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Eine Woche der Wahrheit

KeyInvest Blog

2. November 2020

Eine Woche der Wahrheit

Nach einem durch die Corona-Pandemie stark beeinträchtigten Wahlkampf ist es am morgigen Dienstag, 3. November 2020, endlich soweit: Die Vereinigten Staaten bestimmen ihren nächsten Präsidenten, dessen Vize, die künftige Zusammensetzung von Repräsentantenhaus sowie einen Teil des Senats. So wie es aussieht, machen besonders viele US-Bürger von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Laut Daten der Universität Florida hatten per Ende Oktober mehr als 90 Millionen Wähler ihre Stimme bereits abgegeben. Damit war die Beteiligung am Urnengang 2016 bereits zu 65 Prozent erreicht. Das an der Hochschule angesiedelte Wahl-Projekt geht davon aus, dass insgesamt 150 Millionen Stimmzettel abgegeben werden. Die USA dürfte daher die höchste Wahlbeteiligung seit 1908 verzeichnen. Offenbar konnten Präsident Donald Trump und sein Herausforderer Joe Biden die Menschen mobilisieren. Hinzu kommt, dass zahlreiche Bundesstaaten die Briefwahl respektive eine frühe Stimmabgabe wegen der Coronavirus-Pandemie erleichtert haben. (Quelle: Thomson Reuters, Medienberichte, 28.10.2020, 31.10.2020)

„Blaue Welle“ als wahrscheinlichstes Szenario

In den landesweiten Umfragen konnte Trump zuletzt etwas Boden gut machen. Gleichwohl sah das Portal RealClearPolitics (Online-Abfrage am 2. November 2020) Joe Biden mit einer Zustimmung von 51.1 Prozent gegenüber dem Republikaner (43.9 Prozent) deutlich in Front. Laut UBS CIO GWM konnte bisher kein Präsidentschaftskandidat, der den Amtsinhaber herausforderte, einen derart grossen Vorsprung für sich reklamieren. Gefallen ist die Entscheidung damit aber nicht. Vor allem in „Battle Ground“-Staaten, wo das Rennen traditionell eng ist, muss Biden die Umfragewerte erst noch in Siege umwandeln.

Das UBS US Office of Public Policy geht mit einer Wahrscheinlichkeit von 55 Prozent von einer „Blauen Wellen” aus. Dieser an die Parteifarbe angelehnte Begriff steht für einen vollumfänglichen Sieg der Demokraten. Sie würden also sowohl den Präsidenten stellen als auch über Mehrheiten in beiden Kongresskammern verfügen. Zwar möchte Biden die Steuern erhöhen und die Wirtschaft stärker regulieren. Nach Ansicht von CIO GWM dürfte der aus den geplanten Infrastruktur- und Klimaschutzprogrammen resultierende Impuls diese Belastungen jedoch überkompensieren (Quelle: UBS CIO GWM, „How could the US election outcome impact your investments?“, 23.10.2020)

Negative Monatsbilanz

Wie auch immer: An den kommenden Tagen und darüber hinaus könnte das Warten auf die Wahlergebnisse massgeblichen Einfluss auf die Börsenkurse nehmen. Für zusätzliche Brisanz sorgt zum Start in den November die sich vielerorts verschärfende Corona-Krise. Nachdem mehrere Länder neue Ausgangsbeschränkungen beschlossen haben, wachsen die Zweifel an der Nachhaltigkeit des laufenden Konjunkturaufschwungs. Der SMI® beendete den Oktober mit einem Minus von 5.9 Prozent. An der Wall Street fiel der Abschlag geringer aus: Per Ende Monat stand für den S&P 500® ein Verlust von 2.8 Prozent zu Buche.*

In der vergangenen Woche haben mehrere Schwergewichte des US-Aktienmarktes ihre Bücher geöffnet. Der Technologieriese Apple hat zwar im abgelaufenen Quartal rückläufige Erlöse mit dem Verkaufsschlager iPhone verbucht. Dank boomender Verkäufe bei den Mac-Computern und AirPods-Kopfhörern fuhr der Konzern dennoch einen Umsatzrekord ein. Derweil konnte Amazon.com einmal mehr von boomenden Onlinehandel profitieren. Im dritten Quartal 2020 hat der E-Commerce-Gigant seinen Gewinn auf 6.3 Milliarden US-Dollar verdreifacht. Nach Angaben des Branchenriesen kaufen schon jetzt viele Kunden ihre Weihnachtsgeschenke. Daher soll das Geschäft im Schlussquartal mehr denn je florieren. Überzeugende Zahlen kamen auch von Alphabet. Der Google-Mutterkonzern verzeichnete ein Umsatzwachstum von 14 Prozent auf 46.2 Milliarden Dollar und hat damit die Erwartungen deutlich übertroffen. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 30.10.2020)

Renditeoptimierung mit drei US-Large Caps

Noch bis zum 11. November steht ein Early Redemption Kick-In GOAL (Symbol: KHNADU)** auf Alphabet, Amazon.com und Apple in der Zeichnung. Das Produkt wirft einen Coupon in Höhe von 10.75 Prozent p.a. ab. Diese Chance geht mit Barrieren von 65 Prozent der Anfangsfixierung einher. Trotz dieses Polsters ist der Kick-In GOAL nicht kapitalgeschützt: Notiert einer der Basiswerte während der Laufzeit einmal auf oder unter dem jeweiligen Kick-In Level (Barriere), und kommt zudem das Early Redemption Feature nicht zum Tragen, ist mit Verlusten zu rechnen. Zudem trägt der Anleger das Emittentenrisiko, so dass das eingesetzte Kapital – unabhängig von der Entwicklung der Basiswerte – im Falle einer Insolvenz der UBS AG verloren gehen kann.

An den kommenden Tagen legen vor allem in Europa zahlreiche weitere Unternehmen ihre Zwischenbilanzen vor. Derweil dürfte in den USA neben dem „Election Day“ das Federal Reserve im Fokus stehen. Am Donnerstag publiziert die US-Notenbank ihren Zinsentscheid. Tags darauf legt die Regierung in Washington D.C. ihren Arbeitsmarktbericht für Oktober vor. Die „Woche der Wahrheit“ endet also mit einem viel beachteten Konjunkturindikator für die weltgrösste Volkswirtschaft.

Alphabet A vs. Amazon.com vs. Apple

(5 Jahre, nur zu illustrativen Zwecken, Umbasierung auf 100%)*

Stand: 30.10.2020; Quelle: Bloomberg
* Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.
**Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: ubs.com/keyinvest

Wichtige Termine

Datum Uhrzeit Land Ereignis
02.11.2020 09:30 CH Einkaufsmanagerindex Oktober 2020
02.11.2020 15:00 US Fahrzeugverkäufe Oktober 2020
02.11.2020 16:00 US Bauausgaben September 2020
02.11.2020 23:00 US PayPal Quartalszahlen
03.11.2020 US Wahltag
03.11.2020 07:00 CH Adecco Quartalszahlen
03.11.2020 07:30 DE Bayer Quartalszahlen
03.11.2020 08:30 CH Konsumentenpreise Oktober 2020
03.11.2020 16:00 US Auftragseingang Industrie September 2020
04.11.2020 k.A. CH Burckhardt Compression Semesterzahlen
04.11.2020 07:00 CH Swiss Life Quartalszahlen
04.11.2020 07:45 NL Ahold Delhaize Quartalszahlen
04.11.2020 08:30 DE BMW Quartalszahlen
04.11.2020 08:30 DE Vonovia Quartalszahlen
04.11.2020 14:15 US ADP Arbeitsmarktbericht Oktober 2020
05.11.2020 07:30 DE Münchener Rück Quartalszahlen
05.11.2020 07:45 CH Konsumentenstimmung 4. Quartal 2020
05.11.2020 11:00 EZ Detailhandelsumsätze September 2020
05.11.2020 12:00 DE Linde Quartalszahlen
05.11.2020 20:00 US Fed: Zinsentscheidung
05.11.2020 22:00 US Booking Holdings Quartalszahlen
06.11.2020 07:00 CH Richemont Semesterzahlen
06.11.2020 07:00 DE Allianz Quartalszahlen
06.11.2020 08:00 CH Währungsreserven Oktober 2020
06.11.2020 14:30 US Offizieller Arbeitsmarktbericht Oktober 2020

