter an Brisanz gewinnen. Premierministerin Theresa May hat mit ihrer Scheidungsvereinbarung Befürworter und Gegner des Brexit vergrault. Einige Minister nahmen gar ihren Hut. Derweil kam Rom bis zum Ablauf des Ultimatums am 13. November der EU bei ihrem eingeschlagenen Haushaltskurs nicht entgegen und hält weiterhin an ihren umstrittenen Wachstums- und Defizitzielen fest. Nun ist Brüssel am Zug. Die Europäische Union könnte ein Defizitverfahren einleiten und Italien mehr Haushaltsdisziplin diktieren, welche bei Nichtbeachtung finanzielle Sanktionen nach sich ziehen würden. Am Mittwoch, 21. November, wird die EU-Kommission ihre Einschätzungen dazu abgeben. Diesen Tag sollten sich Anleger rot im Kalender anstreichen.

…der Kapitalmarkt reagiert

Investoren reagierten dagegen sofort: Die Renditen italienischer Bonds mit einer Laufzeit von zehn Jahren legten am Tag des Ablaufs des Ultimatums um 0,09 Prozentpunkte auf 3,53 Prozent zu. Eines steht fest: Solange die Italien-Krise wie ein Damoklesschwert über der Euro-Zone hängt, dürfte die Schwäche der Gemeinschaftswährung anhalten. Auf der anderen Seite sorgt aber auch die US-Notenbank dafür, dass der Dollar an Stärke gewinnt. Auf der vergangenen Fed-Sitzung legten die Währungshüter bereits die Grundlage für eine weitere Zinserhöhung im Dezember. In ihrem Statement blieben Risiken wie die sich abkühlende Weltwirtschaft aussen vor, dagegen wurde das weiterhin boomende US-Wachstum erwähnt. Legt das Fed zum Jahressschluss tatsächlich noch einmal Hand an dem Leitsatz an, wäre dies bereits die vierte Erhöhung in diesem Jahr.

US-Konzerne werden vorsichtiger

Ein Blick auf die Unternehmensergebnisse unterstreicht die aktuelle Stärke der USA. Bis dato haben 90 Prozent der S&P 500-Unternehmen ihre Zahlen für das dritte Quartal präsentiert. 78 Prozent davon haben beim Ergebnis positiv überrascht. Das liegt deutlich über dem Fünf-Jahresdurchschnitt von 71 Prozent. Auch die Gewinnwachstumsrate fällt mit 25,2 Prozent für den S&P 500 deutlich höher aus, als zunächst angenommen. Per 30. September lag das geschätzte Plus für das dritte Quartal bei 19,1 Prozent. Sollten die Ergebnisse tatsächlich um ein Viertel zulegen, wäre dies das höchste Gewinnwachstum seit dem dritten Quartal 2010.
Auch wenn der Technologiesektor mit 92 Prozent die höchste Überraschungsquote innerhalb der elf Sektoren ausweist, ist die aktuelle Situation nicht ungetrübt. Rund um den Tech-Riesen Apple machen sich nämlich Gewinnwarnungen breit. So musste nun auch der iPhone-Zulieferer Lumentum seine Gewinn- und Umsatzziele einkassieren. Ob dies tatsächlich an Apple liegt, bleibt offen, allerdings nährt dies die Sorgen der Anleger, dass die Smartphones nicht mehr so gut ankommen. Die Aktie rutschte in Folge unter die 200er-Marke. Auch der Ausblick auf das vierte Quartal fällt verhaltender aus. Analysten erwarten im laufenden Schlussviertel ein Gewinnplus von „nur“ noch 14,2 Prozent und ein Umsatzwachstum von 6,7 Prozent.

Schnäppchenfieber

Auch in der neuen Woche wird das Silicon Valley im Fokus bleiben, allen voran Amazon. Beim E-Commerce-Riese beginnt am 19. November die „Cyber Monday“-Woche. Dieser Begriff bezeichnet den Online-Shoppingrausch, der in den USA in diesem Jahr am 26. November stattfinden wird. Laut Adobe Digital Insights war der Cyber Monday im vergangenen Jahr der umsatzstärkste Tag im E-Commerce in den USA. Insgesamt wurden 6,6 Milliarden US-Dollar online ausgegeben – 16,5 Prozent mehr als noch 2016. Darüber kann der chinesische Amazon-Rivale Alibaba aber nur schmunzeln. Dieser erwirtschaftete am sogenannten Single’s Day, das weltgrösste Online-Schnäppchen-Event findet immer am 11. November statt, mit umgerechnet 30,7 Milliarden US-Dollar einen neuen Umsatzrekord. Das waren 27 Prozent mehr als im Vorjahr.