Stand: 02.11.2020; Quelle: Thomson Reuters

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Eine Woche der Wahrheit2020-11-02T14:24:23+01:00

Die Lage spitzt sich zu

KeyInvest Blog

26. Oktober 2020

Die Lage spitzt sich zu

Corona, US-Wahlen, Brexit und Berichtssaison – die Belastungsfaktoren, denen die Märkte derzeit ausgesetzt sind, sind enorm. Der Reihe nach: Nicht nur in der Schweiz stieg die Zahl der Neuinfektionen zuletzt auf neue Höchststände, ringsherum nehmen die Covid-19-Fälle drastisch zu. Nach einer Reuters-Zählung vom 24. Oktober haben sich in Europa die Ansteckungen in den vergangenen zehn Tagen mehr als verdoppelt. Damit steigt auch die Angst vor neuen Lockdowns zur Eindämmung der Pandemie, und mit ihr die Nervosität an den Börsen. Der SMI gab im Wochenvergleich knapp zwei Prozent nach und tauchte zwischendurch sogar unter die 10’000er-Marke.*

Zwei schwerwiegende Dilemmas

Die Entwicklungen in den USA halten Börsianer zudem auf Trab. Nicht nur, dass die Demokraten und Republikaner keinen Kompromiss bei neuen Konjunkturhilfen finden, auch machten sich zuletzt Sorgen breit, dass das Rennen zwischen US-Präsident Donald Trump und Herausforderer Joe Biden in den Swing-Staaten unentschieden ausgehen könnte und damit bis zum Urnengang am 3. November die Unsicherheit über den Wahlausgang bleibt. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 23.10.2020) Ebenso hängt der Brexit wie ein Damoklesschwert über den Märkten. Eine Einigung der Kontrahenten scheint in weiter Ferne, die Zeit für ein Arrangement allerdings knapp. Aus Sicht der EU kann nur noch bis Mitte November verhandelt werden, um ein Abkommen in diesem Jahr in den Parlamenten ratifizieren zu können. Ein Lichtblick ist, dass sich beide Seiten darauf verständigt haben, sich nun täglich, inklusive der Wochenenden, zu beraten. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 22.10.2020)

Unterschiedliche Zahlen

Die Berichtssaison sendet derweil kein klares Bild. Während beispielsweise Nestlé und Daimler ihre Prognosen für den Rest des Jahres nach einem starken dritten Quartal angehoben haben, verfehlte der Streamingdienst Netflix die Prognosen und der Chip-Riese Intel enttäuschte gar mit einem Gewinneinbruch. Die Intel-Aktie verzeichnete daraufhin den grössten Kursrutsch seit Juli.* (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 23.10.2020) Wie es mit den Bilanzen der US-Techs weitergehen wird, zeigt sich in der neuen Woche. Unter anderem legen die Branchen-Riesen Amazon, Apple, Facebook, Microsoft sowie die Google-Mutter Alphabet ihre Bücher offen.

Aktuell scheint es also mehr als hinreichend Gründe für eine weitere Seitwärtsbewegung der Aktienmärkte zu geben. In einem derartigen Szenario lässt sich aber dennoch eine positive Rendite erzielen. Der in Zeichnung stehende ER Kick-In GOAL (Symbol: KHLKDU) auf Euro STOXX 50, S&P 500 und SMI bietet eine jährliche Verzinsung von 5.00 Prozent. Das Produkt erzielt den Höchstertrag, wenn die bei 60 Prozent der Startwerte eingezogene Barriere unversehrt bleibt.**

Voller Terminkalender

Neben den weiteren Entwicklungen der oben aufgeführten „Baustellen“ liegt das Augenmerk der Marktteilnehmer in dieser Woche zudem auf der Europäischen Zentralbank (EZB). Diese kommt am Donnerstag zusammen, um über ihr weiteres Vorgehen in der Corona-Krise zu beraten. Es wird davon ausgegangen, dass die Währungshüter am Leitzins, der bereits seit März 2016 auf dem Rekordtief von 0.0 Prozent liegt, zwar voraussichtlich nicht rütteln werden. Allerdings könnten sie die Tür für weitere Lockerungsschritte öffnen. Noch in diesem Jahr gehen Experten davon aus, dass die EZB das billionenschwere Anleihen-Kaufprogramm PEPP aufstocken wird. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 23.10.2020)

Darüber hinaus stehen wichtige Konjunkturdaten an, die Aufschluss über eine mögliche weitere Erholung der Wirtschaft geben könnten. Dazu zählt der Ifo-Index am Montag, der die Stimmung in den deutschen Chef-Etagen misst. Vergleichbare Daten auf europäischer Ebene folgen am Donnerstag. Dann wird auch der Index für das Verbrauchervertrauen veröffentlicht. Am Freitag stehen dann noch der Einkaufsmanagerindex sowie das Verbrauchervertrauen in den USA an. Über den Zustand der hiesigen Wirtschaft geben die ZEW Konjunkturerwartungen am Mittwoch sowie der KOF Leitindikator am Freitag Aufschluss.

Euro STOXX 50 vs. S&P 500 vs. SMI

(5 Jahre, nur zu illustrativen Zwecken, Umbasierung auf 100 %)*

Quelle: Thomson Reuters, Stand: 23.10.2020
*Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.
**Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: ubs.com/keyinvest

Wichtige Termine

Datum Zeit Land Ereignis
26.10.2020 10:30 DE Ifo – Geschäftsaussichten
27.10.2020 13:30 US Auftragseingänge langlebiger Güter
27.10.2020 15:00 US Verbrauchervertrauen Conference Board
27.10.2020 k.A. CH Novartis Quartalszahlen
27.10.2020 k.A. US Microsoft Quartalszahlen
28.10.2020 10:00 CH ZEW Umfrage – Konjunkturerwartungen
28.10.2020 k.A. CH Straumann Quartalszahlen
29.10.2020 04:00 JP BoJ Zinssatzentscheidung
29.10.2020 11:00 EZ Verbrauchervertrauen
29.10.2020 11:00 EZ Geschäftsklimaindex
29.10.2020 13:30 US Erstanträge Arbeitslosenunterstützung
29.10.2020 13:45 EZ EZB Zinssatzentscheidung
29.10.2020 k.A. US Alphabet Quartalszahlen
29.10.2020 k.A. US Amazon Quartalszahlen
29.10.2020 k.A. US Apple Quartalszahlen
29.10.2020 k.A. US Facebook Quartalszahlen
30.10.2020 08:30 CH Einzelhandelsumsätze
30.10.2020 09:00 CH KOF Leitindikator
30.10.2020 11:00 EZ Verbraucherpreisindex
30.10.2020 14:45 US Chicago Einkaufsmanagerindex
30.10.2020 15:00 US Reuters/Uni Michigan Verbrauchervertrauen

Quelle: Thomson Reuters, Stand: 23.10.2020

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Die Lage spitzt sich zu2020-10-26T11:50:40+01:00

Bühne frei für Nestlé & Co.

KeyInvest Blog

19. Oktober 2020

Bühne frei für Nestlé & Co.

Passend zur Jahreszeit wird es an den Aktienmärkten stürmischer. Der SMI musste die zweite Handelswoche nacheinander Federn lassen.* Ein Dreiklang aus der sich verschärfenden Corona-Pandemie, einem turbulenten US-Wahlkampf sowie den stockenden Brexit-Verhandlungen drückte auf die Stimmung. Hinzu kam, dass mit Roche ein Schwergewicht des heimischen Leitindex enttäuschende Zahlen präsentierte. Im dritten Quartal blieben die Medikamentenumsätze des Pharmakonzerns hinter den Erwartungen zurück. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 15.10.2020)

Bereits in der neuen Woche kann ein Schwergewicht des heimischen und europäischen Aktienmarktes der Berichtssaison eine positive Note verpassen. Am Mittwochmorgen veröffentlicht Nestlé die Umsatzzahlen für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2020. Ab 14:00 Uhr melden sich CEO Mark Schneider und CFO François-Xavier Roger an einem Investorencall zu Wort. Spätestens dann wird sich zeigen, wie sich der weltgrösste Lebensmittelkonzern in der Coronakrise schlägt. Generell stehen die kommenden Tage im Zeichen des Konsumsektors. Bereits am Dienstag legt der mit Marken wie Pampers, Gillette oder Ariel global agierende US-Konzern Procter & Gamble den Quartalsbericht vor. Am Donnerstag folgt die sowohl in der Körper- und Haushaltspflege als auch im Lebensmittelsegment aktive Unilever.

Markenstarke Neuemission

Passend zu den anstehenden Zahlen bringt UBS Nestlé, Procter & Gamble sowie Unilever als Basiswerte für einen Callable Kick-In GOAL (Symbol: KHJQDU)** zusammen. Bei einem Coupon von 6.50 Prozent p.a. gehen die drei Aktien mit einem Barriereabstand von jeweils 40 Prozent in die zweijährige Laufzeit. Das Produkt ist jedoch nicht kapitalgeschützt: Notiert einer der Basiswerte während der Laufzeit einmal auf oder unter dem jeweiligen Kick-In Level (Barriere), und kommt zudem das Callable Feature nicht zum Tragen, ist mit Verlusten zu rechnen. Zudem trägt der Anleger das Emittentenrisiko, so dass das eingesetzte Kapital – unabhängig von der Entwicklung des Basiswertes – im Falle einer Insolvenz der UBS AG verloren gehen kann.

Verbrauchervertrauen im Fokus

Die Zahlen der Konsumriesen dürften auch Hinweise darauf liefern, wie es um die globale Kauflaune bestellt ist. Ende vergangener Woche kamen diesbezüglich positive Daten aus den USA. Das von der Universität Michigan ermittelte Verbrauchervertrauen ist im Oktober auf 81.2 Punkte gestiegen. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem schwächeren Anstieg auf 80.5 Zähler gerechnet. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 16.10.2020) In der neuen Woche stehen diesseits des Atlantiks mit dem Verbrauchervertrauen für Deutschland sowie die Eurozone vergleichbare Stimmungsbarometer auf der Agenda. Laut Reuters gehen die Märkte davon aus, dass der Indikator für das Gebiet der Währungsunion im Oktober auf minus 15 nach minus 13.9 im Vormonat gesunken ist.

An der Wall Street dürften die Investoren an den kommenden Tagen ihren Fokus neben dem Wahlkampf auf das „Beige Book“ richten. Am Mittwoch veröffentlicht die US-Notenbank den aktuellen Konjunkturbericht. Tags darauf folgen die Frühindikatoren. Gleichzeitig geht die «Earnings Season» in die nächste Runde. Bis Freitag legen allein acht Mitglieder des Dow Jones® Index ihre Zwischenberichte vor. Dazu zählt Intel. Neben dem Halbleiterkonzern reihen sich mit Netflix und Tesla zwei weitere prominente Vertreter des Technologiesektors in die Zahlenflut ein.

Pfizer schürt Hoffnung

Einfluss auf die Märkte nimmt weiterhin die Corona-Pandemie. Neben den laufenden Infektionszahlen gilt das auch und gerade für die Impfstoffentwicklung. Hier sorgte Pfizer für einen positiven Ausklang der vergangenen Börsenwoche. Sofern die anstehenden Studienergebnisse positiv ausfallen, möchte der US-Pharmakonzern bereits Ende November einen Zulassungsantrag für ein zusammen mit der deutschen Biontech entwickelte Covid 19-Impfung stellen. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 16.10.2020)

Nestlé vs. Procter & Gamble vs. Unilever

(5 Jahre, nur zu illustrativen Zwecken, Umbasierung auf 100 %)*

Stand: 16.10.2020; Quelle: Bloomberg
* Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.
**Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: ubs.com/keyinvest

Wichtige Termine

Datum Uhrzeit Land Ereignis
19.10.2020 22:00 US IBM Quartalszahlen
20.10.2020 03:00 CH Logitech Quartalszahlen
20.10.2020 06:45 CH UBS Quartalszahlen
20.10.2020 06:45 CH Kühne + Nagel Quartalszahlen
20.10.2020 07:30 FR Danone Quartalszahlen
20.10.2020 08:00 CH Handelsbilanz September 2020
20.10.2020 09:00 DE GfK Verbrauchervertrauen November 2020
20.10.2020 14:30 US Baugenehmigungen September 2020
20.10.2020 14:30 US Procter & Gamble Quartalszahlen
20.10.2020 16:00 FR Vivendi Quartalszahlen
20.10.2020 22:00 US Texas Instruments Quartalszahlen
21.10.2020 01:00 US Netflix Quartalszahlen
21.10.2020 07:15 CH Nestlé Quartalszahlen
21.10.2020 08:30 ES Iberdrola Quartalszahlen
21.10.2020 09:00 CH Geldmenge M3 September 2020
21.10.2020 13:30 US Verizon Quartalszahlen
21.10.2020 20:00 US Beige Book
21.10.2020 22:00 US Tesla Quartalszahlen
22.10.2020 k.A. CH Sika Quartalsahlen
22.10.2020 07:35 FR Pernod-Ricard Quartalszahlen
22.10.2020 08:00 NL Unilever Quartalszahlen
22.10.2020 14:30 US Dow Quartalszahlen
22.10.2020 14:30 US Coca-Cola Quartalszahlen
22.10.2020 16:00 FR L’Oreal Quartalszahlen
22.10.2020 16:00 EZ Verbrauchervertrauen Oktober 2020
22.10.2020 16:00 US Frühindikatoren September 2020
22.10.2020 16:00 US Häuserverkäufe September 2020
22.10.2020 22:00 US Intel Quartalszahlen
23.10.2020 07:00 CH ABB Quartalszahlen
23.10.2020 08:30 DE Daimler Quartalszahlen
23.10.2020 10:00 EZ Einkaufsmanagerindex Oktober 2020
23.10.2020 14:30 US American Express Quartalszahlen

Stand: 19.10.2020; Quelle: Thomson Reuters

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Nun wird es ernst

KeyInvest Blog

12. Oktober 2020

Nun wird es ernst

Nach dem Corona-Crash im Frühjahr ging es mit den Aktienkursen zuletzt steil nach oben. Während der Nikkei 225 bereits wieder das Vorkrisenniveau erreicht hat, steht der DAX knapp davor und an der Wall Street sind die Notierungen zwischenzeitlich sogar auf neue Hochs gestiegen.* Ob die operative Geschäftsentwicklung mit den haussierenden Kursen Schritt halten kann, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Die Bilanzsaison für das dritte Quartal steht an und mit ihr werden die Karten offengelegt.

Anleger müssen sich darauf einstellen, dass es Unterschiede in der Berichterstattung geben wird. Je nach Branche dürften die Geschäfte unterschiedlich gelaufen sein. Erste Indikationen sendeten die beiden DAX-Konzerne Bayer und Deutsche Post. Während erstgenannter vor allem wegen den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie für seine Agrarsparte seinen Ausblick kappen musste, hat der Logistikkonzern dank boomender Geschäfte rund um Pakete und Express-Sendungen im dritten Quartal deutlich mehr verdient und sein Gewinnziel für das Gesamtjahr angehoben.