Ob auch an den Börsen nach den jüngsten Korrekturen das „Schnäppchenfieber“ ausbrechen wird, bleibt noch offen. Entscheidend werden die weiteren politischen Entwicklungen sein. Die zentralen Themen in der neuen Woche sind neben dem Brexit und Italien auch die Entwicklungen im Zollstreit mit den USA. Nach Berichten der „Financial Times“ steht Präsident Donald Trump kurz vor der Entscheidung, importierte Autos und Autoteile mit Strafzöllen zu belegen. Dies hätte erhebliche Auswirkungen auf die europäischen Autobauer – und auf deren Börsenkurse. Der Sektor steht aufgrund der Unsicherheiten bereits seit Längerem unter Druck, der STOXX Europe 600 Automobiles & Parts-Index gab in diesem Jahr bereits um ein Fünftel nach.

Wichtige Daten

Neben einigen wichtigen volkswirtschaftlichen Terminen (siehe Tabelle) stehen auch noch vereinzelte Unternehmensergebnisse auf der Agenda. Besonders spannend wird es bei Sonova, die am 20. November ihre Halbjahreszahlen veröffentlichen werden. Auf dem letzten Investorentag Mitte Oktober erntete der Hörgerätespezialist bei der Vorstellung neuer Produkte und der künftigen Strategie nur wenig Beifall. Das Gros der Analysten bezweifelte nämlich, ob das Unternehmen mit der neuen Hörgeräteplattform Marvel tatsächlich Marktanteile gewinnen kann. Aktuell erwartet Sonova für das Gesamtjahr 2018/19 ein Plus beim Gesamtumsatz von zwei bis vier Prozent und beim EBITA mit einem Anstieg um sechs bis neun Prozent. Es wird nun interessant, wie die letzten sechs Monate gelaufen sind und ob Sonova seine Wachstumsziele halten kann.

Wichtige volkswirtschaftliche Termine

19.11.2018 EU Finanzstabilitätsbericht
20.11.2018 Schweiz Handelsbilanz
20.11.2018 EU Finanzministertreffen
22.11.2018 Schweiz Industrieproduktion
22.11.2018 Japan Verbraucherpreisindex
23.11.2018 EU Markit PMI Gesamtindex
23.11.2018 USA Markit PMI Gesamtindex

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Nicht wenige Investoren dürfte als das Beste am ersten Semester des Börsenjahres 2022 die Tatsache beschreiben, dass es vorbei ist. Schliesslich mussten sie an den Aktienmärkten gerade turbulente sechs Monate mit teils massiven Verlusten absolvieren.

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Globale Börsen: Von Unsicherheiten geprägt2018-11-19T07:56:34+01:00

Gold: Verschmähtes Edelmetall mit Comeback-Chancen

KeyInvest Blog

Montag, 08. Oktober 2018

Gold: Verschmähtes Edelmetall mit Comeback-Chancen

Die globalen Auseinandersetzungen nehmen zu und dennoch lassen Anleger die Krisenwährung links liegen. Ein Hauptbelastungsfaktor der Goldschwäche ist der starke US-Dollar. Doch könnte die Stimmung schon bald drehen und dem Edelmetall wieder glanzvolle Zeiten bescheren.

Die Welt ist in Aufruhr: Die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen zeigen, dass die internationalen Kapitalmärkte mit steigenden Risikofaktoren konfrontiert werden. Auf der einen Seite herrschen Krisen in Schwellenländern wie der Türkei und Argentinien, die einen Flächenbrand in den Emerging Markets auslösen könnten. Auf der anderen Seite stehen die Handelskonflikte zwischen den USA und Europa, China sowie Japan. Dazu kommt noch das zehnjährige Jubiläum der Lehman-Krise am 15. September, welche Anleger wieder schmerzlich daran erinnert, dass Aktienkurse auch fallen können.

Spielball der Währungen

Angesichts dieser Gemengelage wäre es nicht verwunderlich, wenn Gold eine wahre Renaissance erleben würde. Doch das Gegenteil ist der Fall: Die Krisenwährung notiert seit Jahresbeginn mit einem Minus von 8.5 Prozent (Stand: 05.09.2018) deutlich im negativen Bereich. Im April setzte die Abwärtsbewegung bei Kursen oberhalb der 1’300er-Marke ein, Mitte August tauchte das Edelmetall dann sogar erstmals seit 15 Monaten unter 1’200 US-Dollar. Ein entscheidender Richtungsgeber für den Goldpreis ist die Währungsentwicklung. Der US-Dollar-Index, der die Stärke des Greenbacks gegenüber seinen sechs wichtigsten Rivalen darstellt, markierte zuletzt den höchsten Stand seit Mitte 2017.* Angesichts der Stärke des US-Dollar haben die Experten von UBS CIO GWM ihre Dreimonats-Handelsspanne für Gold im August auf 1,125 – 1,240 US-Dollar pro Unze reduziert. Das Aufwärtspotenzial wurde zudem auf Sicht von sechs und zwölf Monaten auf 1’250 respektive 1’300 US-Dollar pro Unze gesenkt (Quelle: CIO GWM Research, «Gold: Asien ist zurück», 21.09.2018).