Finanzsektor im Fokus

In der aktuellen Woche fällt mit den Zahlen aus der US-Bankenbranche nun der Startschuss in die Quartalssaison. Am Dienstag legen JP Morgan und Citi ihre Bücher offen, einen Tag später folgen die Bank of America, Wells Fargo und Goldman Sachs. Morgan Stanley schliesst am Donnerstag dann den Zahlenreigen der Finanzhäuser ab. Geht es nach den Analysten, sind grosse Sprünge nicht zu erwarten. Im Gegenteil: Die Experten sagen Gewinneinbrüche von bis zu 60 Prozent voraus. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 09.10.20)

Bei der Citigroup rechnet der Durchschnitt der Analysten zwar mit einem deutlichen Gewinnrückgang im Vergleich zum Vorjahr, in Relation zum Vorquartal soll sich das Ergebnis je Aktie allerdings verbessern. Nach Angaben von CNN Business beträgt die mittlere Schätzung 0.89 US-Dollar je Aktie im Vergleich zu ausgewiesenen 0.50 US-Dollar für das zweite Quartal. An der Börse kommt die Citi-Aktie bereits seit längerem nicht mehr in die Gänge und dümpelt seit Wochen zwischen 40 und 50 US-Dollar seitwärts dahin. Hält diese Phase an, kann der ER Kick-In GOAL (Symbol: KGRWDU) auf die Citigroup seine volle Stärke ausspielen. Solange der Risikopuffer von knapp 44 Prozent ausreicht, wirft das Produkt den Maximalgewinn von 15.1 Prozent ab.**

Gewinne runter, Kurse rauf

Was den Gesamtmarkt angeht, werden die Gewinne ebenfalls in Summe deutlich zurückgehen. Für das dritte Quartal erwartet der Konsens ein Ergebnisminus für den S&P 500 von 20.5 Prozent. Dies wäre die zweitgrösste Gewinnabnahme des Index seit dem zweiten Quartal 2009. Im Schlussviertel sehen die Analysten Verbesserungen und prognostizieren „nur“ noch einen Rückgang von 12.4 Prozent. Damit errechnet sich für das gesamte Geschäftsjahr 2020 ein Minus von 17.7 Prozent. Das hält die Analystenzunft aber nicht davon ab, in Bezug auf die Aktienkurse positiv nach vorne zu blicken. Das 12-Monats-Kursziel für den S&P 500 beträgt 3754.11 Punkte und liegt damit knapp neun Prozent über dem aktuellen Niveau. (Quelle: Factset, Earnings Insight, 09.10.2020)

Zahlreiche Unternehmens- und Wirtschaftstermine

Nicht nur in Übersee wird in der laufenden Woche der Fokus auf der Berichtssaison liegen, auch in Europa gewähren einige Unternehmen wie Chipzulieferer ASML oder auch das schwedische Medinzintechnikunternehmen Getinge Einblick in ihren Geschäftsverlauf. Aus der Schweiz werden die Zwischenberichte von Roche und Temenos erwartet. Wie es um die Wirtschaft bestellt ist, zeigen wiederum einige Konjunkturindikatoren. Aufschluss über die Entwicklung auf dem alten Kontinent gibt der am Dienstag anstehende ZEW-Index für die Eurozone, in den USA wird am Donnerstag der Empire-State- und Philly-Fed-Index erwartet. Am Freitag folgen dann noch die Einzelhandelsumsätze und das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan.

Gewinnentwicklung S&P 500

Quelle: Factset; e = erwartet
* Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.
**Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: ubs.com/keyinvest

Anstehende Quartalszahlen wichtiger Unternehmen

Datum Unternehmen
13.10.2020 Citigroup
13.10.2020 JPMorgan Case
14.10.2020 Alcoa
14.10.2020 ASML
14.10.2020 Bank of America
14.10.2020 Goldman Sachs
14.10.2020 Wells Fargo
15.10.2020 Morgan Stanley
15.10.2020 Temenos
15.10.2020 Roche
15.10.2020 Intuitive Surgical
16.10.2020 Schlumberger
16.10.2020 Getinge

Quelle: Thomson Reuters, Stand: 12.10.2020

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Turbulenter Start in ein brisantes Schlussquartal

KeyInvest Blog

5. Oktober 2020

Turbulenter Start in ein brisantes Schlussquartal

Mit einem chaotischen TV-Duell der US-Präsidentschaftskandidaten ist das dritte Quartal 2020 zu Ende gegangen. Amtsinhaber Donald Trump lieferte sich einen heftigen Schlagabtausch mit seinem demokratischen Herausforderer Joe Biden. Trump warnte einmal mehr vor Betrügereien im Zusammenhang mit der Briefwahl und liess offen, ob er eine Niederlage akzeptieren würde. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 30.09.2020)

Als wären die Sorgen vor einem chaotischen Urnengang nicht schon gross genug, begann auch das Schlussquartal mit einem Paukenschlag: Donald Trump und seine Frau Melania wurden positiv auf das Coronavirus getestet. Wenngleich der Präsident nach einem Krankenhausaufenthalt bereits am heutigen Montag in das Weisse Haus zurück kehren könnte, dürfte diese Diagnose den weiteren Verlauf des Wahlkampfs stark beeinflussen. Bereits für den 15. Oktober ist das zweite TV-Duell geplant (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 04.10.2020) Wenig überraschend setzte das Testergebnis aus dem Weissen Haus die Märkte vor dem Wochenende unter Druck.

US-Jobmotor stottert

Ein Übriges tat dabei eine weitere Meldung aus Washington D.C.: Nach Angaben des Arbeitsministeriums sind in den USA im September ausserhalb der Landwirtschaft 661’000 neue Stellen entstanden. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten im Schnitt mit 850’000 zusätzlichen Jobs gerechnet. Damit hat sich der Aufschwung am US-Arbeitsmarkt – im Juli und August lag der Stellenaufbau bei 1.7 respektive knapp 1.5 Millionen – stärker abgeschwächt als erwartet. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 02.10.2020)

Der aktuelle „Nonfarm Payrolls“-Report dürfte die Diskussion um weitere US-Konjunkturhilfen forcieren. Vergangene Woche ist Bewegung in die zähen Verhandlungen gekommen. Nach Angaben aus dem Weissen Haus hat die Regierung den Demokraten ein neues Paket im Volumen von mehr als 1.5 Milliarden US-Dollar vorgeschlagen. Es sieht unter anderem eine Verlängerung der Unterstützungsmassnahmen für die angeschlagene Luftfahrtindustrie vor. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 01.10.2020)

Diesseits des Atlantiks bleibt der Brexit das politische Top-Thema. Am Wochenende hat der britische Premierminister Boris Johnson mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen telefoniert. Die Gesprächspartner verständigten sich darauf, die Gespräche über die zukünftigen Wirtschaftsbeziehungen zu intensivieren. Bereits heute empfängt die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel den Verhandlungsführer der EU, Michael Barnier. Um den Parlamenten der Mitgliedsländer die Möglichkeit der Ratifizierung zu geben, möchte die Union bis Ende Monat eine Einigung mit Grossbritannien erzielen. (Quelle: Thomons Reuters, Medienbericht, 03.10.2020)

Top-Quartett aus dem SMI®

Dünn bestück ist der Börsenterminkalender für die neue Woche. Einen ersten Vorgeschmack auf die nahende Quartalssaison liefert Givaudan. Der Aromen- und Dufthersteller publiziert am Donnerstag seine Umsatzzahlen für die ersten neun Monate 2020. An der Börse läuft es gut für das SMI®-Mitglied: Mit einem Zugewinn von gut einem Drittel zählt Givaudan im bisherigen Jahresverlauf zu den Spitzenreitern im heimischen Leitindex.

Zusammen mit drei weiteren SMI®-Outperformern 2020 – Lonza, Roche und Sika* – bildet Givaudan die Basis für einen neuen Callable Kick-In GOAL (Symbol: KHIQDU)**. Das Quartett bringt eine Couponzahlung in Höhe von 10.50% p.a. mit. Diese Chance geht mit Barriereabständen von jeweils 65% einher.

Das Produkt ist jedoch nicht kapitalgeschützt: Notiert einer der Basiswerte während der Laufzeit einmal auf oder unter dem jeweiligen Kick-In Level (Barriere), und kommt zudem das Callable Feature nicht zum Tragen, ist mit Verlusten zu rechnen. Zudem trägt der Anleger das Emittentenrisiko, so dass das eingesetzte Kapital – unabhängig von der Entwicklung des Basiswertes – im Falle einer Insolvenz der UBS AG verloren gehen kann.