Neben den Währungen drückten zuletzt auch vermehrt spekulative Verkäufe auf den Goldkurs. Zudem mussten die Investoren ihre US-Dollar-Engagements weniger absichern, da sich die US-Aktienmärkte auf Rekordhöhen bewegen. «Die niedrige Marktvolatilität des US-Marktes hat renditestarke US-Dollar-Anlagen besonders attraktiv gemacht, was die Goldabflüsse von ETFs und Spekulanten-Konten bestätigen», konstatieren die Analysten von UBS CIO GWM Research. (Quelle: CIO GWM Research, «Gold: Zeit zum umdenken», 17.08.2018)

Goldene Zeiten

Wie lange die Währungsrallye noch anhalten wird, ist fraglich. Zwar spricht der Zinsvorsprung für den US-Dollar, doch könnte nur eine geringe Abweichung der US-Notenbank Fed von ihrem geldpolitischen Kurs die Devise ausbremsen. Dass dies nicht komplett abwegig ist, machte Donald Trump jüngst klar. Der amerikanische Präsident attackierte den von ihm ernannten Fed-Chef Jerome Powell. Er sieht nämlich durch eine weitere Straffung der Leitsätze die Wirtschaftsentwicklung gefährdet. Er sei «nicht begeistert» über dessen Zinserhöhungen, kritisierte Trump in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters Mitte August.

Für einen Abgesang auf Gold könnte es also zu früh sein. Eventuell steht sogar ein Comeback an. Nach einer technisch überverkauften Lage sind starke Gegenbewegungen keine Seltenheit. Im Bereich von 1’125 US-Dollar pro Unze befindet sich zudem eine Unterstützungsmarke, die auf Ende 2016 zurückgeht. Darüber hinaus ist Gold weiterhin ein adäquates Instrument für die Portfoliodiversifizierung. Und sollten sich die eingangs skizzierten Krisen rund um den Erdball weiter verschärfen, könnten wieder mehr Anleger den «sicheren Hafen» ansteuern.

Grund zum Optimismus

Grundsätzlich erachtet es Haefele jedoch als wichtig, investiert zu bleiben. Er hält es für durchaus möglich, dass sich jüngsten Zollandrohungen als Verhandlungstaktik erweisen. Wäre diese der Fall, blieben die Aussichten freundlich. In der Vergangenheit war es dem CIO zufolge eher falsch, zu vorsichtig als zu optimistisch zu agieren. Marc Haefele begründet diese These mit der historischen Entwicklung des S&PTM 500: In der Nachkriegszeit hat der US-Leitindex in Zeiträumen von sechs Monaten 2.3 Mal häufiger positive als negative Renditen erzielt. Bei einem Betrachtungszeitraum von fünf Jahren lag die entsprechende Quote sogar bei 5.8. (Quelle: UBS House View Monthly Letter, 19.07.2018)

Alles in allem käme es für Investoren nun zunächst darauf an, kein übermässiges Risiko einzugehen und sich auf das kurzfristige Abwärtspotenzial vorzubereiten. Haefele sieht verschiedene Möglichkeiten, mit denen sich Anleger für Portfoliowachstum positionieren, aber auch die kurzfristigen Risiken begrenzen können: Dazu zählt er beispielsweise die Beimischung von alternativen Anlagen wie Hedge Funds oder die Diversifikation über Länder und Sektoren. Als weiteres Instrument nennt der Kapitalmarktprofi die Anlage in Vermögenswerten, die von langfristigen Trends profitieren. Vor allem Aktien aus den Bereichen E-Commerce und Software haben zuletzt eine Outperformance erwirtschaft. Dahinter verbergen sich häufig Geschäftsmodelle, die von strukturellen Entwicklungen wie Bevölkerungswachstum und -alterung sowie Urbanisierung profitieren. Haefele hält solche Unternehmen für besser positioniert, um den Wachstums- und Handelssorgen standzuhalten, als stärker vom Konjunkturzyklus abhängige Gesellschaften. (Quelle: UBS House View Monthly Letter, 19.07.2018)

Entwicklung des Goldpreises in den letzten 5 Jahren (in USD)

keyinvest blog chart

Quelle: Bloomberg, UBS. Zeitraum: 09.10.2013 bis 08.10.2018.*

* Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.

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Fragile Börsenlage hält an

Heftige Gewitter mit Orkanböen und grossen Hagelkörner zogen in der vergangenen Woche über die Schweiz. Ein Bild, das sich auch auf den Kapitalmarkt übertragen lässt. Selbst wenn der jüngste Sell-off etwas stoppte, türmten sich erneut dunkle Wolken auf.

Das „R“-Wort ist zurück

Ausverkauf an den Börsen: Die Aktienmärkte gaben in der vergangenen Woche kräftig nach, die Kryptowährungen brachen regelrecht ein und die Spreads an den europäischen Anleihemärkten trifteten deutlich auseinander.

Gold: Verschmähtes Edelmetall mit Comeback-Chancen2018-10-25T07:51:22+02:00

Börsenausblick: Worauf Anleger jetzt achten sollten

KeyInvest Blog

Montag, 24. September 2018

Börsenausblick: Worauf Anleger jetzt achten sollten

Während die starke Konjunktur und wachsende Unternehmensgewinne für steigende Kurse sprechen, stellt der Handelsstreit ein echtes Risiko für die globalen Akteinmärkte dar. Wir zeigen, wie UBS CIO GWM die weiteren Aussichten einschätzt und zu welcher Ausrichtung die Kapitalmarktprofis den Investoren raten.

An der Börse gibt es keine Verschnaufpausen. Nahezu ununterbrochen laufen Meldungen, Konjunkturindikatoren oder Unternehmensresultate über den Ticker. In den vergangenen Jahren überwogen dabei die positiven Schlagzeilen. So legte beispielsweise die Weltwirtschaft in 2016 um 3.2 Prozent zu, 2017 waren es 3.8 Prozent und nach Prognosen des Internationalen Währungsfonds soll das Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr gar um 3.9 Prozent expandieren. In guter Form präsentierten sich zuletzt auch die Unternehmen. Laut Datenspezialist Factset haben die S&P 500TM-Unternehmen 2017 ihr Ergebnis je Aktie im Schnitt um 10.8 Prozent steigern können, beim STOXXTM 600 errechnet sich ein Plus von 14.5 Prozent. Das Wachstum der globalen Konjunktur und Unternehmensgewinnen bescherten den Aktienmärkten einen steten Aufwärtstrend. 2018 bestimmt dagegen ein negativ behaftetes Schlagwort zusehendes den Newsflow: Protektionismus. Der Handelsstreit und seine möglichen Folgen halten die Investoren rund um den Globus in Atem.

In der Zoll-Spirale

Getreu seinem Motto «America First!» verfolgt vor allem Donald Trump eine protektionistische Handelspolitik. Bereits im Januar 2018 kündigte der US-Präsident Zölle auf importierte Solarmodule und Waschmaschinen an, welche am 7. Februar in Kraft traten. Nachdem die Staaten im März Abgaben auf Stahl- und Aluminiumeinfuhren verhängt hatten, verschärfte der Präsident die Tonart immer weiter und nahm dabei China ins Visier: Anfang Juli führten die USA Zölle auf Waren im Wert von 34 Milliarden US-Dollar ein, die aus dem Reich der Mitte importiert werden. Peking verhängte postwendend einen Obolus auf US-Einfuhren in gleichem Umfang. (Quelle: Thomson Reuters Medienbericht, 06.07.2018)

Noch können die skizzierten Auseinandersetzungen den Börsen relativ wenig anhaben. Der MSCITM World Index bewegte sich Mitte August 2018 knapp über dem Niveau von Ende 2017. An der Wall Street herrschte sogar eine ausgeprägte Kauflaune. Der US-Leitindex S&P 500TM notierte zum Stichtag nur knapp unter dem Allzeithoch. Derweil verlaufen die Aktienmärkte auf dem alten Kontinent mehr oder weniger in einem Seitwärtstrend.* Mark Haefele, Chief Investment Officer (CIO) im Global Wealth Management (GWM) von UBS, führt den nach wie vor bestehenden Optimismus auf gute Unternehmensgewinne, ermutigenden US-Beschäftigungsdaten sowie eine geringere Zahl an negativen Konjunkturüberraschungen in der Eurozone zurück.