Givaudan vs. Lonza vs. Roche vs. Sika (5 Jahre, nur zu illustrativen Zwecken, Umbasierung auf 100%)*

Stand: 02.10.2020; Quelle: Bloomberg
* Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.
**Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: ubs.com/keyinvest

Wichtige Termine

Datum Uhrzeit Land Ereignis
05.10.2020 11:00 EZ Detailhandelsumsätze August 2020
05.10.2020 16:00 US ISM Einkaufsmanagerindex Dienstleister September
06.10.2020 08:00 DE Auftragseingang Industrie August 2020
06.10.2020 14:55 US Redbook Oktober 2020
07.10.2020 08:00 DE Industrieproduktion August 2020
07.10.2020 09:00 CH Währungsreserven September 2020
07.10.2020 16:30 US Rohöllagerbestände Vorwoche
08.10.2020 07:00 CH Givaudan Umsätze Januar bis September 2020
08.10.2020 07:45 CH Arbeitslosenrate September 2020
08.10.2020 14:30 US Delta Air Lines Quartalszahlen
09.10.2020 16:00 US Umsatz Grosshandel August 2020

Stand: 05.10.2020; Quelle: Thomson Reuters

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Turbulenter Start in ein brisantes Schlussquartal2020-10-14T07:45:42+02:00

Konfrontation auf offener Bühne

KeyInvest Blog

28. September 2020

Konfrontation auf offener Bühne

Am 3. November wählen die USA ihren nächsten Präsidenten. Fünf Wochen vor dem Urnengang treffen die beiden Kandidaten nun zum ersten von insgesamt drei TV-Duellen aufeinander. Sobald sich Donald Trump und Joe Biden in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch (MESZ) in Cleveland, Ohio, gegenüberstehen, geht das Rennen um das Weisse Haus in die heisse Phase. Momentan hat der Herausforderer in den landesweiten Umfragen die Nase vorn: Das Portal RealClearPolitics stellt für den Demokraten Joe Biden eine durchschnittliche Zustimmungsquote von 49.8 Prozent fest. Donald Trump erreicht 7.0 Prozentpunkte weniger. Allerdings konnte der Republikaner in den vergangenen Wochen etwas Boden gut machen – Anfang Juli lagen noch 9.4 Prozentpunkte zwischen den beiden Bewerbern (siehe Grafik).

„Blaue Welle“ als wahrscheinlichstes Szenario

Nach Ansicht von UBS CIO GWM haben die Investoren gerade einen weiteren Vorgeschmack auf die mit den US-Wahlen einhergehende Nervosität bekommen. Vergangene Woche stieg der VIX® Index über die Marke von 30 US-Dollar. Dieser Benchmark steht für die in Optionen auf den S&P 500® Index eingepreiste Volatilität. Laut CIO GWM sprechen die an der Terminbörse Cboe gehandelten VIX®-Futures dafür, dass die Kurse am US-Aktienmarkt auch in den kommenden Monaten kräftig ausschlagen. In der Tat notiert beispielsweise der im November 2020 fällige Kontrakt mehr als ein Fünftel über dem aktuellen Volatilitätsniveau.*

Trotz des schrumpfenden Vorsprungs von Joe Biden erachten die UBS-Experten eine „blaue Welle“ als das wahrscheinlichste Wahlergebnis. Ihr aktueller „Electionwatch report“ spricht zu 50 Prozent dafür, dass die Demokraten zukünftig sowohl den Präsidenten stellen als auch über die Mehrheit in beiden Kongresskammern – Senat und Repräsentantenhaus – verfügen. Bei einem solchen Ausgang würden die staatlichen Investitionen in die Bereiche Gesundheit, Infrastruktur und Klimawandel nach Einschätzung der Analysten die zu erwartenden Steuererhöhungen übertreffen. Unter anderem deswegen wäre die blaue Welle laut CIO GWM positiv für die Anlageklasse Aktien. (Quelle: UBS CIO GWM, CIO Daily Updates, „Assigning probabilities to the US election“, 25.09.2020)

Neue Zahlen vom US-Arbeitsmarkt

Noch ist es nicht soweit, schon das morgige TV-Duell könnte Einfluss auf die aktuellen Umfragen respektive Szenarien nehmen. Eine wichtige Rolle dürfte im Wahlkampfendspurt darüber hinaus die konjunkturelle Entwicklung in den USA spielen. Diesbezüglich werden in der neuen Woche einige aussagekräftige Indikatoren publiziert. Im Fokus steht der Arbeitsmarkt. Am Mittwoch veröffentlicht der private Stellenvermittler ADP seinen monatlichen Jobreport. Zwei Tage später legt die Regierung den offiziellen „Nonfarm-Payrolls“-Bericht vor. Laut Reuters gehen Ökonomen im Schnitt davon aus, dass im September in den Staaten ausserhalb der Landwirtschaft 875’000 neue Arbeitsplätze entstanden sind.

Auch hier zu Lande warten News zur makroökonomischen Grosswetterlage auf die Investoren. Am Mittwoch veröffentlicht die Konjunkturforschungsstelle KOF ihr monatliches Barometer. Tags darauf folgen die Detailhandelsumsätze für August sowie der Einkaufsmanagerindex und die Konsumentenpreise für September.

Geldpolitischer Gleichklang

Nach Ansicht der SNB unterliegen die Inflationsaussichten gerade „einer unüblich grossen Unsicherheit.“ In der aktuellen Geldpolitischen Lagebeurteilung hat die Nationalbank ihren kurzfristigen Ausblick für die Teuerung leicht nach oben genommen. Gleichwohl geht sie für das laufende Jahr weiter von fallenden Preisen aus. „Die Inflationsrate dürfte 2021 wieder knapp positiv werden“, erklärt die SNB. Dabei unterstellt sie einen unveränderten Leitzins von -0.75%. Auch von der Bereitschaft, falls erforderlich am Devisenmarkt zu intervenieren, weicht das Direktorium um Präsident Thomas Jordan nicht ab. Als Begründung verweisen die Währungshüter auf den ihrer Meinung nach anhaltend hoch bewerteten Schweizer Franken. (Quelle: SNB, Medienmitteilung, 24.09.2020)

Mit ihrer Lagebeurteilung reiht sich die SNB einmal mehr in den expansiven Kurs von US-Notenbank und EZB ein. Was zeigt, dass sich die Investoren in diesen unsicheren Zeiten mehr denn je auf die Unterstützung von Seiten der Geldpolitik verlassen können.

US-Wahlen: Umfragewerte Joe Biden und Donald Trump 2020 (Angaben in %)*

Stand: 27.09.2020; Quelle: Statista, RealClearPolitics
* Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.

Wichtige Termine

Datum Uhrzeit Land Ereignis
29.09.2020 14:00 DE Konsumentenpreise September 2020
29.09.2020 15:00 US CaseShiller Häuserpreisindex Juli 2020
30.09.2020 k.A. CH Sika Capital Markets Day
30.09.2020 08:00 DE Detailhandelsumsätze August 2020
30.09.2020 09:00 CH KOF Konjunkturbarometer September 2020
30.09.2020 10:00 CH ZEW Index September 2020
30.09.2020 10:00 DE Volkswagen Generalversammlung
30.09.2020 11:00 EZ Konsumentenpreise September 2020
30.09.2020 14:15 US ADP Arbeitsmarktbericht September 2020
30.09.2020 15:45 US Chicago Einkaufsmanagerindex September 2020
01.10.2020 08:30 CH Detailhandelsumsätze August 2020
01.10.2020 08:30 CH Konsumentenpreise September 2020
01.10.2020 09:30 CH Einkaufsmanagerindex September 2020
01.10.2020 11:00 EZ Produzentenpreise August 2020
01.10.2020 14:30 US Konsumausgaben August 2020
01.10.2020 16:00 US ISM Einkaufsmanagerindex Industrie September 2020
02.10.2020 08:00 DE Industrieproduktion August 2020
02.10.2020 14:30 US Offizieller Arbeitsmarktbericht September 2020

Stand: 28.09.2020; Quelle: Thomson Reuters

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Herbstgefühle an der Wall Street

KeyInvest Blog

21. September 2020

Herbstgefühle an der Wall Street

Der Ball rollt wieder: Am Wochenende ist die heimische Super League in die Saison 2020/21 gestartet. Coronabedingt dürfen allerdings zunächst maximal 1’000 Fans pro Spiel dabei sein. Mit einer begrenzten Stadionkapazität hat auch die deutsche Bundesliga den Spielbetrieb aufgenommen. Weniger in Form eines beschränkten Zugangs als vielmehr über die aktuellen Fallzahlen sowie ihre konjunkturellen Folgen hält die Pandemie die Börsen nach wie vor in Atem. Mehrere europäische Länder verzeichneten zuletzt einen Anstieg der Neuinfektionen. Beispielsweise meldete Grossbritannien am Freitag mit 4’322 Ansteckungen den höchsten Tageswert seit dem 8. Mai. Premierminister Boris Johnson erklärte daraufhin, dass er zwar keinen zweiten Lockdown wolle. Allerdings stünden sämtliche Massnahmen auf dem Prüfstand. (Quelle: Thomson Reuters, Medienberichte, 18.09.2020)