Das Negativ-Szenario

Allerdings könnten die Märkte seiner Ansicht nach die von den Zöllen ausgehende Gefahr unterschätzen. Das gilt laut Haefele vor allem für mögliche Zweitrundeneffekte oder zollfremde Massnahmen. Dem Experten zufolge werden die Zölle zwangsläufig die Versorgungsketten beeinträchtigen, sobald sie eine ausreichende Verbreitung erreichen. Da die US-Wirtschaft nicht besonders abhängig von der Nachfrage aus China ist, könnte Peking alternative Massnahmen ergreifen. Neben offensichtlichen Schritten wie der Schwächung der Währung oder dem Verkauf von US-Treasuries zählt Haefele die Drosselung der Lieferung wichtiger Komponenten in die USA sowie die Belastung von US-Unternehmen mit mehr Bürokratie zu Pekings Optionen.

Dem CIO zufolge könnten Zweitrunden- der zollfremde Massnahmen viel stärkere negative Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum und die Unternehmensgewinne haben. Das gelte vor allem dann, wenn sie Chinas Fähigkeiten beeinträchtigen, die notwendigen Strukturreformen oder den Schuldenabbau zu bewerkstelligen. UBS CIO GWM hat auf die skizzierten Risiken reagiert und die übergewichtete Position in globalen Aktien zurückgefahren.

Grund zum Optimismus

Grundsätzlich erachtet es Haefele jedoch als wichtig, investiert zu bleiben. Er hält es für durchaus möglich, dass sich jüngsten Zollandrohungen als Verhandlungstaktik erweisen. Wäre diese der Fall, blieben die Aussichten freundlich. In der Vergangenheit war es dem CIO zufolge eher falsch, zu vorsichtig als zu optimistisch zu agieren. Marc Haefele begründet diese These mit der historischen Entwicklung des S&PTM 500: In der Nachkriegszeit hat der US-Leitindex in Zeiträumen von sechs Monaten 2.3 Mal häufiger positive als negative Renditen erzielt. Bei einem Betrachtungszeitraum von fünf Jahren lag die entsprechende Quote sogar bei 5.8. (Quelle: UBS House View Monthly Letter, 19.07.2018)

Alles in allem käme es für Investoren nun zunächst darauf an, kein übermässiges Risiko einzugehen und sich auf das kurzfristige Abwärtspotenzial vorzubereiten. Haefele sieht verschiedene Möglichkeiten, mit denen sich Anleger für Portfoliowachstum positionieren, aber auch die kurzfristigen Risiken begrenzen können: Dazu zählt er beispielsweise die Beimischung von alternativen Anlagen wie Hedge Funds oder die Diversifikation über Länder und Sektoren. Als weiteres Instrument nennt der Kapitalmarktprofi die Anlage in Vermögenswerten, die von langfristigen Trends profitieren. Vor allem Aktien aus den Bereichen E-Commerce und Software haben zuletzt eine Outperformance erwirtschaft. Dahinter verbergen sich häufig Geschäftsmodelle, die von strukturellen Entwicklungen wie Bevölkerungswachstum und -alterung sowie Urbanisierung profitieren. Haefele hält solche Unternehmen für besser positioniert, um den Wachstums- und Handelssorgen standzuhalten, als stärker vom Konjunkturzyklus abhängige Gesellschaften. (Quelle: UBS House View Monthly Letter, 19.07.2018)

* Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.

Weitere Blogeinträge:

Freundlicher Start in den Juli

Am vergangenen Mittwoch, 6. Juli 2022, hat die US-Notenbank das Protokoll der jüngsten Sitzung des Offenmarktausschusses veröffentlicht. Auf zwölf Seiten informiert das Fed über Teilnehmer, Themen und Beschlüsse der Beratungen vom 14. und 15. Juni 2022.

Ein Semester zum Vergessen

Nicht wenige Investoren dürfte als das Beste am ersten Semester des Börsenjahres 2022 die Tatsache beschreiben, dass es vorbei ist. Schliesslich mussten sie an den Aktienmärkten gerade turbulente sechs Monate mit teils massiven Verlusten absolvieren.

Fragile Börsenlage hält an

Heftige Gewitter mit Orkanböen und grossen Hagelkörner zogen in der vergangenen Woche über die Schweiz. Ein Bild, das sich auch auf den Kapitalmarkt übertragen lässt. Selbst wenn der jüngste Sell-off etwas stoppte, türmten sich erneut dunkle Wolken auf.

Das „R“-Wort ist zurück

Ausverkauf an den Börsen: Die Aktienmärkte gaben in der vergangenen Woche kräftig nach, die Kryptowährungen brachen regelrecht ein und die Spreads an den europäischen Anleihemärkten trifteten deutlich auseinander.

Börsenausblick: Worauf Anleger jetzt achten sollten2018-10-25T07:50:39+02:00
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