Fed erläutert Strategieschwenk

Die ökonomischen und menschlichen Härten der Pandemie betonte die US-Notenbank in der vergangenen Woche einmal mehr. „Das Federal Reserve ist entschlossen, seine gesamte Bandbreite an Werkzeugen zu nutzen, um die US-Wirtschaft in dieser herausfordernden Zeit zu unterstützen“, teilte sie nach einem zweitägigen Treffen mit. Den Leitzins beliess der Offenmarktausschuss unverändert bei der Spanne von 0.00 bis 0.25 Prozent. Wie erwartet äusserte sich Fed-Präsident Jerome Powell zu dem vor kurzem angekündigten Strategieschwenk. Während das Fed fortan die Vollbeschäftigung in den Vordergrund ihrer Arbeit rückt, räumt es sich beim Inflationsziel mehr Spielraum ein. Die Teuerung könnte nun für einen längeren Zeitraum über der angepeilten Marke von zwei Prozent verharren, ohne dass die Notenbank gegensteuern müsste.

„Im Grunde sagen wir, dass die Zinsen hochgradig konjunkturstützend bleiben werden, bis die Erholung der Wirtschaft weit vorangekommen ist“, erläuterte Jerome Powell. Die aktualisierten Projektionen der US-Währungshüter sprechen dafür, dass der Leitsatz bis mindestens 2023 unverändert bleibt. Gleichzeitig schraubte das Fed die Konjunkturprognose für 2020 nach oben: Die weltgrösste Volkswirtschaft soll um 3.7 Prozent schrumpfen. Im Juni hatten die Währungshüter noch mit einem Einbruch von 6.5 Prozent gerechnet. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 16.09.2020) Trotz des deutlichen Bekenntnisses zu einer ultralockeren Geldpolitik verharrte die Wall Street im Rückwärtsgang. Der S&P 500® Index schloss die dritte Woche nacheinander mit roten Vorzeichen ab.

Nike legt Zahlen vor

Gegen den Trend stark präsentiert sich die Nike-Aktie – der Sportartikelriese notiert auf Rekordniveau (siehe Chart)*. Am Mittwoch veröffentlicht der Konzern die Zahlen für das erste Quartal der Fiskalperiode 2020/21. Dann wird sich zeigen, ob und inwieweit die Kursrallye fundamental untermauert ist. Laut von Reuters veröffentlichten Daten gehen Analysten im Schnitt davon aus, dass der Quartalsumsatz von Nike gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14.4 Prozent auf 9.1 Milliarden US-Dollar abgenommen hat. Gleichzeitig soll das Ergebnis je Aktie um annähernd die Hälfte auf 0.46 US-Dollar gefallen sein. Zum Vergleich: Für den Zeitraum März bis Mai 2020 war Nike bei einem Umsatzeinbruch von 38 Prozent unterm Strich in die roten Zahlen gerutscht. (Quelle: Nike, Medienmitteilung, 25.06.2020)

Zusammen mit den Rivalen Adidas und Puma fungiert die Nike-Aktie als Basiswert für einen kürzlich emittierten Callable Kick-In GOAL (Symbol: KHAQDU).** Aktuell zeigt das Produkt eine Seitwärtsrendite von 7.33 Prozent p.a. Dieser Chance geht selbst beim Worst-Performer (Nike) mit einem Barriereabstand von 46.50 Prozent einher. Das Produkt ist jedoch nicht kapitalgeschützt: Notiert einer der Basiswerte während der Laufzeit einmal auf oder unter dem jeweiligen Kick-In Level (Barriere), und kommt zudem das Callable Feature nicht zum Tragen, ist mit Verlusten zu rechnen. Zudem trägt der Anleger das Emittentenrisiko, so dass das eingesetzte Kapital – unabhängig von der Entwicklung des Basiswertes – im Falle einer Insolvenz der UBS AG verloren gehen kann.

SNB beurteilt die Lage

Konjunkturdaten sind in den USA während der neuen Woche eher Mangelware. Neben aktuellen Informationen zum Immobilienmarkt dürften die für Freitag angesetzten Auftragseingänge für langlebige Güter im Fokus stehen. Laut Reuters erwarten Ökonomen im Schnitt, dass die Bestellungen im August um 1.5 Prozent zugenommen haben. Im Juli waren die Orders der Nachrichtenagentur zufolge noch um 11.4 Prozent nach oben geschnellt. Zwei wichtige Stimmungsbarometer werden in Deutschland publiziert. Nach dem bereits heute Vormittag vorgelegten Verbrauchervertrauen der GfK steht am Donnerstag noch das ifo Geschäftsklima an.

Eine halbe Stunde vor dem Münchner Institut legt die Schweizerische Nationalbank ihre Geldpolitische Lagebeurteilung vor. Reuters zufolge geht der Expertenkonsens davon aus, dass die SNB keine Änderung am Leitzins von aktuell -0.75 Prozent vornehmen wird. Gleichzeitig dürfte sie ihre Aktivitäten am Devisenmarkt betonen. Erst Anfang Monat hat SNB-Präsident Thomas Jordan die Interventionen gegen den Aufwertungsdruck beim Franken als das wichtigste Instrument der heimischen Währungshüter bezeichnet. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 04.09.2020)

Nike Aktienkurs (5 Jahre, Angaben in USD)*

Stand: 18.09.2020; Quelle: Bloomberg
*Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.
**Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: ubs.com/keyinvest

Wichtige Termine

Datum Uhrzeit Land Ereignis
21.09.2020 09:00 DE GfK Verbrauchervertrauen Oktober 2020
22.09.2020 16:00 US Häuserverkäufe August 2020
23.09.2020 k.A. US Nike Quartalszahlen
23.09.2020 10:00 EZ Einkaufsmanagerindex September 2020
24.09.2020 09:30 CH SNB: Geldpolitische Lagebeurteilung
24.09.2020 10:00 DE ifo Geschäftsklima September 2020
24.09.2020 14:00 US Baugenehmigungen August 2020
24.09.2020 14:30 US Erstanträge Arbeitslosenhilfe Vorwoche
25.09.2020 14:30 US Auftragseingang langlebige Güter August 2020

Stand: 21.09.2020; Quelle: Thomson Reuters

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Herbstgefühle an der Wall Street2020-10-14T07:48:49+02:00

Geld- und Realpolitik im Fokus

KeyInvest Blog

14. September 2020 – UBS Thema im Fokus

Geld- und Realpolitik im Fokus

Mit der jüngsten Sitzung der Europäischen Zentralbank ist die geldpolitische Sommerpause zu Ende gegangen. Wie erwartet hat die EZB weder am Leitzins noch beim Pandemie-Anleihenprogramm PEPP Änderungen vorgenommen. Notenbank-Präsidenten Christine Lagarde untermauerte jedoch die Bereitschaft, den Kurs falls nötig zu verändern. „Wir werden nicht zögern, die Instrumente so passend und angemessen zu nutzen, wie es erforderlich ist“, erklärte die Französin. Gleichzeitig sprach sie von einer „starken Erholung“ der Wirtschaftsaktivitäten seit der EZB-Sitzung im Juli 2020. In ihrem aktualisierten Ausblick rechnet die Zentralbank für 2020 mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 8.0 Prozent. Zuvor hatte sie in der Eurozone einen Konjunktureinbruch von 8.7 Prozent erwartet. Sorgfältig beobachtet die EZB laut Lagarde den Eurokurs – gegenüber dem US-Dollar wertete die Einheitswährung seit Mitte Mai um nahezu ein Zehntel auf (siehe Grafik).* Diese Entwicklung erschwert die Geschäfte der Exportwirtschaft und hat zudem Folgen für die Inflationserwartungen. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 10.09.2020)

Fed plant Strategieschwenk

Die jüngste Entwicklung an den Devisenmärkten dürfte auch beim Treffen der US-Notenbank eine Rolle spielen. Morgen kommt der Offenmarktausschuss zu einem zweitägigen Treffen zusammen. Am Mittwochabend unserer Zeit veröffentlicht das Gremium die aktuelle Beschlusslage. Anschliessend meldet sich Fed-Präsident Jerome Powell an einer Medienkonferenz zu Wort. Dann könnte der oberste Währungshüter der USA weitere Details zum kürzlich angekündigten Strategieschwenk erläutern. Im Rahmen des wegen Corona virtuell ausgetragenen Wirtschaftssymposiums von Jackson Hole hatte Powell erklärt, zukünftig der Lage am Arbeitsmarkt oberste Priorität einzuräumen. Dagegen möchte sich das Fed beim Erreichen des Inflationszieles von zwei Prozent mehr Spielraum geben. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 27.08.2020)

Europäischer Dauerclinch

Beschäftigen dürfte die Märkte in der neuen Woche einmal mehr das Thema Brexit. Die Verhandlungen zwischen der EU und Grossbritannien um die zukünftigen Handelsbeziehungen stecken mehr denn je in der Sackgasse. Zuletzt hat der britische Premierminister Boris Johnson angekündigt, in einem geplanten Gesetz zum Binnenhandel die mit Brüssel vereinbarten Ausstiegsbedingungen zum Teil ignorieren zu wollen. Wenig überraschend pocht die EU auf Vertragstreue. Gleichzeitig treibt die Union nach Angaben ihres Chefunterhändlers Michel Barnier die Planspiele für einen harten Brexit per Ende Jahr voran. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 11.09.2020) Währenddessen konnten an der europäischen Börsen neben DAX® und EURO STOXX 50® auch der SMI® in der vergangenen Woche zulegen.*

Unternehmen präsentieren virtuell

In einer nach dem Ende der Berichtssaison auf der Unternehmensseite eher nachrichtenarmen Zeit findet am Donnerstag und Freitag die „UBS Best of Switzerland Conference 2020“ statt. Corona-bedingt wird die 23. Auflage dieses viel beachteten Anlasses virtuell ausgetragen. Gleichwohl erwarten die Teilnehmer spannende Vorträge. An der Konferenz sind sowohl Large Caps wie Roche oder Swisscom als auch Unternehmen aus der zweiten Börsenreihe vertreten. Unter anderem stehen Präsentationen der SMIM®-Mitglieder Flughafen Zürich und Sonova auf der Agenda.

EUR/USD (5 Jahre, Angaben in USD je EUR)*

Stand: 14.09.2020; Quelle: Bloomberg
*Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.

Wichtige Termine

Datum Uhrzeit Land Ereignis
14.09.2020 11:00 EZ Industrieproduktion Juli 2020
15.09.2020 07:00 CH Helvetia Semesterzahlen
15.09.2020 08:30 CH Produzenten-/Importpreise August 2020
15.09.2020 11:00 DE ZEW Index September 2020
15.09.2020 15:15 US Industrieproduktion August 2020
16.09.2020 14:30 US Detailhandelsumsatz August 2020
16.09.2020 20:00 US Fed Zinsentscheidung
17.09.2020 08:00 CH Handelsbilanz August 2020
17.09.2020 08:00 DE KFZ-Neuzulassungen Juli 2020
17.09.2020 11:00 EZ Bauproduktion Juli 2020
17.09.2020 14:30 US Baugenehmigungen August 2020
17.09.2020 14:30 US Philly Fed Index September 2020
18.09.2020 16:00 US Uni Michigan Verbrauchervertrauen September 2020

Stand: 14.09.2020; Quelle: Thomson Reuters

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Geld- und Realpolitik im Fokus2020-10-14T07:49:10+02:00

Die Qual mit der Wahl

KeyInvest Blog

7. September 2020 – UBS Thema im Fokus

Die Qual mit der Wahl

US Präsidentschaftswahlen

In den USA scheint sich die Mehrheit der Bürger eine neue Kraft im Weissen Haus zu wünschen. Aktuellen Umfragen zufolgen liegt Herausforderer Joe Biden 7.2 Prozentpunkte vor dem amtierenden Donald Trump. (Quelle: Realclearpolitics.com, Stand: 04.09.2020) Allerdings bläst der Republikaner mit einer schier pausenlosen öffentlichen Präsenz zur Aufholjagd. Dies zum Teil mit Erfolg: In den sogenannten Swing States, worunter man jene Bundesstaaten versteht, in denen es regelmässig zu engen Wahlergebnissen zwischen Demokraten und Republikanern kommt, hat der US-Präsident aufgeholt. Der Vorsprung hat sich seit dem 17. August von 4.3 auf 2.7 Prozent verringert. (Quelle: Focus, Medienbericht, 02.09.2020) Damit steht fest: die Ungewissheit des Urnengang im November wird die Finanzmärkte weiterhin beschäftigen.

Japan: Nachfolger gesucht

Bereits sicher zu einem Machtwechsel kommt es schon bald in Japan. Nachdem Ministerpräsident Shinzo Abe aus gesundheitlichen Gründen seinen Posten räumen muss, bringen sich potenzielle Nachfolger in Stellung. Gute Aussichten hat Abes langjähriger Weggefährte Yoshihide Suga. Dieser bewirbt sich für den Vorsitz der Liberaldemokratischen Partei LDP bei der Wahl am 14. September. Augrund der LDP-Mehrheit im Parlament steht theoretisch fest, dass der neue LDP-Chef auch Abes Erbe antreten wird. Suga möchte die seit Jahren bestehende Wirtschaftspolitik „Abenomics“, die für eine aktive Wirtschaftsförderung aus lockerer Geldpolitik, hohen Staatsausgaben und Reformen steht, weiter vorantreiben. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 02.09.2020) Den Börsen könnte das gefallen: Der Nikkei 225 hat seit der Einführung von „Abenomics“ im Jahr 2012 mehr als 150 Prozent zugelegt.*

Deutschland: Geplanter Abgang

Auch Deutschland steht kurz vor einem Wechsel an der Spitze. Seit 2005 führt die 66-jährige Angela Merkel, das Land an. Danach ist aber definitiv Schluss: sie bewirbt sich nicht für eine fünfte Amtszeit. Langweilig dürfte ihr in den letzten Monaten aber nicht werden: Corona-Pandemie, Wirtschaftsabschwung sowie kriselnde Automobilhersteller sorgen für einen vollen Terminkalender. Für letztgenannte Branche wird es bereits in dieser Woche spannend. Für den 8. September lädt Merkel zum vierten Mal zur „Konzertierten Aktion Mobilität“ ein. Mit dabei sind die Chefs der deutschen Autokonzerne Volkswagen, Daimler und BMW und der großen Autozulieferer sowie der Verband der Automobilindustrie (VDA). (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 07.09.2020)

Zurück zur Normalität

Aber nicht nur das geplante Treffen in dieser Woche dürfte die Auto-Aktien wieder in den Fokus der Anleger bringen, auch zeigte sich zuletzt Licht am Horizont. „Das Marktgeschehen hat sich deutlich stabilisiert“, sagte jüngst Daimler-Vorstandschef Ola Källenius mit Blick auf den Absatz von Mercedes-Benz. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 02.09.2020) Der Aktienkurs von Daimler befindet sich ebenfalls auf Erholungskurs und liegt „nur“ noch rund 12 Prozent unter dem Aktienkurs seit Jahresbeginn. Damit schneidet Daimler etwas besser ab als die Konkurrenten BMW und VW.* Der noch bis 16. September in Zeichnung stehende Kick-In GOAL auf Daimler (Symbol: KHEDDU) schafft in einer Seitwärtsfahrt eine Rendite von 7.75 Prozent p.a. Die Barriere befindet sich bei 65.00 Prozent des Startwertes.**

EZB im Fokus

Neben dem Blick auf die mächtigen Staatschefs rund um den Globus werden Marktteilnehmer in dieser Woche vor allem der EZB ihre Aufmerksamkeit schenken, die sich aus ihrer Sommerpause zurückmeldet. Markteilnehmer gehen nicht davon aus, dass die Währungshüter den Leitzins oder das Pandemie-Anleihenkaufprogramm PEPP anfassen werden. Erst im kommenden Jahr könnte dies Experten zufolge ausgedehnt werden. Vielmehr dürfte die Notenbank ihre Konjunkturprognose erneuern und sich zu dem zuletzt erstarkten Euro äussern. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 04.09.2020) Die Gemeinschaftswährung verteuerte sich in den vergangenen drei Monaten um 4.5 Prozent gegenüber dem US-Dollar.*

Daimler (5 Jahre, Angaben in EUR)

Quelle: Thomson Reuters
* Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.
**Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: ubs.com/keyinvest

Wichtige Konjunkturtermine

Datum Uhrzeit Land Ereignis
08.09.2020 01:50 JP Bruttoinlandsprodukt 2. Schätzung
08.09.2020 08:00 DE Handelsbilanz
08.09.2020 11:00 EZ Bruttoinlandsprodukt 2. Schätzung
09.09.2020 03:30 CN Verbraucherpreisindex
09.09.2020 07:45 CH Arbeitslosenquote
10.09.2020 13:45 EZ EZB Zinssatzentscheidung
10.09.2020 14:30 US Erstanträge Arbeitslosenunterstützung
11.09.2020 08:00 DE Verbraucherpreisindex
11.09.2020 14:30 US Verbraucherpreisindex

Quelle: Thomson Reuters, Stand: 04.09.2020

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Konjunkturdaten geben die Richtung vor

KeyInvest Blog

1. September 2020 – UBS Thema im Fokus

Konjunkturdaten geben die Richtung vor

„Sell in May and go away“ lautet eine alte Börsenweisheit, die von dem Zusatz „but remember to come back in September“ ergänzt wird. In diesem Jahr wäre aufgrund der Ausnahmesituation durch Corona das Befolgen des ersten Teilstücks des Sprichwortes falsch gewesen, denn die Aktienmärkte haussieren seit Monaten.* Wie es nun um den zweiten Abschnitt der These bestellt ist, wird sich ab dieser Woche offenbaren. Besonders wichtig für eine weitere positive Stimmung ist, dass sich die weltweite Konjunkturerholung fortsetzt. Daher werden Börsianer diese Woche den Nachrichtenticker mit Argusaugen verfolgen. In den kommenden Tagen steht nämlich die Veröffentlichung einer ganzen Reihe von Indikatoren an.

Flut an Wirtschaftsdaten

Bei der Einschätzung der weiteren konjunkturellen Entwickelung spielen die Einkaufsmanagerindizes eine wichtige Rolle. Bereits in der Nacht von Sonntag auf Montag veröffentlichte die China Federation of Logistics and Purchasing (CFLP) ihre Daten für den Produktionssektor. Mit 51.0 lag das Ergebnis leicht unter den erwarteten 51.2. (Quelle: CNBC, Medienbericht, 31.08.2020) Am Dienstag steht dann der entsprechende ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA für den August an. Prognostiziert wird laut Thomson Reuters ein Wert von 54.5. Am gleichen Tag veröffentlicht auch der britische Anbieter Markit die Einkaufsmanagerindizes für Europa und die USA. Die entsprechenden Datensätze für den Dienstleistungsbereich stehen wiederum am Donnerstag auf der Agenda. Beim ISM-Non-Manufacturing-Index erwarten Ökonomen nach Angaben von Thomson Reuters im Mittel 57.0 Punkte. Ein Wert über 50 Zähler impliziert eine aufstrebende Wirtschaftsaktivität.

Neue Fed-Strategie

Die Ergebnisse werden zeigen, ob sich die Wirtschaft weiter erholt und die Aktienmärkte ihre nötige Unterstützung bekommen. Denn auch in der vergangenen Woche ging die Aufwärtsfahrt munter weiter. Der S&P 500 gewann 3.2 Prozent, der EURO STOXX 50 rund die Hälfte davon.* Angetrieben wurden die Kurse zuletzt auch von einem Strategiewechsel des Fed. Die US-Notenbank hat am vergangenen Donnerstag auf ihrer Sitzung angekündigt, einen grösseren Fokus auf den Arbeitsmarkt zu legen sowie das Inflationsziel von zwei Prozent deutlich flexibler zu betrachten als bisher. Sowohl eine höhere Teuerung als auch ein boomender Arbeitsmarkt sind somit nicht mehr zwingend ein Grund, die Zinsen zu erhöhen. Folglich bereitet Fed-Chef Jerome Powell die Märkte auf dauerhaft niedrige Zinsen vor, selbst wenn sich die Konjunktur längst wieder erholt hat. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 27.08.2020)

Bereits in der laufenden Woche werden aufschlussreiche Arbeitsmarktdaten aus den USA erwartet. Am Donnerstag laufen wie gewohnt die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung über den Ticker. Einen Tag später stehen die Arbeitsmarktzahlen für den August an. Experten prognostizieren im Durchschnitt 1.55 Millionen neue Stellen ausserhalb der Landwirtschaft nach zuletzt 1.76 Millionen. Damit zeigt die Kurve des von Corona gebeutelten Jobmarkts zwar weiter nach oben, allerdings würden demzufolge nicht so viele Stellen aufgebaut wie in den beiden Vormonaten. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 28.08.2020)

Virus-Update

Apropos Corona, ohne die derzeit kaum eine Berichterstattung auskommt. Zwar steigen die Infektionszahlen immer noch stark an, gleichzeitig melden aber auch die Pharmakonzerne weitere Fortschritte. Der französische Pharmakonzern Sanofi, der gemeinsam mit GlaxoSmithKline einen Impfstoff gegen Covid-19 sucht, kommt besser voran als erwartet. Nach den jüngsten Daten sei das Vertrauen in den Erfolg seiner Impfstoffkandidaten gestiegen, liess Konzernchef Paul Hudson wissen. Im September soll bereits mit breit angelegten klinischen Tests gestartet werden. Dem CEO zufolge könnte Sanofi im kommenden Jahr sogar über zwei Impfstoffe verfügen. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 28.08.2020) Derweil hat der US-Biotechkonzern Moderna einen neuen Abnehmer für seinen Impfstoffkandidaten gefunden. Das Unternehmen führt Gespräche mit Japan über die Lieferung von mindestens 40 Millionen Dosen des potenziellen Corona-Impfstoffs, der sich bereits in der Endphase der klinischen Entwicklung befindet. (Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 28.08.2020)

Ein bedingt teilgeschützte Anlage in die Gesundheitsindustrie bietet der vor rund drei Monaten emittierte Callable Kick-In GOAL (Symbol: KGNWDU) auf Bayer, Merck & Co. und Sanofi. Der aktuell Worst-Performer Bayer ist immerhin noch 40.6 Prozent von der Barriere entfernt. Die Renditechance beläuft sich auf attraktive 14.15 Prozent (10.88 Prozent p.a.).

Bayer vs. Merck & Co. vs. Sanofi

(5 Jahre, nur zu illustrativen Zwecken, Umbasierung auf 100%)

Quelle: Thomson Reuters
* Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.
**Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: ubs.com/keyinvest

Wichtige Termine

Datum Uhrzeit Land Ereignis
31.08.2020 03:00 CN PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe
31.08.2020 08:30 CH Einzelhandelsumsätze
31.08.2020 14:00 DE Verbraucherpreisindex
01.09.2020 09:30 CH SWME Einkaufsmanagerindex
01.09.2020 11:00 EZ Verbraucherpreisindex
01.09.2020 15:45 US Markit PMI Herstellung
01.09.2020 16:00 US ISM verarbeitendes Gewerbe
02.09.2020 08:00 DE Einzelhandelsumsätze
02.09.2020 20:00 US Fed Beige Book
03.09.2020 08:30 CH Verbraucherpreisindex
03.09.2020 10:00 EZ Markit PMI Gesamtindex
03.09.2020 11:00 EZ Einzelhandelsumsätze
03.09.2020 14:30 US Erstanträge Arbeitslosenunterstützung
03.09.2020 15:45 US Markit PMI Gesamtindex
03.09.2020 16:00 US ISM nicht-verarbeitendes Gewerbe
04.09.2020 14:30 US Arbeitslosenquote
04.09.2020 14:30 US Beschäftigung ausserhalb der Landwirtschaft

Quelle: Thomson Reuters, Stand: 28.08.2020

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